Stiel Ernst

Ernst Max Stiel

*17.12.1902 in Hamburg; ✡ ?

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater unbekannt

Mutter  unbekannt

Geschwister unbekannt

Beruf Gärtner

Adressen Breslau ; Neuendorf; Weimar

Heirat Hildegard Ortweiler *14.3.1900 in Weimar

Kinder –

Weiterer Lebensweg

Im Zentrum Erna und Betriebsleiter Alex Moch (mit Krawatte) 1936/37 in Neuendorf
Ernst Stiel hinten an der Hausecke stehend
Städtisches Museum Lemgo/Gedenkstätte Frenkel-Haus, Nachlass Kurt Gumpel (unten rechts)

Ernst Stiel als angestellter Gärtner ins Landwerk Neuendorf

Novemberpogrom in Neuendorf

9./10.11.1938 Lehrgut Neuendorf im von den Nazis inszenierten Novemberpogrom  von SA-Trupp überfallen; Mitarbeiter wie der Madrich Max Joseph und alle Chaluzim über 20 Jahre verhaftet und in das KL Sachsenhausen in Oranienburg verschleppt; „Schutzhaft“ in Sachsenhausen ; die jüngeren wie  Günter Riese, Kurt Gumpel sowie die Frauen und Mädchen (u.a. Eva Oppenheim) bleiben verängstigt zurück; das Lager wird fünf Tage lang von Wachen abgeriegelt.

Ernst Stiel mit etwa 40 Bewohnern verhaftet und im KL Sachsenhausen interniert; Häftlingsnummer 12256, Block 41

Alex und Erna Moch entkommen nach London; Moch beschafft 150 britische Visa; mit diesen Einwanderungsgenehmigungen erreicht er beim Kommandanten von Sachsenhausen die Freilassung in Sachsenhausen internierten Chaluzim mit der Auflage, Deutschland unmittelbar zu verlassen.

29.12.1938 geplante Entlassung von Ernst Stiel mit den Neuendorfern (Frankfurt/Oder) aus dem KL Sachsenhausen zurückgestellt, da er sich im Krankenrevier befindet

Moch begleitet die Chaluzim nach England. Zusammen mit Leonore Goldschmidt gründete er das Farm Institute, Tythrop House in Oxfordshire für etwa 200 jüdische Chaluzim, davon etwa 100 aus Neuendorf.

Ernst Stiel zurück zur Frau nach Weimar

3.2.1939 Passausstellung für Hildegard Stiel in Weimar

3.4.1939 Legale Einreise von Ernst und Hildegard Stiel in Haifa mit Kapitalisten Zertifikat Kategorie A (1), sie als Ehefrau mit A(2)

12.7.1944 Einbürgerung in Palästina mit Frau Hildegard Ortweiler

Gedenken

Quellen

Veränderungsmeldungen des KL Sachsenhausen 1.7-31.12.1938; Arolsen Archives

Inhaftierungsdokumente des KL Sachsenhausen 30.11.1938 -18.1.1939; Arolsen Archives

https://yvng.yadvashem.org/ad

Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Harald Lordick, Landwerk Neuendorf in Brandenburg, in: Kalonymos, 2017, Heft 2

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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