Gradnauer Julius

Julius Gradnauer

*9.5.1890 in Köln; ✡ 1962 in Hamburg

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater unbekannt

Mutter unbekannt

Onkel ? Georg Gradnauer * 16.11.1866 in Magdeburg; oo Anna Vogel; ✡18.11.1946 in Berlin

Geschwister

Moritz Gradnauer *1886 in Köln; 10.5.1952 in Islip, New York

Hermann Gradnauer *1889 in Köln; oo Julia

Karoline Gradnauer *1896 in Köln

Beruf

Adressen Köln; Berlin Langestraße; Neuendorf;

Heirat Emma Wiebach *20.12.1898 in Dingelstedt („Mischehe“)

Kinder –

Weiterer Lebensweg

Dr. Georg Gradnauer erster sächsischer Ministerpräsident 1918, SPD; privileg. Mischehe mit Anna Vogel (✡1940) Überlebender von Theresienstadt;

9.-19.10.1925 Bruder Moritz Gradnauer auf der SS DEUTSCHLAND von Hamburg nach New York

Heimatkontakt

Zieladresse

Julius Gradnauer vermutlich zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf

17.5.1939

Novemberpogrom in Neuendorf

9./10.11.1938 Lehrgut Neuendorf im von den Nazis inszenierten Novemberpogrom  von SA-Trupp überfallen; Mitarbeiter wie der Madrich Max Joseph und alle Chaluzim über 20 Jahre verhaftet und in das KL Sachsenhausen in Oranienburg verschleppt; „Schutzhaft“ in Sachsenhausen ; die jüngeren wie  Günter Riese, Kurt Gumpel sowie die Frauen und Mädchen (u.a. Eva Oppenheim) bleiben verängstigt zurück; das Lager wird fünf Tage lang von Wachen abgeriegelt.

Ca. 40 Bewohnern verhaftet und im KL Sachsenhausen interniert; Häftlingsnummer von Julius Gradnauer 12282

Er steht auf einer Sachsenhausen-Liste Politischer Häftlinge.

Alex und Erna Moch entkommen nach London; Moch beschafft 150 britische Visa; mit diesen Einwanderungsgenehmigungen erreicht er beim Kommandanten von Sachsenhausen die Freilassung in Sachsenhausen internierten Chaluzim mit der Auflage, Deutschland unmittelbar zu verlassen.

20.1.1939 Entlassung von Julius Gradnauer aus dem KL Sachsenhausen zusammen mit Otto Heimann aus Bochum.

Moch begleitet die Chaluzim nach England. Zusammen mit Leonore Goldschmidt gründete er das Farm Institute, Tythrop House in Oxfordshire für etwa 200 jüdische Chaluzim, davon etwa 100 aus Neuendorf.

17.5.1939 Julius und Emma Gradnauer in Berlin, Friedrichshain in bei der Minderheitenzählung

Geschützt vor Deportation durch privilegierte Mischehe

Gedenken

Stolperstein für den Onkel Georg Gradnauer in Kleinmachnow, Wendenmarken 108

Grabstein für Julius Gradnauer auf dem Jüdischer Friedhof Ilandkoppel, Hamburg-Ohlsdorf,

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4137435

https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Gradnauer

Veränderungsmeldungen des KL Sachsenhausen 1.7-31.12.1938; Arolsen Archives

Inhaftierungsdokumente des KL Sachsenhausen 30.11.1938 -18.1.1939; Arolsen Archives

https://yvng.yadvashem.org/ad

Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Harald Lordick, Landwerk Neuendorf in Brandenburg, in: Kalonymos, 2017, Heft 2

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4137435

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 3743); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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