Sklarz Max

Max Sklarz

*12.5.1895 in Kreuzburg, Oberschlesien; ✡ 1968 in Santiago de Chile

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Benno Sklarz *1865; ✡1934

Mutter Charlotte Scheyer *1964; ✡ 1932

Geschwister

Ismar Sklarz *16.9.1893 in Kreuzburg; ✡ 22.5.1917 im 1. WK

Ruth Sklarz *26.12.1899 in Kreuzburg; ✡ 29.10.1942 bei Massenerschießung in Riga; oo Harry Ephraim

Salo Alfred Sklarz *1903 in Kempen; ✡ 16.2.1966; oo 1933 Ruth Czollack

Beruf Arzt, Dr. med.

Adressen Kreuzburg; Breslau; Cottbus, Bahnhofstr. 56 a, Spremberger Str. 8, Dresdener Straße 155; Santiago

Heirat Hilda Schwarz *23.7.1897 in Striegen, Oberschlesien; Scheidung

Kinder

Berti Eva Sklarz *2.1.1924 in Cottbus; ✡2.2.1973 in Reading; oo Ghosh

Ellen Renate Sklarz *19.8.1929 in Cottbus; ✡19.12.1976 Kfar Saba; oo Grünbaum

Weiterer Lebensweg

1916 Bruder Ismar dreimal als verwundet gemeldet in den Preußischen Verlustlisten;

22.5.1917 Tod des Bruders Ismar, Unteroffizier,11. Komp. des Res. Inf. Reg. 229

22.6.1917 wird Ismar kriegsgefallen gemeldet

Medizinstudium an der schlesische Friedrich-Wilhelm-Universität in Breslau

12.4.1936 Berti Sklarz aus Cottbus nach Hamburg abgemeldet

Bruder Salo Alfred Sklarz langjährig Oberlehrer am Reformgymnasium Breslau am Rhedigerplatz und am Adass Jisroel Gymnasium in Berlin

1937 Aufnahme von Berti Sklarz in die Untertertia (UIIIM) des Oberlyzeums der orthodoxen Adass Jisroel Gemeinde in Berlin; sie wohnt bei Nussbaum, Güntzelstraße 54 in Berlin Wilmersdorf.

1938 werden das Realgymnasium und Oberlyzeum zusammengelegt zur »Oberschule für Knaben und Mädchen« von Adass Jisroel

Schülerkarteikarte des Oberlyzeum Adass Jisroel

1.10.1938 Berti Sklarz aus der Schule abgemeldet; vermutlich mit Kindertransport nach England

Novemberpogrom in der Region Frankfurt/ Oder

9./10.11.1938 Lehrgut Neuendorf im von den Nazis inszenierten Novemberpogrom  von SA-Trupp überfallen; Mitarbeiter wie der Madrich Max Joseph und alle Chaluzim über 20 Jahre verhaftet und in das KL Sachsenhausen in Oranienburg verschleppt; die jüngeren wie  Günter Riese, Kurt Gumpel sowie die Frauen und Mädchen (u.a. Eva Oppenheim) bleiben verängstigt zurück; das Lager wird fünf Tage lang von Wachen abgeriegelt.

In Neuendorf werden etwa 40 Bewohnern verhaftet und zusammen mit den Verhafteten aus der Region auf den Rathausplatz in Frankfurt gebracht;

Gerhard Nassau berichtet:

 „Der erste Teil unserer Fahrt war nicht sehr lang. Wir hielten am Rathaus der nächsten Stadt (Frankfurt/Oder), um weitere Gefangene aufzunehmen. Wir standen fast eine Stunde vor dem Rathaus. Die Leute versammelten sich um uns, beschimpften uns, lachten und starrten diese seltsamen Ausgestoßenen der deutschen Gesellschaft an.“

10.11.1939 Dr. med. Max Sklarz verhaftet in Cottbus und nach Frankfurt/Oder verbracht.

Im Bus geht es für die Verhafteten aus Frankfurt/Oder in das KL Sachsenhausen;

Max Sklarz bekommt bei der Registrierung die Häftlingsnummer 12299; es folgen Kleiderwechsel im Block B und Rasur. Nach einem langem Appell kommt er mit den Älteren aus dem Frankfurt-Transport in Block 40 im „Kleinen Lager“ für die jüdischen „Aktionshäftlinge“.

12.12.1938 Entlassung von Max Sklarz  mit  fünf anderen aus dem Block 40 des KL Sachsenhausen

17.5.1939 Max und Hilde Sklarz in Cottbus, Dresdener Straße 155 bei der Minderheitenzählung

17.5.1939 Tochter Ellen Sklarz bei Tante Ruth und Onkel Harry sowie den Cousins Manfred, Mirjam und Simon Ephraim in Berlin, Klopstockstraße 52 bei der Minderheitenzählung

Schülerkarteikarte des Oberlyzeum Adass Jisroel

5.7.1939  Emigration mit Tochter Ellen nach Chile

12.6.1940 Entziehung des Doktortitels durch die schlesische Friedrich-Wilhelm-Universität

12.7.1940 Publikation der Ausbürgerung im Reichsanzeiger Ausbürgerung von Max Sklarz

14.2.1941 Ex-Ehefrau Hilda Schwarz geschiedene Sklarz ab Prag nach Theresienstadt

16.10.1944 Hilda Schwarz auf Transport E r von Theresienstadt nach Auschwitz

Massenerschießung des Berliner Transports in Bikernieki

26.10.1942 Transport der Familie von Schwester Ruth und Harry Ephraim von Berlin nach Riga-Skirotawa

29.10.1942 Ankunft in Skirotawa; Massenerschießung des gesamten Berliner Transports von 798 Juden im Hochwald von Bikernieki

Gedenken

1955 Pages of Testimony für Ruth und Harry Ephraim von Schwägerin Esther Erlich geb. Ephraim

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1162814

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1018152

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/5093780

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/12674613

Die jüdischen Gefallenen des deutschen Heeres, der deutschen Marine und der deutschen Schutztruppen, 1914-1918: ein Gedenkbuch, Reichsbund jüdischer Frontsoldaten, Verlag Der Schild, 1932

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/12674612

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert