Hans Albert Wahrburg *4.9.1919 in Schwedt; ✡23.12.1956 in Helsingborg
Staatsangehörigkeit deutschstaatenlos
Religion jüdisch
Vater Julius Wahrburg *25.8.1884 in Schwedt; ✡15.1.1943 In Auschwitz
Heirat der Eltern ?
Mutter Lotte Neustein *5.2.1889 in Hammerstein; ✡5.9.1942 in Berlin
Geschwister
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Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Worms; Bad Nauheim, Hermann-Göringstraße 103 (Frankfurter Straße); Helsingborgs Gustav Adolf, Helsingborgs kn (Skåne län, Skåne)
Heirat 12.4.1940 in Dänemark Lieselotte Marcus *10.3.1921 in Worms; ✡ 26.9.2015 in Helsinberg
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Besuch der Volksschule
17.5.1939 beide Eltern in Berlin Wilmersdorf bei Minderheitenvolkszählung
Sommer 1939 Flucht der Eltern nach England
29.9.1939 Registrierung der Eltern bei britischem Census in Broadhurst Gardens, Middlesex
Waldgehöft Havelberg
20.11.1936 Hans Wahrburg zur landwirtschaftlichen Hachschara ins Waldgehöft, auch Jagdgehöft Barella, Damlacker Weg, nördlich von Havelberg (1934-1941), Träger bis zum Pogrom November 1938 war der Hechaluz, dann die RVJD. Die frühere Jagdpacht gehörte dem jüdischen Rechtsanwalt Siegfried Freund, er war zunächst auch der Leiter. Es umfasste acht Hektar Land, eine kleine Villa, zwei Wohnhäuser, eine Werkstatt, einen Stall, Gewächshäuser und Schuppen. Bis zu 50 Chaluzim waren hier untergebracht.
3.2.1937 Lieselotte Markus zur landwirtschaftlichen Hachschara ins Waldgehöft
16.11.1936 Richard Horn eingestellt als Betriebsleiter in Havelberg; in dieser Funktion bleibt er bis September 1939.
30.6.1937 Lieselotte auf der Belegschaftsliste von Havelberg; es finden sich neben den angestellten Leitern Horn und Hans Cohn 13 Chaluzim und sieben Chaluzoth.
Im Novemberpogrom 1938 wird das Gehöft verwüstet. Die jungen Männer über 17 Jahre ins örtliche Polizeigefängnis gebracht.
Lieselotte Markus und Hans Wahrburg auf den Havelberg-Belegschaftslisten vom 30.6. und 31.12.1937, aber nicht mehr am 30.6.1938 verzeichnet
Gut Winkel
März 1938 Lieselotte Markus und Hans Wahrburg wechseln mit eine Grupper aus Havelberg nach Spreenhagen in das Lehrgut Winkel, u.a. Horst Elias und Werner Hirschfeld
Ausnahmezustand in Dänemark 1943
Emigration von Lieselotte Marcus mit Hans Wahrburg nach Dänemark zur Hachschara auf einzelnen Bauernhöfen
9.4.1940 Einmarsch der Deutschen in Dänemark; Dänemark bleibt in Teilen autonom bis zum Oktober 1943
5.11.1940 Schwager Rudolf Marcus registriert bei dänischem Census in Alborg
29.8.1943 Die deutschen Besatzer verkünden den „Ausnahmezustand“ wegen zunehmender Widerstandaktionen
17.9.1943 Adolf Hitler befiehlt die Endlösung für die Juden in Dänemark
September 1943 Anordnung von Werner Best, SS-Obergruppenführer und Generalbevollmächtigter für Dänemark
„Die Festnahme der zu evakuierenden Juden erfolgt in der Nacht vom 1. zum 2.10.43. Der Abtransport wird von Seeland zu Schiff (ab Kopenhagen), von Fünen und Jütland mit der Bahn Sonderzug durchgeführt“.
28.9.1943 der deutsche Diplomat Georg Ferdinand Duckwitz verrät die geplante Deportation bei einem Treffen mit dänischen Sozialdemokraten.
Oktober 1943 7700 Juden können sich mit Hilfe der dänischen Bevölkerung in einer Massenflucht über den Øresund (Ostsee) nach Schweden retten.
4.10.1943 Schwager Rudolf von Dragör auf Fischerboot nach Limhamn, Schweden

8.10.1943 Ankunft von Hans und Lieselotte Wahrburg mit einem Motorboot von Dänemark in Helsingborg

1944 Lieselotte und Hans Wahrburg auf der Hechaluz Liste der erforderlichen Passverlängerungen
Gedenken
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Quellen
https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767
https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11247724
https://safe-haven.dk/fileadmin/user_upload/P.M._Wahrburg__Liselotte.pdf
https://safe-haven.dk/fileadmin/user_upload/Uppgift_Markus__Rudolf.pdf
https://www.mappingthelives.org
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316