Löwy Heinz

Heinz Löwy

*23.5.1913 in Loslau; ✡ ?

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Hermann Löwy *11.2.1884 in Breslau; ✡ 29.11.1941 in Kauen

Mutter Betty Adler *20.5.1883 in Loslau; ✡ 29.11.1941 in Kauen

Geschwister

Herta Löwy *26.8.1914 in Loslau; ✡9.3.2000 Israel; oo Kurt Hans Biram

Georg Löwy *4.12.1919 in Loslau; ✡ Überlebender

Beruf Kaufmann

Adressen Loslau; Breslau, Antonienstraße 5 HH I; Heilbronn, Frankfurter Straße 9

Heirat   ?

Kinder ?

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 Beide Eltern und Bruder Georg in Breslau, Antonienstraße 5 HH I bei der Minderheitenzählung

Hachschara Kibbuz Heilbronn

Das Haus auf der Frankfurter Straße 9

Vorbesitzer 1862 Moses Kirchheimer, Handelsmann

Vorbesitzer bis 1918 Hermann Baer, Häute-, Fell- und Lederhandlung Adler & Baer

Vorbesitzerin 1918-1920 Babette Baer geb. Adler *1860 in Obergimpern

Besitzer ab 1920 Max Mannheimer, Pferdehändler (1859-1930)

Die Familie Mannheimer

Aus der Familie Mannheimer wohnen auf der Frankfurter Straße 9:

Max Mannheimer und Emma geb. Aron (1870 -1947)

Erwin Mannheimer *1892 in Oedheim; oo Rita Mannheimer geb. Kusiel *1906 in Künzelsau; Söhne Martin Mannheimer (1929 -2018) und Max Mannheimer (1930-1991), beide geboren in Heilbronn

Benno Mannheimer *1907 in Oedheim; ✡1947 in Rochester New York

Entfernte Verwandte aus Oedheim, die Brüder Robert *1905 und Gustav Mannheimer *1909 sowie deren Mutter Fanny geb. Ehrlich wohnen 1938 in Heilbronn, Gustloffstraße 30

Die gesamte Familie Mannheimer aus Heilbronn ist in den Jahren 1933-1939 in die USA ausgewandert, Erwin und Rita Mannheimer über Venezuela.

Heinz Löwy lebte 1938 im Hachschara-Kibbuz in Heilbronn, Frankfurter Straße 9 zusammen mit weiteren dreizehn Chaluzim. Da er als Berufsbezeichnung Kaufmann angibt, ist zu vermuten, dass seine Hachscharaausbildung noch nicht abgeschlossen hatte.

Polenaktion

Am 27./28. Oktober 1938 wurden reichsweit die Juden mit polnischer Staatsangehörigkeit ver­haftet und zwangsweise nach Zbaszyn abgeschoben, so auch in Heilbronn. Soweit bekannt waren aber keine Chaluzim aus der Frankfurter Straße 9 darunter.

Novemberpogrom

In der „Kristallnacht“ im November 1938 wurde die Synagoge Heilbronns in Brand gesteckt. In der Nacht darauf (10./11. November) fanden von NSDAP-Kreisleiter Drautz organisierter Terroraktionen gegen jüdische Bürger statt: Wohnungen wurden verwüstet, die jüdischen Geschäfte geplündert, Schaufenster zerschlagen. Männliche Juden über 18 Jahren wurden in das Konzentrationslager Dachau verbracht.

Im November 1938 wohnten dreizehn Chaluzim und eine Chaluza im Hachscharazentrum in der Frankfurter Straße 9; alle dreizehn Männer wurden verhaftet und in das KL Dachau verschleppt.

Registrierung der Chaluzim in Dachau: Heinz (irrtümlich Hans) Löwy, Heinz Kiewe, Gerhard Kann, Günther Schwersenz

Heinz (irrtümlich Hans) Löwy bekommt die Häftlingsnummer 21737.

28.12.1938 entlassen zusammen mit acht weiteren Chaluzim aus Heilbronn

Emigration von 14 Chaluzim nach Schweden

Abgemeldet aus Heilbronn jeweils am:

9./10.1.1939 Hans Baruch, Henny Baruch geb. Lorch, Georg Cohen, Erich Herze, Georg Hoffmann, Heinz Kiewe, Ernst Lachmann, Heinz Lachmann, Ruth Lachmann geb. Moser, Hans Lewin, Heinz Löwy

24.1.1939 Werner Seidler

1.2.1939 Günther Schwersenz, Heinz Stadthagen

Gerhard Kann, ein weiterer Chaluzim aus dem Kibbuz, meldete sich am 17.2.1939 nach Palästina ab.

Massenerschießung im Fort IX in Kauen

11/1941Verbringung der Breslauer Juden in das Sammellager am Schießwerderplatz

25.11.1941 Beide Eltern Löwy ab Bahnhof Breslau-Odertor nach Kauen/Kowno

29.11 Ankunft der Breslauer Juden, Einsperrung im Fort IX außerhalb von Kauen

29.11.1941 Massenerschießung durch das Einsatzkommando 3 der Einsatzgruppe A

Gedenken

21.4.1999 Pages of Testimony für die Eltern von Schwester Herta Biram

Quellen

https://www.statistik-des-holocaust.de/FA%20Breslau%20411125-10.jpg

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130429465

https://www.myheritage.de/research

Hans Franke, Juden in Heilbronn, Stadtarchiv Heilbronn 1963

https://www.ushmm.org/media/images/vlpnamelist/EE1055/EE1055_part1.PDF

https://504457.forumromanum.com/member/forum/entry_ubb.user_504457.1433925573.1118179807.1118179807.1.geschichte_und_schicksal_juden_heilbronn-ahnenforschung_bayern.htmlhttps://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Staatsarchiv Israel, Einreiselisten Israel

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

https://www.gfh.org.il/eng/Archive

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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