Heinz Wolf
*28.4.1914 in Dortmund; ✡ ?
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Salomon Wolf *26.4.1876 in Zündorf; ✡ 1942 in Riga
Mutter Emilie Steinmann *29.5.1879 in Schöppingen; ✡ 2
Geschwister
Beruf –
Adressen ;
Heirat 23.11.1945 in Amsterdam mit Therese Neumann *22.12.1919 in Amsterdam
Kinder
Hans Wolf *1946 in Amsterdam
Weiterer Lebensweg
Zur Hachschara ins Übersee-Auswanderer-Lehrgut Groß Breesen
10.11.1938 Novemberpogrom
17.11.1938 Flucht in die Niederlande
16.12.1938 Amsterdam, Kr. Mijdrechtstraat 56
3.1.1939 Flüchtlingslager Hellevoetsluis
24.8.1939 Rotterdam
1.12.1939 interniert im Flüchtlingslager BR Kamp Reuver in Beesel, Dominicanaplein 385
17.5.1939 Vater mit seiner 2. Ehefrau Rosa in Dortmund bei Minderheiten-Volkszählung
22.4.1940 ins Flüchtlingslager Westerbork, Frühjahr 1940 wird eine Lager-Feuerwehr aufgestellt
10.5.1940 Invasion der Wehrmacht in den Niederlanden; alle Westerbork-Insassen zu diesem Zeitpunkt werden „oude kampbewoner“
27.1.1942 Deportation des Vaters und der Stiefmutter Rosa von Dortmund nach Riga; auf der ursprüngliche Liste der Gestapo Dortmund vom November 1941 sind sie noch nicht verzeichnet
1.3.1942 die Lager-Feuerwehr wird übergeleitet in den jüdischen Ordedienst (OD) im Lager, so auch Heinz Wolf, wird führendes Mitglied des jüdischen Ordredienst OD im Lager
Juli 1942 Übernahme des Lagers durch die SS, polizeiliches Durchgangslager Westerbork
Der OD hatte auch die Aufgabe, den Ablauf der Transporte im Lager zu organisieren, einschließlich die Beschickung der Waggons und das Schließen der Waggontüren.
Das Kommando Amsterdam
18.1.1943 18 niederländische OD-Männer als Krankenträger unter Führung der Deutschen Hans Eisinger und Heinz Wolf nach Amsterdam zur systematischen Deportation der nicht gehfähigen Alten und Kranken aus Amsterdam; der erste Transport mit 250 Juden aus den Pflegeheimen geht bereits in der Nacht vom 18./19.1.1943 über die Station Borneokade von Amsterdam nach Westerbork. die in Amsterdam stationierten Männer wohnen in „Die Jüdische Unterkunft“ in der Jan van Eick-Straat 19, wo drei OD Männer auf Dauer als Sicherheitsgruppe zur Organisation verbleiben
10.2.1942 Transport von 150 Kindern aus dem jüdischen Waisenhaus
18.1.-16.2.1942 insgesamt 12 nächtliche Transporte aus Amsterdam nach Westerbork; 31 der insgesamt 40 OD Männer fahren auf diesem letzten Transport mit zurück nach Westerbork; zwei Männer – Ernst Frank und Jechiel Roselaar waren geflohen
15.12.1943 wieder zu einem Einsatz in Amsterdam gemeldet; die in Amsterdam stationierten Männer wohnen in „Die Jüdische Unterkunft“ in der Jan van Eick-Straat 19
30.1.1944 wieder zurück ins Kamp Westerbork
22.4.1944 noch in Westerbork
12.4.1945 883 Juden, davon 32 OD-Männer (14 Niederländer, 18 Deutsche und Österreicher) erleben die Befreiung durch kanadische Truppen; die OD-Männer werden aber nicht gesondert befragt. 160 OD-Männer waren zuvor deportiert, von denen nur wenige überlebten.
9.5.1945 die überlebenden 883 Juden werden in drei Gruppen aufgeteilt, nach ihrem Eintreffen im Lager
- Nach dem 4.9.1944
- 10.5.1940 – 4.9.1944
- Vor dem 10.5.1940, dem Einmarsch der Deutschen
10 OD-Männer gehören zu den „oude Kamp-bewooner“, so auch Heinz Wolf, Sandor Salmagne, Pisk und die Margules Brüder; als Staatenlose müssen sie die Entscheidung des Ministeriums abwarten und können erst im August das Lager verlassen
April 1945 befreit in Westerbork durch kanadische Truppen
23.11.1945 Heirat in Amsterdam mit Therese Neumann; die nächsten drei Jahre wohnen sie bei ihren Eltern
12.5.1949 Umzug nach Den Haag
Gedenken
Pages of Testimony für den Vater Salomon und Stiefmutter Rosa von Nurit Jacobi Yassur
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Frank van Riet, Jewish Guards in Westerbork, 2022
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de995034
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de994979
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Dortmund21.jpg
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Wolf%20Heinz%201914%22%7D
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130402300
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316