Szaniecki Eliyahu

Eliyahu Szaniecki

*3.11.1921 in Dzialoszyce bei Krakau; ✡ 9.5.2003 im Kibbuz Netzer Sereni

Staatsangehörigkeit polnisch

Religion jüdisch

Vater Abraham Szaniecki; ✡ Winter 1942 an Magenkrebs

Mutter Händel Diamant; ✡ 1922

Stiefmutter Rachel Szaniecki

Geschwister

Jitzchak Szaniecki *1917; 1943 im KL Plaszow

Sarah Szaniecki; Tod im jüdischen Krankenhaus in Krakau an eitriger Sepsis

Beruf Schneider; landwirtschaftlicher Arbeiter

Adressen Dzialoszyce; Ein-Gev; Netzer Sereni

Heirat Chaya Eisenberg *10.10.1927; ✡14.10.88

Kinder vier

Miriam Szaniecki

Avi Szaniecki

Weiterer Lebensweg

Die Familie betreibt eine kleine Kleidungsmanufaktur, Trikotagen, Mützen

In Dzialoszyce wohnten viele Juden, es gab die verschiedensten Jugendorganisationen wie  „Gordonia“ und „Hashomer HaTsair“, Eliyahu ist Mitglied in der religiös-konservativen „Poalei Agudat Israel“, Bruder in der „Zionistischen Jugend“

Hella Szydlowski berichtet über ihren Mann Naftali:

„Naftali hatte Freunde in Netzer, aus Polen und aus der Hachschara. Er kannte Ze’ev Klein und Eliyahu Szaniecki von zu Hause, aus der Stadt Dzialoscyce.“

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen; vor der Besetzung von Dzialoszyce fliehen viele Juden nach Osten bis nach Wislica an der Weichsel. Nachdem die Wehrmacht auch Wislica erreicht, kehren kehrt er mit seinem Bruder Jitzchak nach Dzialoszyce zurück.

Durch Geldzahlungen verhindert der Vater, dass Eliyahu in Arbeitslager kommt.

Winter 1942 Vater Abraham stirbt an Magenkrebs

Umzug des Bruders nach Heirat in den Nachbarort Scalmanez

Sommer 1942 Verhaftung wegen im Haus versteckter Textilwaren.

Herbst 1942 Auflösung des Ghettos Dzialoszyce; große Selektion; Eliyahu kommt in das Arbeitslager Prokocim

1943 Verlegung in das Judenlager Plaszow an der Jerozolimska-Straße

1943 „Flecktyphus“ Fleckfieber in Plaszow

Das Zwangsarbeiterlager Płaszów entstand Oktober 1942 auf dem Gelände der jüdischen Friedhöfe in der Abrahama- und der Jerozolimska-Straße in den Stadtteilen Podgorze und Wola Duchacka.

In der Nähe von Piotrkow müssen sie Panzersperren bauen; anschließend in der Rüstungsfabrik der HASAG in Skarzysco Kamienna

25.9.1943 (Jom Kippur) Bruder Jitzchak stirbt im Krankenrevier des Lagers Plaszow an einer Lungenentzündung

1942-1944 Zwangsarbeit für die HASAG in Skarzysco Kamienna

8./9.9.1944 zusammen mit Mordka Marek Ginzberg von Skarzysco Kamienna eingewiesen von RSHA Radom ins KL Buchenwald, Häftlingsnummer 84596,

untergebracht im kleinen Lager zunächst im Zelt, dann Baracke 56

Buchenwald-Außenlager Schlieben-Berga

19.7.1944 998 Frauen aus dem KL Ravensbrück zur Panzerfaust-Produktion für die HASAG in das neu errichtete Buchenwald-Außenlager Schlieben-Berga, Rüstungsproduktion, drittgrößtes der 136 Buchenwald-Außenlager;

16.9.1944 Verlegung von Eliayahu Szaniecki mit Marek Ginzberg nach Schlieben Code „Schl“

Das Männerlager Schlieben-Berga wurde im August 1944, neben dem bereits bestehenden Lager Schlieben-Berga (Frauen), als eines von sieben Außenlagern der HASAG (Hugo Schneider AG) eingerichtet.

15.8.1944 Verlegung von 1387 jüdischen KL-Häftlinge aus Buchenwald, die zuvor in einem der drei HASAG-Werke in Skarzysco-Kamienna Zwangsarbeit leisteten

11./ 12. Oktober 1944 Tod von 96 Häftlingen bei einer nächtlichen Explosion in der Gießerei, Eliyahu Szaniecki berichtet:

Einmal explodierte das ganze Lager. Die ganze Fabrik wurde in Stücke gerissen. Alle Menschen, die dort arbeiteten, wurden getötet. Sie sagten, dass es eine Sabotage gegeben habe.“

Anfang April Evakuierung des Lagers Schlieben; zwei Transportzüge Richtung Theresienstadt

8.5.1945 Befreiung in Theresienstadt

Mai 1945 Fahrt nach Sosnowiec; dort kommt er in Kontakt mit der „Revival“-(Letekuma)-Gruppe, Madrich ist Josef Kanarek; zu dieser Gruppe gehören auch Isaac Bacon und Rebecca Landau sowie Zeev Klein und Hanna Rosenfeld

Kurzzeitige Rückkehr nach Dzialoszyce, um verstecktes Geld aus dem elterlichen Haus zu holen. Argwöhnische Beamte nehmen ihn zum Verhör auf die Wache.

Bricha über Tschechien nach München

Rückfahrt nach Sosnowiec. Er schließt sich der „Revival“- Gruppe unter Madrich Josek Kenari an.

Die Gruppe reist mit dem Zug über die tschechische Grenze unter der Vorspiegelung sie wären griechische Heimkehrer und mit falschen Papieren; BRICHA nach Prag, dann nach Deutschland;

Auf diesem Transport waren auch Josek Kenari, Elijahu Szaniecki, Jitzchak Bacon und Rebecca Landau. Nach sechs Wochen in Prag kommen sie nach München ins DP Camp Zeilsheim.

Von dort werden sie von Soldaten der Jewish Brigade in einer Bricha-Aktion nach Frankreich geschleust und dann mit der Bahn nach Marseille.

Alija Beth auf der SS LATRUN

1.11.1946 Ankunft zusammen mit der „Revival“-Gruppe in Haifa auf der SS LATRUN von Marseille mit 1275 Ma’apilim; alle werden in ein britisches Detentionlager auf Zypern verbracht.

2.11.1946 -Mitte Mai 1946 sieben Monate im britischen Internierungslager auf Zypern

15.5.1947 Ankunft in Haifa mit der „Revival“-Gruppe von etwa 35 Chaluzim auf der SS CYPRUS

Für einen Monat in das Britische Aufnahmelager Atlit bei Haifa

Juni-Juli im Auffanglager der Jewish Agency in Kiryat Shmuel

Mitte Juli 1947 mit der „Revival“-Gruppe von 35 Chaluzim in den Kibbuz Ein Gev; Arbeit als Landwirt und Wachmann

14.5.1948 Unabhängigkeits-Proklamation durch David Ben Gurion, Staatsgründung Israel und Beginn des Unabhängigkeitskriegs; der Kibbuz Ein Gev wird von der syrischen Armee mit Panzern belagert.

Kibbuz Buchenwald III in Palästina – Netzer Sereni

2.5.1949 Wechsel aus Ein Gev mit 23 Leuten aus der „Revival“-Gruppe in den Kibbuz Buchenwald

Gedenken

4.1.1978 Pages of Testimony für den Bruder Itzchak  und Cousin Eliyahu Lipmann von Eliyahu Szaniecki

Nurit Cohen Bacia über das Interview 2003 mit seinem Weggefährten Zeev Klein:

„Während des Interviews mit Ze’ev erinnerte er sich an Eliahu Szaniecki, der uns vor kurzem verlassen hatte. Eliyahu kam mit einem Wolf aus der gleichen Stadt in Polen, gemeinsam wanderten sie nach Israel aus und wurden ausgebildet, kamen nach Netzer und wurden jahrzehntelang Nachbarn. Ze’ev: Ich war es gewohnt, nach draußen zu gehen und Eliyahu draußen zu sehen, ein paar Worte mit ihm zu wechseln, aber jetzt ist Elijahs Stuhl draußen leer.‘ Und wenn Ze’ev sich an Elia erinnert, sehe ich Traurigkeit in seinen Augen und fühle Trauer und Sehnsucht nach einem Freund.“

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/7231936

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5283536

Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998

https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald

https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni

Home – Deutsch

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://www.mappingthelives.org

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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