Israel Hermann

Hermann Israel

*17.9.1882 in Kassel; ✡ in Riga

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Heinemann Israel *12.10.1841 Zierenberg; ✡3.2.1908 in Kassel

Heirat der Eltern 27.10.1870 in Hoof

Mutter Julia Wertheim *25.2.1846 in Hoof; ✡3.12.1927 in Kassel

Neffen

Hermann Neudorf *3.6.1925 in Horst, Gelsenkirchen;

Hans Hirsch* 12.7.1926 in Herford; Auschwitz-Überlebender; ✡5.5.1997 in Herford

Geschwister

Salomon Israel *13.7.1871 Zierenberg; ✡ 23.4.1943 Theresienstadt; ooBerta Goldschmidt

Siegfried Sander Israel *21.11.1873 Zierenberg; ✡ 10.12.1938 Buchenwald; oo Helene Mansbach

Rosa Israel *13.2.1876 in Kassel; ✡  ; oo Oppenheimer

Isidor Israel *1877 in Kassel; ✡  1877

Max Israel *27.8.1879 in Kassel; ✡  25.11.1941 im Fort IX in Kaunas

Anna Israel *3.5.1885 in Kassel; ✡  1943

Moritz Israel *25.12.1887 in Kassel; ✡  5.11.1961 in New York; oo Matilde Weis

Hugo Israel *12.5.1890 in Kassel; ✡  19.1.1950 in New York

Frieda Israel *31.12.1893 in Kassel; 9.11.1930  ; oo Leopold Speier

Beruf Reisender (Vertreter)

Adressen Kassel, Holländische Straße 23, Murhardstraße 15 Wilhelmshöher Allee 6

Heirat 30.6.1922 Hedwig Lipper *26.7.1894 in Blomberg/Lippe

Kinder

Lotte Israel *16.6.1923 in Kassel; ✡4.9.1923 in KasselHans Manfred *30.12.1927 in Kassel; ✡31.12.1942 in Riga

Weiterer Lebensweg

März 1915 eingezogen zum Deutschen Heer im 1. WK; keine Verwundungen gemeldet

30.6.1922 Heirat mit der Kontoristin (Büroangestellte) Hedwig Lipper

Vertreter für die Weinfirma Magnus, Hannover

14.6.1938 Bruder Sander Israel verhaftet in der Aktion ASR (Arbeitsscheu Reich); zuvor war er im Gefängnis wegen „Sittlichkeitsvergehen“

17.5.1939 Hermann Israel mit Frau Hedwig und Sohn Hans in Kassel, Wilhelmshöher Allee 6 bei Minderheiten-Volkszählung

31.8.1939 Umzug in die Wolfshager Straße 55 (4. Polizeirevier

10.11.1938 Hermann Israel verhaftet im Novemberpogrom

11.11.1938 „Schutzhaft“ in Buchenwald; Häftlingsnummer 21839

2., 3. und 6. 12.1939 Hilde (?) Israel schickt per telegrafischer Postanweisung Reisegeld

10.12.1938 Tod des Bruders Sander im Krankenrevier des KL Buchenwald

10.12.1938 Hermann Israel daraufhin entlassen aus Buchenwald

17.5.1939 mit den Eltern in bei Minderheiten-Volkszählung

8.12.1941 über Nacht im Sammellager Turnhalle Wörthschule, Schillerstraße

9.12.1941 Deportation Kassel-Riga Transportzug Da 36 mit Frau und Tochter

Bahnfahrt über Berlin, Breslau, Posen, Königsberg, Riga- Skirotawa mit 1022 Juden

12.12.1941 Ankunft Skirotawa; Fußmarsch ins Ghetto Riga bei über 10 Grad minus

Hermann Neudorf, überlebender Verwandter aus Gelsenkirchen (später wohnhaft in Milwaukee/Wisconsin) in einer eidesstattlichen Erklärung „starb Hans Manfred am 31.12.1942 an sogenanntem Hasentyphus“ (in der Medizin unbekannt!)

Hermann Neudorf über die Familie Grünewald:

„Von meinen Kasseler Verwandten will ich erwähnen, dass Onkel Hermann eine gute Stellung als Elektriker hatte und Tante Hedwig für ihren Jungen sorgen konnte.“

Sohn Hans Manfred stirbt im Ghetto an Diphtherie. Ehefrau Hedwig versucht einen Suizid, wird aber gerettet:

„Die Kasselaner wurden zu Reichsbahnarbeiten gebracht, nachdem ihr einziges Kind, der liebe Hans Manfred, der Diphtherie erlag. Die unglückliche Tante Hedwig versuchte Selbstmord zu begehen, konnte aber wieder gerettet werden. Tante Rosi erlag der Ruhr.“

Keine weiteren Daten

Tod in Riga

Gedenken

11.12.1956 Pages of Testimony für Hermann und Hedwig Israel

17.10.2024 Stolpersteine für die Familie Israel in Kassel, Wilhelmshöher Allee 6

Quellen

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

StA Kassel I, Heiratsregister-Nr. 603/1922

http://www.gelsenzentrum.de/ausstellung_neudorf_tafel_8.pdf

http://gelsenzentrum.de/herman_d_neudorf.htm

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/6143026

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411209-7.jpg

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de886037

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de885994

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de885967

Christin Sandow (Hrsg.), Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008, Seite 127

Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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