
Hans Gerd Rosin
*20.4.1921 in Northeim; ✡1.5.1943 auf der SS ERINPURA, Mittelmeer
Staatsangehörigkeit
Religion jüdisch
Vater Iwan Rosin *29.4.1894 Sudheim; ✡4.12.1955
Mutter Alice Philipp *7.4.1896; ✡ 7.5.1932
Großvater Benno Benjamin Rosin *5.9.1870 in Wirkieten; 1.3.1934 in Northeim
Großmutter Goldine Jacobsohn *28.3.1868 in Sudheim
Onkel Artur Rosin *1.6.1896 in Northeim
Stiefmutter Olga Josephy *25.6.1898 in Hamburg
Geschwister

Wolfgang Zeew Rosin *11.10.1924 in Northeim; ✡2.2.2005 Ganei Am; oo Hana Levin
Fritz Rosin *23.3.1931 in Göttingen
Beruf Landwirtschaftlicher Arbeiter; Fahrer
Adressen Northeim
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1917 Vater Iwan im Rang eines Vizefeldwebels gemeldet in den Preußischen Verlustlisten als leicht verwundet
Onkel Artur Rosin wurde 1916 und 1917 leicht verwundet gemeldet
1919 bis 1924 Großvater Benno Rosin (SPD) Bürgerschaftsvorsteher in Northeim

1927 Kindergeburtstag bei Rosins in der Göttinger Straße
3.5.1934 Bericht der NSDAP-Kreisleitung:
„In der Anlage überreiche ich ein Rundschreiben der jüdischen Firma Benno Rosin, Northeim, welches hauptsächlich an Arbeiterkreise u. die Bauernschaft zum Versand kam. In der ländlichen Bevölkerung findet der jüdische Händler noch guten Absatz. Leider kaufen noch viele sogen. Pg. beim Juden, dieses trifft aber vorwiegend auf das Land zu.“

9.2.1936 Passausstellung für Hans Rosin in Hamburg
10.2.1936 Alija von Onkel Artur Rosin mit Familie nach Palästina
Ca 1936/37 Hans Rosin zur Einzelhachschara Einzelhachschara bei Bauer Theodoor Gerrit Seinhorst in einem kleinen Dorf IJzevoorde (IJ95) bei Doetinchem, organisiert von der „Deventer Vereniging tot Vakopleiding“

3.5.1937 Einreise von Hans Rosin auf der SS GALILEA in Haifa mit dem Vater Iwan, den Brüdern Wolfgang und Fritz und der Stiefmutter Olga mit Kapitalisten-Zertifikat Kategorie A(I) 2
26.10.1939 Einbürgerung in Palästina
19.8.1940 Einbürgerung des Vaters in Palästina
Der Untergang der SS ERINPURA

Hans Rosin im Rang eines Lance Sergeant; Regiment Royal Army Service Corps; Secondary Regiment ; Unit Ship Squadron 462 Gen. Transport Coy.; Service Number Export ‚PAL/348‘;
Freiwillige Einschreibung als Fahrer des Royal Army Service Corps; 462. Gen. Transport Coy; die Einheit war 1941 an der Besatzung der libyschen Stadt Tobruks beteiligt und kämpfte in der Schlacht von El Alamein, bei der die britischen Streitkräfte zusammen mit ihren Verbündeten die deutschen und italienischen Truppen schlugen. Nach Aufenthalten in verschiedenen nordafrikanischen Städten sollten die Soldaten nach Malta verlegt werden
Die SS ERINPURA als Kommandoschiff eines Geleitzuges mit 11 Kriegs- und 23 weiteren Schiffen.
1.5.1943 19.50 Uhr Angriff durch ein Geschwader von 18 deutschen Jagdbombern vor Bengasi/Libyen: Der britische Tanker SS BRITISH TRUST explodiert durch eine Luftmine. Die SS ERINPURA kentert fünf Minuten nach einem Bombentreffer.
Von den insgesamt 1.215 Männern an Bord der SS ERINPURA (334 jüdische Soldaten und 881 Basotho wurden nur 273 gerettet; 138 jüdische Soldaten ertrinken, zwei versterben später an ihren Wunden
1.5.1943 Hans Rosin ertrunken im Mittelmeer auf der SS ERINPURA, einem britischem Marine-Transporter zusammen mit den Chaluzim Heinz Altgenug, Martin Drucker, Paul Elsbach und Michael Schlesinger
Gedenken

Quellen
Commonwealth Kriegsgräber, 1914-1921, 1939-1947
Mirjam Pinkhof, De Jeugdalijah van het Paviljoen Loosdrechtsche Rade, 1998
Frans van der Straaten, Om nooit te vergeten. Herinneringen en belevenissen aan/van Palestina-Pioniers in Nederland gedurende de oorlogsjaren 1939-1945
https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767
https://www.mappingthelives.org
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316