Sternberg Lotte

Lotte Sternberg

*15.5.1924 in Haren; offizielles Todesdatum 30.9.1942 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Leopold Sternberg *4.4.1886 in Haren;✡ 27.5.1944 Auschwitz

Mutter Nettchen Katz *30.1.1894 in Venrath;✡ 27.5.1944 Auschwitz

Onkel/Tante

Levy Sternberg *21.2.1867 in Haren; 25.10.1942 in Theresienstadt; oo Selma Cohen

Elfriede Heilbronn geb. Sternberg *15.12.1869 in Haren; ✡23.9.1942 Treblinka

Max Sternberg 17.6.1871 in Haren; 27.6.1938 in Bochum

Johanna Sternberg geb. Stein *1.5.1875 in Herne; nach April 1942 in Zamosc

Cousin

Walter Heilbronn * 23.9.1911 in Bochum; ✡1943 in Auschwitz

Geschwister

Minna Sternberg * 1.3.1922 in Haren, Ems; ✡ 30.9.1942 in Auschwitz

Beruf Schneiderin

Adressen Haren; Bochum; Amsterdam

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

Umzug der Familie von Haren nach Bochum; hier lebten bereits Onkel Max Sternberg und Tante Elfriede Heilbronn geb. Sternberg, die Familien Heilbronn und Buchheimer.

1931 Emigration der Familie Leopold Sternberg aus Bochum nach Amsterdam

Dritte Große Amsterdam Razzia – Erster großer Massentransport aus den Niederlanden

Ab dem 15.7.1942 in der Dritten Großen Amsterdamer Razzia  werden die Schwestern Lotte und Minna verhaftet und nach Hooghalen deportiert; 7 Km zu Fuß ins Kamp Westerbork, Registrierung in der großen Halle und unmittelbar zu Fuß zurück nach Hooghalen

Erst ab November 1942 gab eine eigene Bahnlinie und Station im Kamp Westerbork; Juli-November mussten die Deportierten von und zur Station Hooghalen zu Fuß laufen.

31.7.1942 die Schwestern Lotte und Minna auf einem der ersten großen Massentransporte aus den Niederlanden ab Hooghalen nach Auschwitz

30.9.1942 das Todesdatum von Lotte Sternberg ist fiktiv für alle auf den ersten Massentransporten von Westerbork nach Auschwitz auf Ende September festgesetzt.

KL Vught- Kamp Westerbork – Bergen Belsen – Theresienstadt – Auschwitz

16.1.1943 Inhaftierung der Eltern im KL Vught, üblicherweise wurden hier nur Strafgefangene und „Onderduiker“ eingesperrt.

23.5.1943 Verlegung der Eltern zum Weitertransport in das polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork

Austauschtransporte von Westerbork nach Bergen Belsen

Ab dem 14.9.1943 bis 19.5.1944 kamen etwa 3572 Häftlinge aus Westerbork in sieben Transporten direkt nach Bergen-Belsen, unter anderem Juden mit doppelten Staatsbürgerschaften, Diamantschleifer mit ihren Familien und diejenigen, die auf einer Einreiseliste für Palästina standen.

Die „Austauschjuden“ kommen in das Sternlager Bergen-Belsen, einem vom eigentlichen Konzentrationslager abgetrennten Bereich; sie dürfen weiterhin ihre Zivilkleidung mit dem „Stern“ tragen.

14.-16.9.1943 beide Eltern auf dem ersten Transport von 305 „Austauschjuden“ nach Bergen Belsen. Dieser Transport hatte ursprünglich das Ziel Theresienstadt, wird aber zunächst nach Bergen-Belsen umgeleitet, um dann am 27.1.1944 nach Theresienstadt zu kommen.

25.-27.1.1944 Beide Eltern auf dem Transport XXIV/3 mit dann noch 283 „Juden und unerwünschten Elementen“ von Bergen Belsen nach Theresienstadt; er wird zu den 8 Transporten aus Westerbork (Orts-Code XXIV) gezählt, die zwischen 22.4.1943 (XXIV/1) und dem 20.11.1944 (XXIV/8) nach Theresienstadt fuhren.

Mai 1944 Beide Eltern auf dem Transport von Theresienstadt nach Auschwitz. Im Mai gingen die drei Transporte D z, E a und E b mit jeweils 2500 Juden aus Theresienstadt ab, während im April und Juni keine erfolgten.

Gedenken

Zahlreiche Mitglieder der Familie sind in Bochum auf dem jüdischen Friedhof beigesetzt, so allein zehn aus der Familie Heilbronn, aber auch der Onkel Max Sternberg sowie Dr. jur. Leopold Buchheimer

Quellen

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Sternberg%201886%22%7D

https://apps.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de975901

https://apps.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de887575

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130380852

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/410901

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130380859

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/130380853

Stadtarchiv Bochum (Hrsg.) Vom Boykott zur Vernichtung, Klartext, 2002

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

https://www.kohlengraeberland.de/wp-content/uploads/2025/01/Gedenkbuch-Opfer-der-Shoah-aus-Bochum-u.-Wattenscheid.pdf

Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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