Aron Minna

Minna Aron geb. Saalberg  Bochumer Straße 73

*4.4.1900 in Ennigloh, Herford; +20.7.1987 in Recklinghausen

Foto Scheideler

Vater Selmar Saalberg 15.8.1865, +15.1.1930 in Recklinghausen

Mutter Klara Karoline Saalberg geb Rosenbaum *4.9.1873 in Paderborn; 3.11.1943 Auschwitz

Heirat Kurt Aron *1.3.1898 in Recklinghausen, + Anfang 1944 in Riga, KZ Kaiserwald

Sohn Gerd *15.1.1929, +1944 Auschwitz

Minna Aron mit Sohn Gerd und Neffe Hans Fred

Adressen Recklinghausen, Bochumer Str. 73; Paulusstr. 6, Ghettohaus; ab Okt.1945 wieder Paulusstr. 6

Beruf Kauffrau Textil-, Tabak-, Haushaltswaren

Weitere Lebensdaten

1910 – 1915 Besuch der privaten evang. höheren Mädchenschule, später Lyceum

9./10.1938 Zerstörung des Geschäftslokals Bochumer Str.73

Sommer 1941 Zwangsumzug Judenghettohaus Paulusstr.6

24.1.1942 deportiert aus Recklinghausen auf Lastwagen nach Gelsenkirchen, Wildenbruchhalle
27.1.1942 Transport Gelsenkirchen über Dortmund nach Riga, Ghetto
3.11.1943 Auflösung Ghetto Riga; Selektion unter Alten, Kranken und Kindern im Ghetto nach Abmarsch der Arbeitskolonnen

„Mit einem Transport des RSHA sind 1000 Juden aus dem Lager Riga eingetroffen. Nach
der Selektion wurden 120 Männer, die die Nummern 160702 bis 160821 erhalten, und 30
Frauen, die mit den Nummern 66659 bis 66688 gekennzeichnet werden, als Häftlinge ins
Lager eingewiesen. Die übrigen 850 Männer und Frauen werden in den Gaskammern
getötet.“

Dazu gehörten Ehemann Kurt Aron, Mutter Clara Caroline Saalberg, Schwager Adolf und Schwester Else Aron mit ihren Kindern Hans Fred und Günther (11 und 7 Jahre alt)

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Libau nach Danzig

8.8.1944 Ankunft in Stutthof

9/1944 Außenlager Bruss-Sophienwalde

2/1945 Vernichtungslager Gottendorf bei Lauenburg

3/1945 Todesmarsch nach Chinow

10.3.1945 Befreiung in Chinow durch die Rote Armee

10.3.-10.4.1945 Notlazarett Chinow

5/1945 -6/1945 Krankenhaus Lauenburg

30.6.-26.7.1945 Krankenhaus Bromberg, Bydgoszcz

Aug. – Okt. 1945 über Frankfurt/Oder, Berlin, Hannover nach Recklinghausen

7.10.1945 Ankunft in Recklinghausen

Vorsteherin der jüdischen Gemeinde Recklinghausen
1958 – 1978 Vorsitzende der jüdischen Kultusgemeinde BO/HER/RE

1969 Zeugin im Prozeß gegen Bovensiepen und andere aus der Stapoleitstelle Berlin

20.7.1987 Tod in Recklinghausen

Quellen

https://www.recklinghausen.de/Inhalte/Startseite/Ruhrfestspiele_Kultur/Gedenkbuch/_Opferbuch_selfdb.asp?form=detail&db=545&id=27

Georg Möllers, Biografie Aron Saalberg, PDF-Datei Anhang zur biographischen Datei („Opferbuch“) im „Gedenkbuch Opfer und Stätten der Herrschaft, der Verfolgung und des Widerstandes in Recklinghausen 1933-1945“ www.recklinghausen.de/gedenkbuch

https://www.dropbox.com/sh/6abe929dzx9fwi6/AAAyj2j4lHu4BTHcZ9U1qSzLa?dl=0&preview=TR+19-065+Ghetto+Riga+Aussagen+-+Geschichte.pdf

Pogrom in Recklinghausen. Recklinghäuser Bürger erinnern sich an den 9./10. November 1938, hg. v.G. Möllers und H. D. Mannel, 5. verbesserte und ergänzte Auflage, Recklinghausen 2001

Georg Möllers / Jürgen Pohl: Abgemeldet nach „unbekannt“ 1942, Die Deportation der Juden aus dem Vest Recklinghausen nach Riga, hrsg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen, Klartext Verlag, Essen 2013, S. 18
Jüdische Einwohner Recklinghausens, Sta Re III 6519, 6520

Willi Hagemann, Höhere Mädchenbildung und jüdische Schülerinnen in Recklinghausen von 1866 bis 1938/39, in: Vestische Zeitschrift 90/91 (1991/92), hrsg. v. Werner Burghardt, S. 231-244, S. 234

Bundesarchiv Koblenz. Gedenkbuch-Opfer der Verfolgung unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 –1945. Stand 28.2.2020 www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995

Czech, Kalendarium Auschwitz, S. 645 zitiert nach Schmalhausen, S. 85

International Tracing Service, Bad Arolsen;

https://collections.arolsen-archives.org/en/archive/78885626/?p=1&s=Saalberg&doc_id=78885629

Yad Vashem Central Database for Shoah Victims‘ Names

cz.holocaust Datenbank der digitalisierten Dokumente

Minna und Neffe Rolf in den 50ern, Foto privat

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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