Jacobs Hetti

Jettchen Hetti Jacobs geb. Neumann

*18.10.1909 in Kassel; ✡ 13.8.2007 in New York

Vater Salomon Neumann *22.3.1880 in Burgpreppach; ✡ 3.7.1971 in New York

Mutter Frieda Dorfzaun *15.5.1883 in Schwanfeld Bayern; ✡ 22.3.1942 in Izbica

Geschwister

Erich Neumann *11.6.1908 in Kassel; ✡27.3.1984 USA; oo Franziska Müller; oo Anita Eldot

Walter „Shimon Gedaliah Hacohen“ Neumann *23.9.1914 in Kassel; ✡2.9.1998 in Englewood, Bergen, New Jersey; oo Amelia Fraenkel (1919-2012)

Foto Fredel Fruhman

Heirat 3.10.1934 in Kassel (Standesamt) Erich Jacobs *19.12.1906 in Nuttlar; ✡ 6.3.1973

Kinder

Jethro Jacobs *1939 in Recklinghausen; Kuba, USA, Israel, Kibbuz Alumim in Hanegev

Fredel Jacobs *1948 oo David Fruhman *1949; drei Kinder

Adressen Unna bis 1937; Recklinghausen, Dienstwohnung auf dem Schulgelände Steintor 5; nach Pogrom Kellerstr.21

Weitere Lebensdaten

3.10.1934 Heirat in Kassel (Standesamt)

Bis 1937 mit Ehemann Erich in Unna

2.11.1937 – 1.7.1941 Erich Lehrer der israelitischen Volksschule

9.11.1938 Verwüstung der Schule und Dienstwohnung,

Erich wird aus dem Fenster geworfen und blutüberströmt verhaftet

Transport ins KL Sachsenhausen verzögert sich um 8 Tage, entfällt dann ganz

24.11.1938 Ehemann aus dem Polizeigefängnis entlassen

Das Ehepaar Jacobs kommt zunächst bei der Familie Aron unter.

Erich Jacobs schreibt

„Während der Reichskristallnacht fuhren Opa Neumann und Onkel Erich mit dem Zug nach München, in der Hoffnung, nicht von den Nazis erwischt zu werden, aber am Bahnhof in München wurden sie als Juden erkannt, verhaftet und in die K.Z. gebracht, wo beide viel zu leiden hatten; sie wurden von den Nazis geschlagen und mit Füßen getreten. Opa litt für den Rest seines Lebens unter diesen Misshandlungen. Beide wurden dann nach Hause geschickt, Erich unter der Bedingung, dass er Deutschland innerhalb einer bestimmten (kurzen) Zeit verlassen würde.“

Februar 1939 nach der Geburt von Jethro Umzug als Untermieter von zwei Räumen bei Familie Eichenwald, Kellerstr. 21, Hausbesitzer ist das Ehepaar Speck („Mischehe“)

Unterricht erfolgt in der Kellerstr.19

17.5.1939 Eltern Salomon und Frieda Neumann bei Minderheitenzählung in Kassel

1.10.1939 Entlassung des Ehemannes aus staatlicher Anstellung als Lehrer; die jüdische Gemeinde bezahlt weiter

26. 9.1940 Onkel Karl (New York) zahlt die Schiffsreise für die Familie Jacobs
7. 3. 1941 Erich und Hetti Jacobs erhalten ein Einreisevisum für Ecuador; die Familie kann aber nicht ausreisen, da sie kein Transitvisum für Argentinien erhält; danach schlägt auch der Versuch fehl über Russland und Japan auszureisen, da Japan keine Erlaubnis erteilt.

1.7.1941 jüdische Volksschule von der Stadt Recklinghausen aufgelöst (nur noch 7 Schüler)

8.9.1941 abgemeldet nach Ecuador; mit Frau Hetti und Sohn Jethro

8.9.1941 Vater Salomon Neumann aus Recklinghausen abgemeldet nach Kassel

Familie Jacobs sind die letzten jüdischen Recklinghäuser, denen die Flucht gelang; Vater Salomon Neumann folgt eine Woche später aus Kassel

8.9.1941 -13.9.1941 über Bremen, Berlin, Frankfurt, Paris, Irun, Barcelona

In Barcelona 1941 Foto Fredel Fruhman

4 Monate Warten in Barcelona

1942 weiter über Lissabon, Casablanca, Jamaika, nach Kuba

Der Vater Salomon Neumann hatte ein Transitvisum für Argentinien und konnte nach Ecuador einreisen.

1946 Trenton USA

1959 Reise nach Israel

13.8.2007 Tod in New York

Quellen

https://www.recklinghausen.de/Inhalte/Startseite/Ruhrfestspiele_Kultur/Gedenkbuch/_Opferbuch_selfdb.asp?form=detail&db=545&id=299

http://www.erich-jacobs.de/

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Wunder geschehen doch noch / Geschichte und Schicksal der jüdischen Familie Jacobs – Erich Jacobs,
Hrsg. von Siegfried Homann, Karl-Heinz Martini, Franz-Josef Wiemer. Aus dem englischen Originalmanuskript übersetzt von Andreas Wiemer (Deutsche Ausgabe; ISBN 3-938481-00-5)

Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979

Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983

Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986

Georg Möllers / Jürgen Pohl: Abgemeldet nach „unbekannt“ 1942, Die Deportation der Juden aus dem Vest Recklinghausen nach Riga, hrsg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen, Klartext Verlag, Essen 2013

https://eservice2.gkd-re.de/selfdbinter320/DokumentServlet?dokumentenname=545-298fieldBiographie.pdf

www.dorsten-unterm-hakenkreuz.de (Auszug aus Erich Jacobs Memoiren)

U.S. Behördendaten Verzeichnis

U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)

Fotos Privatarchiv Fredel Fruhman

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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