Hirsch Albert

Albert Hirsch

*11.9.1906 in Recklinghausen; Köln, Riga; ✡3.5.1945 in Neustadt, Holstein

Vater Philipp Hirsch *26.7.1876 in Hülchrath ; ✡ nach dem 10.12.1941 in Riga

Geburtsurkunde Albert Hirsch Ausschnitt

Mutter Berta Landau *1878 in Ahaus; ✡28.3.1913 in Suderwich

Stiefmutter Rosalie Landau *2.2.1885 in Ahaus; 16.4.1934 nach Köln; ✡nach dem 10.12.1941 in Riga; Vater Philipp heiratet in zweiter Ehe die Schwester der Mutter Rosalie Landau

Schwester

Anni Hirsch *16.3.1909 in Suderwich; oo Fleissig ; ✡Januar 1993 in New York

Halbgeschwister

Ruth Hirsch *26.1.1915 in Recklinghausen, + 20.5.2008 in England

Herbert Hirsch *26.10.1919 in Recklinghausen; 16.4.1934 nach Köln; Emigration über NL nach GB; Tod Juni 1987 in Hendon

Adressen Suderwich, Schulstr.32; Ahaus; Köln, Kardinalstrraße 9

Weitere Lebensdaten

16.4.1934 Eltern nach Köln zu Sohn Albert

In Köln als Zwangsarbeiter im Straßen- und Tiefbau

6.12.1941 Verhaftung und Verbringung in die Deutzer Messehallen

7.12.1941 Transport vom Tiefbahnhof Köln-Deutz nach Riga mit den Eltern

10.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

3. November 1943 Auflösung des Ghetto Riga

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig

9.8.1944 Ankunft Stutthof

April 1945 wurden aus Stutthof Häftlinge mit Lastkähnen in die Lübecker Bucht verbracht

21.-26.4.1945 10 000 Häftlinge aus Neuengamme von SS nach Lübeck gebracht, dort auf das manövrierunfähige Linienschiff „Cap Arcona“ und die Frachter „Thielbek, Athen, Elmenhorst“ im Vorwerker Hafen, die dann ohne SS-Wachen, ohne Antrieb an den Strand bei Neustadt trieben.

3.5.1945 Britischer Fliegerangriff in der Lübecker Bucht bei Neustadt auf die „Cap Arcona“ und die „Thielbek“, die nach Treffern Feuer fangen und sinken; über 7000 Häftlinge ertrinken. Tragisch: eine Warnmeldung des Roten Kreuzes war nicht weitergeleitet worden und erreichte die Piloten nicht.

3.5.1945  bei  „Sammelaktion“ in Neustadt wurden 300 von ihnen erschossen.

3.5.1945 Tod in Neustadt, Holstein

Gedenken

Gedenkfeier anlässlich des 40. Jahrestags des Untergangs der Schiffe in der Lübecker Bucht am Gedenkstein in Neustadt-Pelzerhaken, Foto: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, 3.5.1985. (ANg 1985-566)

27.9.1999 Page of Testimony für Albert Hirsch vom Kölner Riga Überlebenden Alex Salm

Quellen

https://www.recklinghausen.de/Inhalte/Startseite/Ruhrfestspiele_Kultur/Gedenkbuch/_Opferbuch_selfdb.asp?form=detail&db=545&id=276

https://collections.arolsen-archives.org/archive/4492907/?p=1&s=Hirsch%20Albert%201906&doc_id=4492909

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de999329

Willi Hagemann, Höhere Mädchenbildung und jüdische Schülerinnen in Recklinghausen von 1866 bis 1938/39, in: Vestische Zeitschrift 90/91 (1991/92), hg. v. Werner Burghardt, S. 231-244, S. 234

Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979

Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986

Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest, Gedenkbuch 1983

Georg Möllers / Jürgen Pohl: Abgemeldet nach „unbekannt“ 1942, Die Deportation der Juden aus dem Vest Recklinghausen nach Riga, hrsg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen, Klartext Verlag, Essen 2013

Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/2085505/

https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?sfrom=1214&s=2460&id=6272&buchstabe=H

1939 Register von England und Wales; RG101/0832B/010/11

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert