Gottlieb Frieda

Frieda Gottlieb geb Kleinstrass

*17.10.1886 in Steinheim, Detmold; + 13.3.1979 La Paz

Vater Aron Kleinstrass *1841 in Steinheim; +1924

Mutter Minna Katz *3.5.1844 Albaxen, Höxter; +12.4.1904 in Steinheim

Geschwister

Johanna Kleinstrass *27.9.1871 oo Eisenstein; +1942

Sophie Kleinstrass *15.11.1876; +3.3.1963 in La Paz Bolivien; auch Breite Str. 26

Levy Kleinstrass *1880 +1882

Hedwig Kleinstrass *1883; oo Gottschalk; +1956

Sally Kleinstrass *1873 +1874

Bertha Kleinstrass *13.5.1878; oo Julius Emmerich (1873-1933); +6.4.1938 in Steinheim

Lina Kleinstrass *1881; oo Bloch; +1943

Heirat Sally Gottlieb *18.8.1887 in Grebenau; + La Paz, in Bolivien

Kinder

Rolf Siegbert Gottlieb *1920 in Recklinghausen, +25.10.1925 in Recklinghausen

Margot Jetti Gottlieb *5.1.1923 in Recklinghausen, + Miami Florida

Beruf Kauffrau, Korsettgeschäft, Breite Straße 35

Adressen Recklinghausen, Breite Straße 12 und 26; La Paz, Casilla 642, Bolivien

Weiterer Lebensweg

1934 Ehemann Sally Vorsteher der Synagogengemeinde; ab 1935 Vorsitzender des Reichsbund jüdischer Frontsoldaten

Bericht von Bernhard Dördelmann

„Und dann war da die alte Dame, deren Namen ich vergessen habe,“

(gemeint ist Frieda Gottlieb, Breite Straße 26, 17.3.1940 Emigration nach La Paz)

„… die noch ein großes Verdienst hatte, denn sie hatte den Herrn Friedmann illegal bei sich aufgenommen. .. Herr Friedmann, ein freundlicher alter Herr, erkrankte schwer an einer Lungenentzündung. … Also schafften meine Mutter und Frau Korte, zusammen mit einem mir nicht mehr bekannten Helfer auf den Dachboden des Hauses Breite Straße 26. … Dr. Padberg, der seine Praxis am Kaiserwall hatte, kam sofort. Aber jede Hilfe kam zu spät: Herr Friedmann starb auf dem Dachboden. … Quer durch Paulsörter, Herzogswall, Westerholter Weg usw. gings zum Jüdischen Friedhof – und Herr Friedman wurde dort begraben bei ‚Nacht und Nebel‘.““… die noch ein großes Verdienst hatte, denn sie hatte den Herrn Friedmann illegal bei sich aufgenommen. .. Herr Friedmann, ein freundlicher alter Herr, erkrankte schwer an einer Lungenentzündung. … Also schafften meine Mutter und Frau Korte, zusammen mit einem mir nicht mehr bekannten Helfer auf den Dachboden des Hauses Breite Straße 26. … Dr. Padberg, der seine Praxis am Kaiserwall hatte, kam sofort. Aber jede Hilfe kam zu spät: Herr Friedmann starb auf dem Dachboden. … Quer durch Paulsörter, Herzogswall, Westerholter Weg usw. gings zum Jüdischen Friedhof – und Herr Friedman wurde dort begraben bei ‚Nacht und Nebel‘.“

17.3.1940 Familie abgemeldet nach La Paz, Casilla 642, Bolivien; mit Schwester Sophie Kleinstrass

Quellen

Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979

Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986

Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest, Gedenkbuch 1983

Deutschland, Hessisches Geburtsregister, 1874-1911

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Willi Hagemann, Höhere Mädchenbildung und jüdische Schülerinnen in Recklinghausen von 1866 bis 1938/39, in: Vestische Zeitschrift 90/91 (1991/92), hg. v. Werner Burghardt, S. 231-244, S. 234

Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945https://www.recklinghausen.de/Inhalte/Startseite/Ruhrfestspiele_Kultur/Gedenkbuch/_Opferbuch_selfdb.asp?form=detail&db=545&id=132

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert