Gottlieb Sally

Sally Gottlieb

*18.8.1887 in Grebenau; ✡Tod in Bolivien

Vater Seligmann Gottlieb III *1833; Heirat 2.9.1883 ; ✡17.8.1892

Mutter Jettchen Gottlieb geb. Kleinstrass *1849 ✡1892

Geschwister

Markus Gottlieb *1868

Malchen Merle Gottlieb *1869; oo Katz; ✡1933

Johanna Gottlieb *1872 ✡1942

Regina Gottlieb *1874 ✡1875

Rosa Gottlieb *1876 ✡1876

Eliezer Gottlieb *1877; ✡1877

Bertha Gottlieb *1879

Julius Gottlieb *1884

Jakob Gottlieb *1889; ✡1889

Heirat Frieda Kleinstraß *17.10.1886 in Steinheim, Detmold; ✡ 13.3.1979 La Paz

Kinder

Rolf Siegbert *1920 in Recklinghausen; ✡25.10.1925 in Recklinghausen, jüd. Friedhof

Margot Jetti Gottlieb *5.1.1923 in Recklinghausen; ✡ Miami Florida

Beruf Kaufmann, Korsettgeschäft „Germania“, Breite Straße 35

Adressen Recklinghausen, Breite Straße 12und 16; La Paz, Casilla 642, Bolivien

Weiterer Lebensweg

Die RjF Ortsgruppe Recklinghausen

Initiator der Recklinghäuser RjF-Gruppe war 1919 Sanitätsrat Dr. Sally Löwenstein aus Herten, langjähriger Repräsentanzvorsitzender. Anfang 1935 legte der bisherige Vorsitzende Dr. Ludwig Fischbein sein Amt nieder, das Sally Gottlieb, bis dahin Schriftführer, übernahm. Dessen Nachfolger wurde Anfang 1938 Otto Lilienfeld.

1934 Vorsteher der Synagogengemeinde

Über seine Frau gibt es folgenden Bericht von Bernhard Dördelmann

„Und dann war da die alte Dame, deren Namen ich vergessen habe,“

(gemeint ist Frieda Gottlieb, Breite Straße 26, 17.3.1940 Emigration nach La Paz)

„… die noch ein großes Verdienst hatte, denn sie hatte den Herrn Friedmann illegal bei sich aufgenommen. .. Herr Friedmann, ein freundlicher alter Herr, erkrankte schwer an einer Lungenentzündung. … Also schafften meine Mutter und Frau Korte, zusammen mit einem mir nicht mehr bekannten Helfer auf den Dachboden des Hauses Breite Straße 26. … Dr. Padberg, der seine Praxis am Kaiserwall hatte, kam sofort. Aber jede Hilfe kam zu spät: Herr Friedmann starb auf dem Dachboden. … Quer durch Paulsörter, Herzogswall, Westerholter Weg usw. gings zum Jüdischen Friedhof – und Herr Friedman wurde dort begraben bei ‚Nacht und Nebel‘.““… die noch ein großes Verdienst hatte, denn sie hatte den Herrn Friedmann illegal bei sich aufgenommen. .. Herr Friedmann, ein freundlicher alter Herr, erkrankte schwer an einer Lungenentzündung. … Also schafften meine Mutter und Frau Korte, zusammen mit einem mir nicht mehr bekannten Helfer auf den Dachboden des Hauses Breite Straße 26. … Dr. Padberg, der seine Praxis am Kaiserwall hatte, kam sofort. Aber jede Hilfe kam zu spät: Herr Friedmann starb auf dem Dachboden. … Quer durch Paulsörter, Herzogswall, Westerholter Weg usw. gings zum Jüdischen Friedhof – und Herr Friedman wurde dort begraben bei ‚Nacht und Nebel‘.“

17.3.1940 Familie abgemeldet nach La Paz, Casilla 642, Bolivien

Tod in Bolivien

Quellen

Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979

Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986

Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest, Gedenkbuch 1983

Deutschland, Hessisches Geburtsregister, 1874-1911

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945

Willi Hagemann, Höhere Mädchenbildung und jüdische Schülerinnen in Recklinghausen von 1866 bis 1938/39, in: Vestische Zeitschrift 90/91 (1991/92), hg. v. Werner Burghardt, S. 231-244, S. 234

https://www.recklinghausen.de/Inhalte/Startseite/Ruhrfestspiele_Kultur/Gedenkbuch/_Opferbuch_selfdb.asp?form=detail&db=545&id=133

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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