Hedwig Hecht geb. Cohen
* 22.3.1879 in Castrop; ✡26.9.1942 Treblinka
Vater Simon Cohen *25.12.1849 in Castrop; ✡27.3.1929 in Castrop
Mutter Henriette Edel Kleeberg *27.6.1836; ✡ ca. 1880
Geschwister
Hugo Cohen *3.3.1878 in Castrop, ✡ März 1942 in Riga
Stiefmutter Rosalie Müller *1856; ✡8.10.1918 in Castrop 2.Frau des Vaters
Halbgeschwister aus zweiter Ehe
Helene Cohen *17.8.1881 in Castrop; oo Moritz Nickelsburg *31.3.1871; 1939 in Schwerin mit Tochter Helga Nickelsburg *23.10.1907; beide ✡3.6.1942 Sobibor
Grete Cohen *11.5.1886 in Castrop oo Josef Urias *13.11.1879 in Hattingen; Schweiz
Ernst Cohen *27.11.1890 in Castrop; + 13.1.1915 gefallen
Beruf ohne
Adressen Castrop; Lübbecke; Herford, Gehrenberg 1
Heirat Hermann Hecht *22.12.1869 in Lübbecke; Fabrikant; ✡ 26.9.1942 in Treblinka
Eltern Samuel Hecht 29.5.1825 in Lübbecke; ✡30.1.1900; Caroline Tucalbach *23.5.1831 in Kreden, ✡27.6.1917 in Lübbecke
Kinder
Margarete Hecht *28.3.1905 Lübbecke; ✡ 5.3.1943 Auschwitz; oo 1925 Bernhard Neustädter;
Annemarie Hecht *20.5.1910 Lübbecke; oo 1933 Ludwig Kychenthal; 1939 Schwerin; ✡1992 Chile
Weiterer Lebensweg
Mitte 1935 fanden sich an den Eingängen der Stadt Lübbecke Schilder mit der Aufschrift „Juden sind an diesem Ort nicht erwünscht“. Gegen den Aushang der antisemitischen Zeitung ‚Der Stürmer‘ in der Nähe seiner Berufskleiderfabrik protestierte Hermann Hecht als Inhaber beim Landrat.
Aug. 1935 wurden bei antisemitischen Ausschreitungen gegen Geschäftshäuser und Privatwohnungen Fensterscheiben zertrümmert. Das zog die Verhaftung mehrerer Personen nach sich. Für die Pogromnacht konstatierte der Landrat die „totale Zerstörung“ der Synagoge. Wohnungsschäden entstanden bei Hermann Hecht, Bernhard Neustädter, Albert Ruben, Paul Schöneberg und Max Lazarus. Der Schaden belief sich auf ca. 30 000 Reichsmark.
10.11.1938 Bernhard Neuhaus verhaftet im Novemberpogrom, zusammen mit Albert Ruben und Dr. Lothar Lazarus aus Lübbecke. Firmeninhaber Albert Ruben wurde bereits im Stadtgefängnis Lübbecke gezwungen, einen Verkaufsvertrag zu unterschreiben.
Im Rahmen der ‚Arisierung‘ mussten auch Hermann Hecht und Bernhard Neustädter, die Inhaber der Fa. Abraham Hecht, ihre Firmenanteile und Immobilien verkaufen.
„Schutzhaft“ in Buchenwald; Häftlingsnummer von Neustädter Nr. 29041
27.11.1939 Bernhard Neustädter entlassen aus Buchenwald
1.8.1942 Transport XI/1, Nr. 156 Münster -> Theresienstadt mit Ehemann Hermann
23.9.1942 Transport Bq, Nr. 1174 Theresienstadt -> Treblinka mit Ehemann Hermann
Gedenken
Stolperstein für Hedwig und Hermann Hecht am Gehrenberg 1 in Herford
Quellen
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
https://www.lwl.org/hiko-download/OA_DT/L%C3%BCbbecke_(Beckemann)_511-519.pdf
https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/14281-hedwig-hecht/
https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/14284-hermann-hecht/
https://collections.arolsen-archives.org/archive/5041734/?p=1&s=Hecht%20Hedwig&doc_id=5041734
https://collections.arolsen-archives.org/archive/5041743/?p=1&s=Hecht%20Hermann&doc_id=5041743
https://www.statistik-des-holocaust.de/XI1-8.jpg
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986
6.000.000 us dollar
Muss die Stadt luebbecke
Und die damaligen Einwohner
Fuer den Tod des Hr.
Hermann Hecht zahlen
Vg Dr. Traubach