Pins Max

Max Pins

*14.8.1900 in Herne; + 22.12.1944 in Libau

Staatsangehörigkeit Deutsch

Vater Josef Pins *20.9.1870; +1913

Mutter Henriette Baum *19.1.1876 in Herne; +25.4.1945 in Hassee, Kiel

Geschwister

Erich Pins *24.10.1903 in Horsthausen; Emigration Villard-Bonnot; Brignoud; Drancy, Frankreich; +1.12.1942 Auschwitz II

Arthur Pins *17.5.1906 in Horsthausen; oo Anni de Witte, Epe; Amsterdam; 1947 nach Ecuador;

Erna Pins * 19.9.1908 in Herne, Horsthausen (ab 1.4.1908 zu Herne); + 8.12.2000 in Dade Florida

Beruf Metzger

Adressen Herne, Göbenstraße 4, Fürstenau Nr. 76

Carla Pins 1945

Heirat 1936 in Fürstenau Carla Judenberg *3.11.1900; Überlebende AEL Hassee; 2. Ehe Martin Reichenthal

Weiterer Lebensweg

Volksschule in Herne

1914 Metzgerlehre

Bis 1936 Kopfschlächter am Städtischen Schlachthof in Herne

1936 Heirat und Umzug nach Fürstenau

1936-1938 betreibt mit Carla den Lebensmittelladen ihres Onkels Max Judenberg in Fürstenau, Nr. 76

9./10.11.1938 verhaftet in Herne im Novemberpogrom mit Bruder Erich

29.12.1938 entlassen aus KL Sachsenhausen

Arbeit im Straßenbau bei Knop und Söhne in Holminden

August 1939 vorbereitete Emigration nach Richborough, England scheitert wegen

1.9.1939 Ausbruch 2.WK

Ende November Anordnung der anstehenden Deportation

9.12.1941 von Fürstenau auf LKW nach Höxter; mit dem Zug nach Bielefeld

10.-13.12.1941 Sammellager im Saal der Gaststätte „Kyffhäuser“

13.12.1941 Transport mit Bussen zum Güterbahnhof  Bielefeld; im Zug nach Riga

15.12.1941 23 Uhr Ankunft Skirotawa; über Nacht in kalten Waggons eingesperrt

16.12.1941 Fußmarsch ins Ghetto Riga

November 1943 Familie Pins im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben

 Max Pins „Oberpolizist“ der Lagerpolizei

Juli – September 1944 Transporte aus Riga per Schiff nach Stutthof

30.9.1944 Zwangsarbeiter des ABA mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland

1.10.1944 Ankunft Libau, SS-Sonderlager in Lettland, Arbeit im Hafen

22.12. 1944  Max Pins Tod bei schwerem russischen Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 13 Lagerinhaftierte kommen um

31.12.1944 Beisetzung der 13 Bombenopfer auf dem Jüdischen Friedhof in Libau

19. 2. 1945 200 Häftlinge von Liebau mit einem Kohlefrachter erst Richtung Lübeck, ( Ehefrau Carla, Schwester Erna, Mutter Henriette) dann wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg

27.2.1945 Ankunft in Hamburg, alle von der Gestapo nach Fuhlsbüttel ins Polizeigefängnis gebracht

27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“; Mutter Henriette zunehmend verwirrt

11.4.1945 Räumung von Kola-Fu

12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel. Mutter Henriette delirant, muss mit Gewalt zum Weitergehen gezwungen werden.

25.4.1945 Mutter Henriette stirbt nach intravenöser Injektion durch die Lagersanitäterin (Phenol)

Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.

1.5.1945 mit weißen Bussen des Int. Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, in Quarantäne, weiter mit dem Zug nach Malmö

4.5.1945 Befreiung des AEL Hassee durch britische „Royal Army“

6.5.1945 -11/1945 Witwe Carla und Schwester Erna  Ausländerlager, Holsbybrunn, Schweden

17.11.- 28.11.1945 Carla und Erna mit der SS Stavanger von Oslo – New York

Heimatadresse Carlas Bruder Willi Judenberg in Amsterdam; Ziel ihr Schwager Albert Levy New York;

Gedenken

Shoa-Mahnmal und Gedenktafel der Stadt Herne

Grab-/Gedenkstein, Jüdischer Teil des Friedhofs Libau, Cenkones iela 18a; Foto Marek Furmanis

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/archive/130353750/?p=1&s=Pins%201906&doc_id=130353750

Marek Furmanis, Jüdische Begräbnisliste der am 22.12.1944 in Libau Umgekommenen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de944387

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Dortmund23.jpg

https://collections.arolsen-archives.org/archive/130353750/?p=1&s=Pins%201906&doc_id=130353750

Fritz Ostkämper, Carla Pins: „Man darf nicht denken & doch kann ich es nicht vergessen“ 2019

http://www.jacob-pins.de/?article_id=507&clang=0

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7032); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945

Gedenkliste Herne, Die Opfer der Shoah in Herne und Wanne-Eickel undatiert

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Mein besonderer Dank gebührt Fred Zimmak für die großzügige Unterstützung meiner Recherchen.

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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