Lisa Hirsch geb. Kleinschmidt
* 24.11.1906 in Bremen; +29.1.2000 in Hollywood Florida
Staatsangehörigkeit deutsch; USA
Vater Albert Kleinschmidt
Mutter Mina Minwula geb. Kleinschmidt
Geschwister
Friedrich Kleinschmidt *31.1.1909 in Bremen; ooMaria Martens; 2-6/1945 Theresienstadt; überlebt
Helmut Kleinschmidt *19.11.1905 in Bremen; Emigration Buenos Aires
Beruf Näherin
Adressen Bremen; Herne zuletzt Ghettohaus Bahnhofstr. 53
Heirat 8.12.1941 in Herne Max Hirsch *24.2.1906 in Darmstadt; +18.11.1995 in Hollywood, FL
Kinder keine
Weiterer Lebensweg
Volksschule
8 Jahre Mittelschule
Danach bei den Eltern bis 1925
1925-1932 Verkäuferin in Matten- und Gardinengeschäft in Bremen
Verkäuferin in Matten- und Gardinengeschäft in Frankfurt
Bis 1938 Verkäuferin Herne und 15 Tage in Hameln
17.5.1939 in Melle, Hannover bei Minderheiten-Volkszählung
Bis Mai 1940 bei einer Tante mütterlicherseits in Melle bei Hannover
Protokollauszug bei Registrierung in Schweden 1945
Bis Juli 1941 Hachschara-Umschulungslager Neuendorf bei Frankfurt/Oder, Max Hirsch ist dort Lagerleiter
24.1.1942 (20.1.?)deportiert aus Herne in Bussen nach Dortmund, Saal der Gaststätte Zur Börse Nähe HBF
27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto
1.3.1942 Ankunft Skirotawa
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben
Juli – September 1944 Transporte aus Riga per Schiff nach Stutthof
30.9.1944 200 Zwangsarbeiter des ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland
1.10.1944 Ankunft Libau, SS-Sonderlager in Lettland, Arbeit im Hafen
22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um
19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau mit einem Kohlefrachter erst Richtung Lübeck, dann wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg
27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo nach Fuhlsbüttel ins Polizeigefängnis gebracht
27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“;
12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.
Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 153 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.
1.5.1945 mit den „Weißen Bussen“ des Int. Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, in Quarantäne, weiter mit dem Zug nach Kopenhagen, dann nach Malmö
4.5.1945 Befreiung des AEL Hassee durch britische „Royal Army“
Etwa 10 Tage in Quarantäne Malmö
13.5 in Smålandsstenar
8.6 Flüchtlingsheim Holsbybrunn Schweden
8.8.1945 Max Hirsch nach Holsbybrunn
29.11.1945 nach Rydsbrunn
18.2.1946 Trikotarbeiterin bei Regia Damenkonfektion, Fristadtstorget 3, Eskilstuna
26.6.1946 vergebliche Bewerbung als Haushaltshilfe bei Adolf Hofmann, Ridargatan 16, Stockholm
20.11.1946 zum Konsulat der USA in Stockholm, um Visa zu bekommen
1946 Suchanzeige im „Aufbau“ von Schwager Arthur Feuchtwanger im Namen von Lisa Kleinschmidt nach ihrem Bruder Helmut Kleinschmidt
31.1.-11.2.1947 mit der MS Gripsholm von Göteborg nach New York mit Ehemann Max; mit an Bord sind auch aus Dorsten die beiden Brüder Max und Ernst Metzger mit Ehefrau Cecilia; weitere wie Kurt Roseboom und Frau Ruth
US-Staatsbürgerschaft Einbürgerung
24.9.1968 Antrag auf US-Sozialversicherung in Philadelphia
1973 bereits in Hollywood, Florida gemeldet
Quellen
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7281); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Dortmund22.jpg
https://collections.arolsen-archives.org/archive/6100880/?p=1&s=Hirsch%201906&doc_id=6100883
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=6666793&ind=1
U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)
Anträge und Ansprüche der US-amerikanischen Sozialversicherung, 1936-2007
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
Die beiden Recherchen zu Max Hirsch und seiner Ehefrau Lisa Kleinschmidt sind fabelhaft sorgfältig. Tiefe Bewunderung und Respekt. Gibt es lebende Nachfahren der Hirschs in USA?