Josef Levi
*6.10.1899 in Rexingen; Tod 1944 in Riga oder Stutthof, verschollen
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater unbekannt
Mutter unbekannt
Geschwister ?
Beruf ?
Adressen Stuttgart
Heirat 6.2.1940 in Stuttgart Sofie Sichel *30.8.1906; 1.10.1944 nach Stutthof; + in Stutthof
Kinder
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 in Stuttgart bei Minderheiten-Volkszählung
26.11.1941 Beginn der Internierung in den Ausstellungshallen auf dem Killesberg Stuttgart
1.12.1941 Transport vom Inneren Nordbahnhof Stuttgart nach Riga
4.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Lager Jungfernhof
Dez. 1941 von Kommandant Seck zum Chef des jüdischen Ordnungsdienstes im Jungfernhof ernannt
Es stand ihm ein eigenes Pferd und ca. 20 Polizisten zur Verfügung.
Sommer 1942 ein großer Teil der Jungfernhof-Insassen wird ins Ghetto Riga verlegt.
Offenbar gute Beziehung zu Georg Fries, den er Roschmann nach Verlegung ins Ghetto Riga als Ghetto-Polizisten vorschlägt
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
November 1943 Eduard Roschmann als Sicherheitsoffizier auf die Lenta; bringt „seine Leute mit“ (die „Ghetto-Prominenz“ Max Leiser, Dr. Hans Aufrecht, Herbert Schultz, Josef Levi); die Leute von Fritz Scherwitz werden stattdessen ins KL Kaiserwald geschickt: u.a. Familie Dr. Martin Caspary, der Scherwitz ergebene lettische Ordnungsdienst unter der Leitung von Budschinsky
Steckt verschiedene Lenta-Arbeiter in den „Bunker“: u.a. Samuel Skutelski, Pristin, Brenkel, Wilensky
Frühjahr 1944 Scherwitz Rückkehr holt er „seine“ Polizisten aus Kaiserwald zurück, der „verhaßte Polizist“ Levi und drei weitere Roschmann-Polizisten werden nach Absetzen von Roschmann nach Kaiserwald abgeschoben.
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
Tod 1944 in Riga oder Stutthof, verschollen
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939 https://www.mappingthelives.org/
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017
Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Mein besonderer Dank gebührt Fred Zimmak für die großzügige Unterstützung meiner Recherchen.