Samuel Skutelski
*1.7.1921 in Riga; +18.3.1978 Glendale, Queens, New York
Staatsangehörigkeit lettisch, staatenlos
Vater Isaak Skutelsky *13.3.1897; +1.10.1955 USA
Mutter Leah Davidovitz
Geschwister
Ronnie Feiga Skutelsky *6.12.1934 in Havanna; oo Greenberg ; +25.10.2003 Kalifornien
Schwester Skutelsky; oo Gorodeisky
Heirat 8.12.1948 in New York Fania Henkind (1917-2003)
Kind Robert Skutelski
Beruf Schreiner, Tischler auf der Lenta, (Schneider in Skrunda?)
Adressen Riga, Jana 5-1
Weiterer Lebensweg
Juli 1943 als Tischler zu Scherwitz auf die Lenta
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
Vom Leiter des jüd. Ordnungsdienst auf Lenta Josef Levi (Stuttgart) in den „Bunker“ gesteckt
3.3.1944 Ankunft des Vaters in New York
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
25.9.1944 von der Lenta nach Skrunda auf LKWs
Ende Oktober 1944 wird die „Skrunda-Gruppe“ nach Libau verbracht
SS-Sonderlager Libau in Lettland, Arbeit für die SS-Kommandantur im „Roten Wunder“; in der Schuhfabrik, im Hafen, Be- und Entladen von Schiffen
22.10.1944 Fliegerangriff auf Libau mit zwei Toten unter den Häftlingen
22.12.1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um
19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau auf dem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachter „Balkan“ über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg;
10 junge Männer bleiben bei der SS in Libau zurück und werden am 9.5.1945 in Libau befreit
27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo in Gefängniswagen vom Hafen nach Fuhlsbüttel
27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“, Zuchthaus und Konzentrationslager
12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.
Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz
Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.
1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, Entlausung in der Quarantänestation; weiter mit dem Zug nach Kopenhagen
2.5.1945 mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage
4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“
1.8.1945 in Neglinge, Schweden mit anderen lettischen Juden
26.3.-8.4.1946 mit der SS „Drottningholm“ von Göteborg nach New York mit
Bernd Katz, Rolf Peter Radziejewski,Max und Irene Meyer aus Bochum, Eva und Martin Löwenberg, Edith und Lina Kugelmann, Familie Josef Strauss und den Schwestern Emmi, Sofie und Thea Nathan, alle in Kiel befreit
1.12.1948 Heirat in New York Fania Henkind (1917-2003)
18.3.1978 Tod in Glendale, Queens, New York
Zieladresse Vater Isak Skutelsky
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939 https://www.mappingthelives.org/
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017
U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)
https://collections.arolsen-archives.org/archive/69149261/?p=1&s=Skutelski%201921&doc_id=69149261
List of names of Jewish residents of Latvia, the result of research by the Center for Judaic Studies at the University of Latvia under the supervision of Prof. Ruvin Ferber and with the cooperation of the Latvia State Historical Archives, 2002
Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Mein besonderer Dank gebührt Fred Zimmak für die großzügige Unterstützung meiner Recherchen.