Käthe Lilli Teddy Friess geb. Solms umbenannt in Kate Lilli Jackson
*16.11.1921 in Stettin; +4.5.1997 in Los Angeles
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Bruno Solms *30.4.1880 in Stettin; +29.6.1961 in California
Mutter Helene Haupt *31.5.1895 in Berlin, ev. Christin; Sekretärin in Stettin
Beruf Stenotypistin
Adressen Stettin; Würzburg, Faulenbergstraße, Gebäude auf dem jüdischen Friedhof in Lengfeld
Heirat
Käthe und Georg Frieß 1941; Fotoalbum Serry Adler © Państwowe Muzeum na Majdanku
1. Ehe 31.12.1940 Georg Gori Frieß *18.7.1913 in Nürnberg; Lehrer und Kantor; Tod in Bergen-Belsen
2. Ehe 27.8.1945 in Stockholm Hirsch Jawitsch *24.2.1901 in Riga, Lette, Arzt; +9.10.1964 Los Angeles
3. Ehe 15.6.1966 in Los Angeles Ulrich Solms
Kinder
Gregory Robert Jackson +2011
Entfernter Verwandter in Riga: Dr. Eugen Solms *11.7.1880 in Stettin; + ca. 1944 im KL Kaiserwald
Weiterer Lebensweg
1940 nach Würzburg
20.3.1941 Aufenthaltsgenehmigung für die Gebäude des jüdischen Friedhofs, Faulenbergstraße
26.11.1941 Sammellager Stadthalle hinter dem Stadttheater „Schrannenhalle“
27.11.1941 von Würzburg, Güterbahnhof Aumühle nach Nürnberg
27.11.-29.11.1941 im Lager auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg
29.11.1941 Transport vom Bahnhof Märzfeld, Nürnberg nach Riga Jungfernhof
2.12.1941 Ankunft des zweiten Deportationszug aus dem Reich in Riga ein – mit 1.008 Menschen aus Nürnberg/Franken, davon 202 aus Würzburg; Fußmarsch ins Lager Jungfernhof
1942 Verwaltet das Schuhdepot in Jungfernhof
April 1943 vom Jungfernhof ins Ghetto Riga
Arbeitskommando „Rigaer Werft“, Unterkunftsräume für 800 Zwangsarbeiter mit 10 Frauem putzen
Nach Schliessung der Werft zum „Reichskommissar im Schloss“, Inhalt jüdischer Koffer sortieren
Von Herbert Schultz ins Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben geschickt
Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
6.11.1943 Registrierung im KL Kaiserwald
6.11.1943 Kasernierung Infanteriekaserne, Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
7. Juli 1944 Auch in Mühlgraben werden den Frauen die Haare abgeschnitten
28.7.1944 „Krebsbachaktion“, alte und kranke Häftlinge selektiert und umgebracht
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
17.9.1944 erneute Selektion zum Transport nach Stutthof; erst 60, dann 200 vom ABA dürfen bleiben
30.9.-1.10.1944 Zwangsarbeiter des ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland
13.10. 1944 Die letzten 50 Männer, 10 junge Frauen mit der „Drechtdijk“ auch „Drächtig“ nach Libau
14.10.1944 Ankunft Libau, SS-Sonderlager in Lettland, Entladen von Schiffen im HAfen
Wohnen in einem großen Wohnhaus in der Uhligstraße,
Arbeit in einer Wäscherei unter Unteroffizier Franz Schwellenbach (Zeugenaussage)
Zwischenzeitlich „Kammermädchen“ bei Unteroffizier Sass; Konflikt mit seiner Geliebten, der schönen Jüdin Rella Walzer aus Wien
22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um auch Sass und seine Geliebte Rella
23.12.1944 Verlassen des Hauses Uhligstraße, Schlafen in der Schuhfabrik
Vertretungsweise als Schreibkraft des Kommandanten Kurt Müller, muss sein Tagebuch schreiben.
Mitte Febr. 1942 muss sie die Verhandlungsprotokolle schreiben gegen die zwei am
15.2.1944 wegen „Tauschhandel“ hingerichteten Josef Pepi Sladkus und Jakob Köbes Marx
19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau auf dem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachter „Balkan“ über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg
27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo in Gefängniswagen vom Hafen nach Fuhlsbüttel
27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“, Zuchthaus und Konzentrationslager
15.3.1945 Ehemann Gori auf Todesmarsch von Kolafu nach Bergen-Belsen
12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.
Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz
Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.
1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, Entlausung in der Quarantänestation; weiter mit dem Zug nach Kopenhagen
2.5.1945 mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage
4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“
13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne
8.6.1945 IRC-Recreation-Camp, Holsbybrunn Lidingo Schweden
27.8.1945 Eheschließung in Stockholm vor Bürgermeister G. Fant (staatlich)
19.10.1945 Adresse mit Käte Friess Pensionat Slettergren, Hornsgatan 68, Stockholm
17.-28.11.1945 auf der SS Stavangerfjord von Oslo nach New York mit Ehemann Jawitsch
ebenfalls an Bord Carla und Erna Pins, Emilie Kornberg mit Tochter Ilse, Hermann und Flora Voosen, Margot Löbenstein sowie Markus Stern aus Abterode mit seinen Kindern Heinz und Ingeborg
1951 Einbürgerung USA und Umbenennung
4.5.1997 Tod in Los Angeles
Leonhard Scherg, Das Fotoalbum von Serry Adler aus Urspringen, 2014
https://docplayer.org/14570335-Das-fotoalbum-von-serry-adler-aus-urspringen.html
http://www.statistik-des-holocaust.de/OT411129-Wuerzburg2.jpg
https://www.mappingthelives.org/
https://collections.arolsen-archives.org/archive/5897565/?p=1&s=Friess%20Georg&doc_id=5897566
Chris Sandow, Käte Frieß’ Aufzeichungen über KZ und Zwangsarbeit von 1941 bis 1945″, 2017
Evidence given by Erwin Sekules regarding atrocities commtted by Unteroffizier Franz Schwellenbach
https://wiener.soutron.net/Portal/Default/en-GB/recordview/index/106241
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7032); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020