Speier Julius

Julius Speier

*7.2.1912 in Guxhagen; + Nov. 1973 in Buffalo

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Vater Koppel Speier *4.10.1866 in Melsungen; oo 7.12.1892; +12.7.1936 in Guxhagen

Mutter Sarah Gans *14.12.1868 in Rotenburg; +4.10.1938 in Guxhagen

Geschwister

Aron Speier *17.8.1893 in Guxhagen; +11.1.1894 in Guxhagen

Isidor Speier *18.7.1894 in Guxhagen; oo Frieda Hirschberg; +3.3.1974 in Buffalo

Jettchen Speier *3.5.1896 in Guxhagen; Berthold Schulhaus; +8.1.1945 Stutthof

Selma Speier *25.3.1898 in Guxhagen; +4.8.1901 in Guxhagen

Leopold Speier *17.8.1900 in Guxhagen; oo Narewczewicz; oo Maria Speier; +24.1.1980 in Kassel

Herman Speier *22.9.1902 in Guxhagen; oo 1948 Paula Falek; +2.5.1972 in New York

Max Speier *29.4.1904  in Guxhagen; oo Gretel Kraft; +25.4.1986 Fort Lauderdale

Ruth Speier *2.6.1906 in Guxhagen; oo Arthur Auerbach; +24.7.1994 in Port Washington

Herta Speier *31.5.1913 in Guxhagen; oo Leo Ermann; oo Korn; +10.8.2013 in Flushing

Beruf Radiotechniker; Kaufmann

Adressen Guxhagen; Berlin, Salzkotten, Haus Auerbach, Marktstraße 11; Kassel

Heirat Ende 1938 in Salzkotten Margarete Goldschmidt *28.7.1913; +Nov. 1977 in Buffalo

Kinder keine

Weiterer Lebensweg

9.12.1941 Sammelstelle Salzkotten, 7 Personen mit Lastwagen nach Bielefeld, Sammelstelle großer Saal des Restaurant Kyffhäuser am Kesselbrink in Bielefeld

13.12.1941 um 15 Uhr Abfahrt Bielefeld nach Riga mit Samuel Katz

15.12.1941 gegen 23 Uhr Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa bei Riga

1.2.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga

Leiter Arbeitseinsatz der Gruppe Bielefeld, teilt u.a. Solly (Samuel) Katz, einen Verwandten aus Guxhagen, zur SS-Dienststelle Riga ein.

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig

April 1945 wurden auch Stutthof -Häftlinge mit Lastkähnen in die Lübecker Bucht verbracht,

die dann herrenlos ohne Antrieb an den Strand bei Neustadt trieben.

3.5.1945  bei  „Sammelaktion“ in Neustadt wurden 300 von ihnen erschossen.

1945 Todesmarsch bis ins KL Neuengamme

21.-26.4.1945 10 000 Häftlinge aus Neuengamme von SS nach Lübeck gebracht, dort auf das Kreuzfahrtschiff „Cap Arcona“ und die Frachter „Thielbek, Athen, Elmenhorst“ im Vorwerker Hafen

3.5. Britischer Fliegerangriff in der Lübecker Bucht bei Neustadt auf die „Cap Arcona“ und die „Thielbek“, die nach Treffern Feuer fangen und sinken; über 7000 Häftlinge ertrinken. Tragisch: eine entsprechende Meldung des IRC war nicht weitergeleitet worden und erreichte die Piloten nicht.

3.5.1945 Befreiung durch die British Royal Army

15.8.1945 DP Camp in Lübeck, will nach Buenos Aires

4.9.1945 mit Ehefrau in Kassel, Ihringshäuser Str.106

September 1945 Umzug nach Salzkotten in die alte 2-Zimmer-Wohnung im Haus Auerbach, die auf Anweisung des Bürgermeisters von den Mietern für sie geräumt werden muss

Ende 1945 Julius Speier im Entnazifizierungsausschuss des Kreises Büren; beklagt, einige Ausschussmitglieder seien „nazifreundliche Elemente“
1946 Gedenkstein für die ermordeten Juden Salzkottens bei der Stadt nicht durchsetzbar

Juli 1946 aus Salzkotten abgemeldet

8.7.1946 Änderung der Pläne, das Ehepaar will jetzt in die USA ausreisen

18.7.1946 auf dem Marinetruppentransporter Marine Perch von Bremen nach New York, Ziel Buffalo

1953 Reise nach Brasilien

Nov. 1973 Tod in Buffalo

Quellen

https://stolpersteine-guide.de/map/biografie/1083/wohnung-speier

https://collections.arolsen-archives.org/archive/69241589/?p=1&s=Speier%20Julius&doc_id=69241589

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411213_Bielefeld19.jpg

U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7147); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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