Ruben Horst Möller
*21.6.1929 in Bochum;
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater August Willy Möller *31.7.1899 aus Langendreer, kein Jude, aktiver Sozialist; +1935
Mutter Esther Abel *27.4.1903 in Stojaciszki, Litauen; +1988; Beigesetzt in Arad, Israel
Geschwister
Levi Wilhelm Möller * 23.3.1927 in Bochum; oo Constanze Vevin; +26.12.2006 in Silver Spring
Beruf Koch; Politikwissenschaftler
Adressen Bochum, Brückstraße 18
Heirat oo 1971 Tommie *10.1.1928 in China
Kinder keine
Weiterer Lebensweg
1927 Umzug der Familie in die Brückstraße 18, Vermieter Max und Henny Michel
1933 -1934 Vater August druckt in der Wohnung Flugblätter gegen das Nazi-Regime
1934 Vater berufsunfähig wegen Herzklappenfehler
1935 Tod des Vaters wegen Herzklappenfehler
April 1936- 1941 Jüdische Volksschule Bochum (Lehrer Else Hirsch und Erich Mendel)
17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung
März 1941 Levie Wilhelm letzte Bar Mitzwa in Bochum
Oktober 1941 Schließung der jüdischen Schule
1941 Schulbesuch jüdische Schule Dortmund
24.1.1942 deportiert aus Bochum nach Dortmund, Saal der Gaststätte Zur Börse Nähe HBF
27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto
1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto; Bruder Ruben soll gefahren werden, kann sich aber entziehen
1942 Arbeit im Gemüsegarten des Ghettos
Juni 1942 einzige Bar Mitzwa im Ghetto Riga
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
Juli -August 1943 Fam. Möller als eine der ersten ins KL Kaiserwald
Sept.1943 die Brüder mit der Mutter und 350 Männern und Frauen in die Dünawerke, Bauarbeiten
Mai 1944 Verlegung ins Arbeitslager Panovezys, Schaulen in Litauen, Bau einer Landebahn;
Nach 3-4 Wochen Verlegung ins Ghetto Schaulen, dort 3 Wochen
18.7. 1944 auf offenen Lastwagen mit Mutter und Bruder nach Stutthof
Juli 1944 auf Lastwagen nach Kaufering 2, Außenlager von Dachau; Küchendienst
6.1.1945 Ankunft im Lager Richard, Leimeritz des KL Flossenbürg; Tunnelbau; Reparaturabteilung
April 1945 Bahntransport durch Tschechien; Befreiung nahe Prag
6 Wochen in Prag im Krankenhaus gepflegt
In Prag Wiedersehen mit Bruder Levi,
August 1945 Rückkehr über Magdeburg nach Bochum;
September 1945 Mutter nach Bochum, im Krankenhaus (Blinddarm-OP)
Juli 1946 Horst geht ins DP-Camp des UNRRA in Lampertheim bei Worms
1946-1948 Bruder Levi Praktikum bei den Flottmann-Werken, Herne; Ingenieur-Studium
letztes Foto der Familie in Bochum 1948
30.4.1948 Ruben mit der Mutter nach New York
Mai 1949 Umzug nach Syracuse zu einem Onkel
Betreibt mit der Mutter eine Hühnerfarm, wird 1956 verkauft
1957-1962 Studium Politikwissenschaften an der Colombia Universität
1965 Magister in „Internationale Beziehungen“
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Ruben Moller, A Brief History of the Moller Family During the Nazi Era 1933-1945 and Beyond, 2007
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_420127.html
Anträge und Ansprüche der US-amerikanischen Sozialversicherung, 1936-2007
U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017