Fanny Stefanie Rath
*27.12.1887 in Kolomea; + nach Jan 1942 in Riga
Staatsangehörigkeit deutsch; staatenlos; Israel
Vater Leib Jehuda
Mutter Lea
Geschwister
unbekannt
Beruf Kauffrau
Adressen Bochum, Dorstener Straße, Brückstraße 51, Goethestraße 9, Kanalstraße 56

Heirat Hermann Rath *15.9.1884; Kaufmann; +29.11.1932 Bochum; jüdischer Friedhof Bochum

Sohn Arthur Uri Rath *27.12.1915 in Pforzheim; + 3.8.1995 in Haifa, Israel
Weiterer Lebensweg
1932 Übernahme des Möbelgeschäfts nach Tod des Ehemannes Hermann
8.3.1935 Sohn Arthur Abitur am Gymnasium am Ostring in Bochum
1935 Aufgabe des Möbelgeschäfts
1935-36 Sohn Arthur Landwirtschaftsausbildung in Ossiek Rosansky-Brod (Jugoslawien)
März 1936 Arthur nach Berlin, aktiv in „Haschomer Hazair“ (sozialistisch-zionistische Jugend)
1937 Sohn Arthur Veterinärstudium in Leipzig als einziger Jude; Abbruch nach 1. Semester
Sommer 1937 Sohn Arthur Flucht in die Schweiz, Studium Tiermedizin
17.5.1939 Mutter als alleinstehende Witwe in Bochum bei Minderheiten-Volkszählung
1.9.1939 Umzug in die Goethestraße 9
Arbeit als Dienstmädchen, Putzfrau
1941 Umzug in die Kanalstraße 56
1941 illegaler Grenzübertritt von Fanny mit Schleuser scheitert mangels Geld (1200 RM)
Dezember 1941 Ankündigung der „Umsiedlung in den Osten“
24.1.1942 Mutter vom Bochumer Hauptbahnhof nach Dortmund, Viehhof
27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto

1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto
15.3.1942 2. Dünamünde Aktion im Ghetto Riga;
11.10.1942 Sohn Arthur Ankunft Palästina; von Genf über Frankreich, Lissabon
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Tod in Riga
Gedenken
3.2.1956 Page of Testimony für Fanny Rath in Yad Vashem von Sohn Uri (Arthur)
21. 9. 2012 Stolperstein für Fanny Rath in Bochum, Brückstraße 51
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006926
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_420127.html
Manfred Keller / Gisela Wilbertz (Hg.) Spuren im Stein, Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Klartext Verlag Essen 1997
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Georg Möllers, Jüdische Tierärzte im Deutschen Reich in der Zeit von 1918 bis 1945, Berlin 2002