Grünewald Max

Max Grünewald

*18.3.1892 in Dortmund + in Riga, Zeitpunkt unbekannt

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Meyer Grünewald *1.11.1856; Kaufmann

Mutter Ida Grünewald *3.1.1868

Geschwister

Felix Grünewald *14.2.1891 in Dortmund; kriegsgefallen 1.WK 12.10.1914, 12. Inf-Reg 28

Wilhelm Grünewald *10.10.1898 Dortmund; kriegsgefallen 1.WK 3.5.1917, 5. Fußart. Reg 7

Käthe Grünewald *2.1.1901 in Dortmund; Marseille; + 2/1987 in New York

    oo Ernst Jakob Grünewald *20.7.1902 in Pömbsen; Febr. 1993

1932 als Dr. phil. Studienassessor am Realprogymnasium in Gelsenkirchen Horst;

    Tochter Doris Dorothea Gruenewald *8.2.1932 in Horst, Gelsenkirchen; oo Levy

Margarethe Straus geb Grünewald *7.3.1908 (Emigration England)

Beruf Arzt, Dr. med., Wissenschaftler, Medizinjournalist

Adressen Köln, Dortmund zuletzt Judenhaus Parsevalstraße 8

Heirat Hildegard Horn *8.1.1895 in Dortmund; +15.7.1944 in Riga

Kinder

Ruth Grünewald *6.9.1925 in Dortmund; Paderborn (Umschulungslager?); +15.7.1944 in Strasdenhof Außenlager von Kaiserwald

Hanna Grünewald *14.3.1922 in Dortmund; Ghetto Heirat Gabriel Korschun (*24.6.1918 in Daugavpils, Lettland, +1944 in Riga); 21.10.1944 von Riga nach Stutthof; Tod in Stutthof

Weiterer Lebensweg

Bismarck-Oberreal-Gymnasium in Dortmund

1910 Abitur am Bismarck-Oberreal-Gymnasium in Dortmund

Studium der Humanmedizin

Nach 1918 – mindestens 1921 Niederlassung als praktischer Arzt, Wundarzt, Geburtshelfer

Wissenschaftsjournalist

1937 Verbot zur Veröffentlichung wissenschaftlicher Werke durch die Reichsärztekammer

17.5.1939 mit Frau und beiden Töchtern sowie Margarethe Straus geb Grünewald *7.3.1908 (Emigration England) bei Minderheiten-Volkszählung

1941 Zwangsumsiedlung in das Barackenlager Dortmund-Deusen, Parsevalstraße 8

Dezember 1941 Ankündigung der „Umsiedlung in den Osten“

24.1.1942 Sammellager Dortmund, Saal der Gaststätte Zur Börse Nähe HBF

Hermann Voosen über den Transport


27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto

1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto

15.3.1942 2. Dünamünde Aktion im Ghetto Riga;

Rolf Abrahamsohn berichtet:

Hermann Landau aus Dortmund hat mich dann ich unsere Wohnung gebracht, nachdem ich bei einem Fluchtversuch von Wachen am Bein angeschossen wurde. 39 weitere Flüchtende seien erschossen worden; ich wurde dann von Dr. Grünewald und meiner Mutter gesund gepflegt.

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

15.7. 1944 Krebsbach-Aktion, Hildegard und Ruth werden selektioniert und ermordet

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Libau nach Danzig

28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig; auf Kohleschiffen weiter nach Stutthof

Tod von Max in Riga, Zeitpunkt unbekannt (Dünamünde-Aktion März 1942?)

11.10.1944 Der letzte kleinere Transport aus Riga nach Danzig mit 190 Gefangenen

21.10.1944 Ankunft von Hanna und Mann Gabriel Korschun in Stutthof

28.3.-4.4.1947 Schwester Käthe, Mann und Tochter mit der SS FRANCE von Cherbourg -> New York

Gedenken

8.8.1985 Pages of Testimony für Hilde und Max Grünewald von Schwester Käthe Grünewald

Stolperstein ?

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Die jüdischen Gefallenen des deutschen Heeres, der deutschen Marine und der deutschen Schutztruppen, 1914-1918: ein Gedenkbuch, Reichsbund jüd. Frontsoldaten, Verlag Der Schild, 1932

Rolf Abrahamsohn, Interview 1991; VIMEO

Hermann Voosen, Brief an Leo Gompertz, August 1945 The Wiener Holocaust Library

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de880780

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de880710

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de880824

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de880636

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=6879830&ind=1

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_420127.html

https://collections.arolsen-archives.org/archive/4529749/?p=2&s=Gr%C3%BCnewald%201922&doc_id=4529751

Bundesarchiv, BArch R 56-V/951 Reichsschriftumskammer

https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/b07bba14-d643-43e2-a125-1348851dd786/

https://www.wikiwand.com/de/Max-Planck-Gymnasium_(Dortmund)

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7316); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert