Betty Hartmann
* 19.2.1927 in Wattenscheid; +31.8.1942 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Max Mendel Hartmann *7.3.1902 in Kalusz, Polen; 12.9.1942 von Mechelen Caserne Dossin nach Auschwitz; +30.9.1942 in Auschwitz
Mutter Charlotte Schajndl Nussbaum *28.7.1900 in Rozniatow; oo 15.7.1926 in Bochum; überlebt im Versteck mit ihren Söhnen in Belgien; + lebt 1974 bei ihrem Sohn Siegmund in Los Angeles; Tod Mai 1982 in Huntington Beach Kalifornien
Geschwister
Siegmund Hartmann *3.5.1929 in Gelsenkirchen; oo Ann; als Corporal der US-Army im Koreakrieg; Kinder Michael, Steven und Diane Hartmann; +4.6.2014 Boulder City, Kalifornien
Manfred Hartmann *1.10.1931 in Gelsenkirchen; + 5.6.2000
Beruf Schülerin
Adressen Wattenscheid; Gelsenkirchen, Wilhelm-Gustloffstraße 52, heute Weberstraße
Weiterer Lebensweg
4.1.1939 mit den Brüder Siegmund und Manfred im Zug von Bochum nach Nijmegen
13.1.1939 Emmahuis, Relweg 59, Wijk aan Zee (Beverwijk)
22.3.1939 Burgerweeshuis, St. Luciensteeg/ Kalverstraat 92, Amsterdam; christliche Einrichtung, die einen Flügel für die jüdischen Flüchtlingskinder zur Verfügung stellt
17.5.1939 mit den Eltern und Geschwistern gemeldet in Gelsenkirchen bei Volkszählung
17.4.1940 Jewish Orphanage, Mathenesserlaan 208, Rotterdam
10.5.1940 Überfall der Deutschen Wehrmacht
6.8.1940 Flucht von Rotterdam mit den Brüdern Manfred und Siegmund nach Anderlecht Belgien
Die Eltern emigrieren ebenfalls nach Belgien
Ende Juli 1942 erließen die Besatzer einen „Arbeitseinsatzbefehl“, dass alle
Juden im Alter ab 15 arbeiten sollen. Es wurde das Gerüchte gestreut, dass die
Familien, die sich freiwillig in der Kaserne Dossin meldeten, in ihren Wohnungen weiter wohnen könnten. Betti begab sich zum Sammelpunkt, um ihre Mutter und ihre Brüder zu retten und wurde dabei verhaftet.
Festnahme von Betty und Vater Max in Belgien; interniert in der Caserne Dossin (Malines-Mechelen)
4.8.1942 Transport I von Caserne Dossin (Malines-Mechelen), Camp nach Auschwitz
31.8.1942 Tod in Auschwitz-Birkenau
Weitere Daten der Familie
10.-22.2.1948 beide Brüder auf dem US-Transporter MARINE JUMPER Antwerpen -> New York
Heimatadresse Mutter Lotte in Brüssel
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de833505
https://dokin.nl/surviving-children/Manfred-Hartmann-born-1-Oct-1931
https://dokin.nl/surviving-children/Siegmund-Hartmann-born-3-May-1929
U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7551); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Sterberegister Auschwitz
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997