Fritz Schmelz

* 16.4.1922 in Wattenscheid-Günnigfeld; + 28.7.1942 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Leopold Chaim Schmelz *7.12.1883 in Dombrau † Jan. 1944 in Riga-Kaiserwald
Mutter Johanna Chana Heimann *30.1.1887 in Hamm † Juli 1943 in Riga-Strasdenhof
Geschwister
Chanan Hans Schmelz
Beruf Volontär im Werkdorp
Adressen Wattenscheid (Bochum)
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Jüdisches nichtzionistisches Auswandererlehrgut Landwerk Groß Breesen, Trebitz/Schlesien
10.11.1938 das Lehrgut wird von SA-Männern überfallen; alle männlichen Bewohner nach Buchenwald verschleppt; 6 Wochen Schutzhaft
17.5.1939 in Groß-Breesen bei Minderheiten-Volkszählung
8.8.1939 Werkdorp Wieringen, Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen)
20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD Amsterdam; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht, verbringen die Nacht in Aschers Diamantenwerkstatt
21.3.1941 in Familien untergebracht; Gerd berichtet darüber:
„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform (Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam) und Barbie in Zivil (Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam). Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“
(Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam)
Gert kommt bei Alice und Walter Labotski unter, wo er seine spätere Frau Barbara Petersen kennenlernt.
14.5.1941 Eine Explosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam ist Anlass für Verhaftungswelle
11.6.1941 SS-Obersturmführer Barbie erschleicht sich durch Täuschung des Judenrats die Adresslisten der „Werkdorper“
11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ in Schoorl inhaftiert,
4 werden freigelassen, 57 in das KL Mauthausen deportiert, keiner überlebt das Jahr 1941
5.9.1941 Amsterdam, Willemsparkweg 56-I

4.3.1942 Amsterdam, Geulstr. 7a-III bei S. Steinberg
15.7. Transport von Amsterdam nach Hooghalen, zu Fuß ins Kamp Westerbork, Registrierung in der großen Halle und unmittelbar zu Fuß zurück nach Hooghalen

17.7.1942 Ankunft in Auschwitz; Häftlingsnummern der übernommenen Männer 47843 – 48493
28.7.1942 Tod in Auschwitz
Gedenken
16.6.1985 Page of Testimony in Yad Vashem für Fritz durch seinen Bruder Chanan Schmelz
14.5.1999 Page of Testimony in Yad Vashem für Fritz durch Halel Heiman (Cousin?)
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Auschwitz Sterbeurkunden, 1941-1943
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de966585
https://collections.arolsen-archives.org/archive/130371013/?p=1&s=Schmelz%20FRitz&doc_id=130371013
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Schmelz%201922%22%7D
http://www.tenhumbergreinhard.de/transportliste-der-deportierten/transportliste-der-deportierten-1942/transport-15071942-amsterdam.html
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997