Alfred Flatow
*21.10.1893 in Dortmund; + nach dem 10.4.1945
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Salomon Flatow; Kolporteur (Hausierer in billigen Heften, Schriften und Büchern, besonders religiöser Art) Fabrikarbeiter, 1894 im Adressbuch Dortmund, Leopoldstraße 25; +1907
Mutter Pauline Neugarten +1922
Geschwister
Herz Hubert Flatow * 24.12.1884 in Dortmund; +5.2.1885 in Dortmund
Artur Herz Flatow * 5.7.1886 in Dortmund; +16.12.1927 in Hamburg
Siegfried Flatow *27.7.1891 in Dortmund; kriegsgefallen 5.2.1917 in Cheoregny, Frankreich
Gertrud Henriette Flatow *13.10.1888 in Dortmund; +7.10.1900 in Dortmund
Max Flatow *3.9.1895 in Dortmund; oo Elisabeth Saake; Münsterstr. 44 („Mischehe“ ?)
Adolf Flatow *August 1897 in Dortmund; +2.10.1897 in Dortmund
Bernhard Flatow *27.11.1898 in Dortmund; oo Paula Dessauer (1896-1944); + vermutlich 1944/45 im Dachau-Außenlager Kaufering
Beruf Dekorateur, Schlosser
Adressen Dortmund, Andreasstraße 12
Heirat oo Gisela Hirschberger aus Bochum; *15.4.1894 in Bingen; Riga; +1944 Stutthof
Sohn Werner Flatow *15.10.1926 in Dortmund; +9.2.1945 Tod im Zug bei Fliegerangriff
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 mit Ehefrau und Sohn in Dortmund bei Minderheiten-Volkszählung
25.1.1942 Verhaftung und Verbringung in den Großen Börsensaal am Hauptbahnhof
Dortmund
27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa, Riga mit Ehefrau Gisela, Sohn Werner und der Familie seines Bruders Bernhard
1.2.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
4.4.1942 Flatow als Obmann des jüdischen Ordnungsdienst Gruppe Dortmund genannt
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
5.7.1943 Überstellt ins KL Kaiserwald
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
9. 8.1944 Ankunft Konzentrationslager Stutthof
16. 8. 1944 mit Sohn Werner im Zug in das Konzentrationslager Buchenwald Häftlingsnummer 82964
16.9.1944 Deportation mit Schwager Karl Hirschberger in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Wald in Zelten, dann Baracken im „Kleinen Lager“
Unterbringung in Zelten in „Kleinen Lager“
10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
Tod vermutl. auf Todesmarsch vor dem 8.5.1945
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Journalbuch der Gruppe Dortmund, Eintrag vom 4.4.1942. Lettisches Historisches Hauptarchiv in Riga
https://www.mappingthelives.org/
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de866271
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de866275
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de866305
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Dortmund8.jpg
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127-Dortmund14.jpg
https://collections.arolsen-archives.org/archive/4464509/?p=1&s=Flatow%201898&doc_id=4464511
https://collections.arolsen-archives.org/archive/4464514/?p=1&s=Flatow%201926&doc_id=4464515