Heinz Werner Kramer
*3.1.1913 in Berlin; + April 1945 auf Todesmarsch
Buchenwald-Häftlingsnummer 83275
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Felix Kramer *26.1.1886 in Magdeburg; Arzt; +29.2.1936 im Berliner Polizeigefängnis

Heirat der Eltern 1912
Mutter Alice Salomon *28.5.1888 in Berlin; +18.7.1917; Grab Berlin-Weißensee
Geschwister keine
Beruf Kandidat, also Medizinstudent
Adressen Köln, Spichernstraße 59
Heirat Vera Anni Meisel *9.11.1906 in Köln; Lyceum; „Kürschnerin“; + in Stutthof
Kinder–
Weiterer Lebensweg
Medizinstudium in Heidelberg
Vermutlich als cand.med. tätig am isralitischen Asyl in Köln
6.12.1941 Verhaftung und Verbringung in die Deutzer Messehallen
7.12.1941 Transport Tiefbahnhof Köln-Deutz nach Riga mit Tochter Inge und den Schwestern Johanna und Helene sowie Schwager Max Levy
Gestapo Köln ernennt ihn zum Transportleiter
10.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
6. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Libau nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof

13.8.1944 Deportation von ca. 1350 Männern aus Stutthof
16.8.1944 Ankunft von mit 1350 Männern aus Stutthoff in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten

16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung in Baracken auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzer-Granatenhülsen-Produktion
1.10.1944 Ankunft der Ehefrau Anni in Stutthof
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
20.3.1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald
29.3.1945 in der Krankenkartei Buchenwald notiert
Unterbringung in Zelten in „Kleinen Lager“
Tod vermutlich auf dem Todesmarsch bei Evakuierung
Gedenken
13.12.2000 Page of Testimony von Alex Salm
Quellen
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1007974
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de904845
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411207_21.jpg
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/4534438?s=Kramer%20Meisel&t=222871&p=1
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4