Goldschmidt Werner

Werner Goldschmidt

*1.3.1909 in Bad Orb; Tod nach 1995

Buchenwald-Häftlingsnummer 82713

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Moritz Goldschmidt *24.8.1879

Mutter Hedwig Bauer *20,4.1884 in Forchheim

Geschwister

Elsa Goldschmidt *17.3.1916 in Bamberg

Beruf

Adressen Gelsenkirchen,Augustastraße, Judenhaus von der Recke Straße 4

Heirat 9.8.1946 in Gelsenkirchen Charlotte Perl *26.4.1920 in Sighet, im Gelsenkirchener Krankenhaus überlebende rumänisch-ungarische Jüdin

Kinder

Weiterer Lebensweg

1913Umzug der Familie nach Gelsenkirchen

1914-1918 Vater zum Miltärdienst im 1.WK;

1914-1918 Werner mit der Mutter zum Großvater nach Forchheim

Besuch der Jüdischen Volkschule

Realprogymnasium in Gelsenkirchen

Abkehr vom Judentum, Mitglied bei den Naturfreunden und der „Linke Opposition“

3.12.1935 Verhaftet wegen antifaschistischer Untergrundaktivität

24.7.1936 verurteilt zu 6 Jahren Haft wegen „Vorbereitung zum Hochverrat) in Münster, Herford, Siegburg.

19.12.1941aus dem Zuchthaus Siegburg ins Polizeigefängnis Gelsenkirchen verlegt

1937 Schwester Else emigriert in die USA

25.1.1942 Verbringung mit den Eltern in das Sammellager Wildenbruchhalle

27.1.1942 mit den Eltern über Dortmund nach Riga

1.2.1942 Ankunft Bahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto

1942 Vater Moritz stirbt an „Typhus“, evtl. Fleckfieber

Als Automechaniker im H.K.P. der Wehrmacht

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

2.11.1943 Auflösung des Ghetto Riga, Mutter Hedwig nach Auschwitz deportiert

6. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Libau nach Danzig

9.8.1944 Ankunft in Stutthof

13.8.1944 Deportation von1300 Männern aus Stutthof

16.8.1944 Ankunft von Werner mit 1300 Männern aus Stutthoff in Buchenwald

4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten

16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung in Baracken auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzer-Granatenhülsen-Produktion

4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt

5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando

18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt

21.3.1945 Ankunft von 1326 Häftlingen in Buchenwald

Belegliste des Blockältesten des Judenblocks 57

30.3. Außenkommando 76, Bahnhof Nord Bahnbau

10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau

7.5.1945 Entlassung aus Buchenwald durch alliierte Kommission

Mai 1946 Rückkehr nach Gelsenkirchen

11.-20.8.1947 mit der Ehefrau Charlotte auf dem Truppentransporter ERNIE PYLE von Bremen nach New York

Mehrfache Besuche in Gelsenkirchen, u.a. 1995 (50 Jahre Befreiung)

Gedenken

August 2014 vier Stolpersteine für die Familie Goldschmidt Gelsenkirchen, Augustastraße

Werner Goldschmidt-Salon der Partei „Die Linke“ in Gelsenkirchen

Quellen

http://www.gelsenzentrum.de/juedischer_widerstand.htm

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7447); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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