Goldschmidt Lothar

Lothar Goldschmidt

Buchenwald-Nr. 82323

*19.1.1914 in Hebel, Kassel; Tod nach dem 10.4.1945 auf dem Todesmarsch

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Meier Goldschmidt *9.6.1882 in Hebel; Kassel; +9.6.1940 in Hebel

Mutter Selma Katz *11.8.1888 in Guxhagen; Riga, Stutthof

Großeltern Moses Katz (1850-1929) und Lina Löbenstein (1849-1930), Guxhagen

Geschwister

Ilse Goldschmidt *4.7.1919 in Hebel; Hamburg; Theresienstadt, Auschwitz; 20.7.1944 KL Stutthof; oo 5.9.1948 in Manhattan Siegfried Adler (*22.12.1913, +9.12.2010); 2 Kinder; + USA

Beruf Autoschlosser

Adressen Hebel, Wabern, Kassel

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

10.11.1938 mit dem Vater verhaftet Novemberpogrom; „Schutzhaft“ im KL Buchenwald

10.1.1939 Entlassung aus dem KL Buchenwald

17.5.1939 mit beiden Eltern in Hebel, Fritzlar bei der Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Schwester Ilse zur Hachschara in Hamburg, Grindel bei Minderheiten-Volkszählung

29.4.1940 -9.11.1941 Zwangsarbeit bei Fa. Philipp Brahm Tief- und Straßenbaubau

7.12.1941 Sammellager Turnhalle Schiller-Schule in Kassel

9.12.1941 Deportation mit der Mutter Selma, Transport Da36 von Kassel nach Riga

12.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga, 80 Männer zwischen 18 und 45 Jahren werden ins Aufbaulager Salaspils geschickt.

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

6. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager

25.6.1943 Transport 35-VI/8 Schwester Ilse begleitet alte Juden von Hamburg nach Theresienstadt

15.5.1944 Schwester Ilse mit Transport Dz von Theresienstadt nach Auschwitz

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

20.7.1944 Schwester Ilse von Auschwitz nach Stutthof

6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig

9.8.1944 Ankunft mit Mutter Selma in Stutthof; Lothar fälscht das Geburtsjahr auf 1917

13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof

16.8.1944 Ankunft von mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald

4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“; wurden später zu den Krankenbaracken 53, 54, 61, 62, 65

16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung in Baracken auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzer-Granatenhülsen-Produktion

4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt

5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando

15.11.1944 Tod der Mutter in Stutthof

18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt

18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald

21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald

Unterbringung im kleinen Lager Block 51

25.3.1945 Belegung in Block 51

10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau

Tod nach dem 10.4.1945 auf dem Todesmarsch

Gedenken

5.7.1981 Pages of Testimony  für Lothar und seine Mutter von der Schwester Ilse Adler, New York

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Goldschmidt&s_firstName=Lothar&s_place=Kassel&s_dateOfBirth=&cluster=true

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411209-5.jpg

https://www.statistik-des-holocaust.de/VI8-2.jpg

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Goldschmidt&s_firstName=Selma&s_place=&s_dateOfBirth=&cluster=true

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de876478

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de876575

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de876750

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/5970874?s=82323&t=222836&p=1Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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