Alfred Schwarz
*11.3.1888 in Pressburg; ✡16.3.1945 in Bochum
Buchenwald – Häftlingsnummer 82756
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Schwarz + vor 1942
Mutter Paula Schwarz geb Kraus ? *16.6.1863 in Patzau; ✡3. 10. 1942 in Theresienstadt
Geschwister –
Beruf Rechtsanwalt, Dr. jur.;
Adressen Wien Schiffamtsgasse 2
Heirat Regina Spira *13.2.1899 in Fasty Bialystok, PL; +18.1.1992 in Wien
Kinder–
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung
Vier Transporte aus Wien nach Riga Skirotawa
Von den Sammellagern Verbringung in offenen Lastwagen bei Tag über den Schwedenplatz, die Ringstraße und die Ungargasse zum Aspang-Bahnhof im 3. Bezirk
3.-6.12.1941 Transport 13 1000 Wiener Juden nach Riga Jungfernhof; 18 Überlebende
11.-15.1.1942 Transport 14 1002 Juden aus Wien, 300 ins Ghetto Riga, 700 zum Jungfernhof; 31 Überlebende
26.-31.1.1942 Transport 15 mit 1201 Juden aus Wien ins Ghetto Riga; 33 Überlebende
6.-10.2.1942 Transport 16 mit 1004 Juden aus Wien ins Ghetto Riga; 36 Überlebende
26.1.1942 Transport 15 Wien nach Riga,Ghetto
31.1.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto
11.9.1942 Mutter Paula auf Transport IV/10 Nr. 840 von Wien nach Theresienstadt
3. 10. 1942 Tod der Mutter in Theresienstadt
Aktiv in der Jugendbildung im Ghetto Riga
September 1942 Alfred Schwarz Teilnehmer an einer Versammlung mit Jugendlichen über das Thema „Gewaltsamer Widerstand“, von dem dringend abgeraten wir.
Alfred Schwarz gibt Mathematik- Unterricht in der Wiener Schule, Riga, Berliner Straße 5
Hat freundschaftlichen Kontakt zu Familie Hirschhorn
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
6. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft von mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
September 1944 Fluchtversuch von Regina Schwarz mit Dr. Rolf Bischofswerder, seine Frau Ruth Lilienfeld aus Recklinghausen und deren Freundin Lotte Adler, nur Regina Schwarz wird von dem Letten Janis Lipke ins Versteck geführt, die andern werden entdeckt und später umgebracht.
16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion zusammen mit Pinkas Hirschhorn, dem Vater der Gertrude Schneider.
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
18.2. Aufnahme im Krankenbau, Außenlager Bochumer Verein
28.2. Werden subfebrile Zustände notiert
16.3.1945 Tod im Außenlager Brüllstraße Bochumer Verein
Diagnose des Werksarzt Dr. Eberhard Sommer des Bochumer Verein:
Lungen-Tbc allgemeiner Körperschwäche
Ab 5.12.1944 erfolgten die Beisetzungen auf dem jüdischen Friedhof Bochum, Wasserstraße
(bis zur Zerstörung des Krematorium Ende November Einäscherung im Bochum)
1971 Witwe Regina Schwarz später Pick Zeugin der Anklage gegen Oberwinder, Jahnke, Hemicker, Tuchel, Neumann & Draeger
Gedenken
Grabstein auf dem jüdischen Friedhof Bochum, Wasserstraße; Gräberfeld W, Grabstelle A12 51/45
28.3.1999 Pages of Testimony für Alfred von Enkel Amos Sendhaus
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/7076621?s=82756&t=222836&p=1
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/5094289?s=Schwarz%20Paula&t=6937&p=1
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
https://www.holocaust.cz/de/transport/438-iv10/page/19/
www. spurenimvest.de/2020/08/28/lilienfeld-ruth/
www.todesortriga.lv/datenbank/
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944; Laumann Verlag 2008
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011