Silberbach Ernst

Ernst Silberbach

*9.1.1892 in Schötmar; ✡13.5.1945 in Buchenwald

Buchenwald – Häftlingsnummer 82871

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater David Silberbach; Schlachter; ✡1900

Mutter Sophia de Vries

Verwandte aus Schötmar

Schmuel Siegfried Silberbach *31.1.1864 Schötmar; ✡10.12.1935 Schötmar; oo Berta Bach (* 10.1.1857 in Hehlen, ✡4.5.1939 Schötmar); Söhne Arthur und Erwin

Arthur Silberbach *17.8.1889 in Schötmar; ✡9.5.1915 bei Neuf Chapelle kriegsgefallen

Erwin Silberbach *24.2.1891 in Schötmar; ✡14.9.1916 kriegsgefallen

Beruf Einzelhändler, Autoschlosser

Adressen Schötmar; Stadthagen, Wallstraße 2

Heirat 1919 in Köthen/Anhalt Johanna Schulz *17.6.1891 in Sierakowitz; ✡1944 in Stutthof

Sohn

Horst Silberbach *5.1.1921 in Köthen/Anhalt; Tod 1945 (Cap Arcona?)

Weiterer Lebensweg

1914-1918 Teilnehmer am 1.WK; Gefreiter in der 10. Kompanie des Infanterie-Regiments 55

15.11.1915 als leicht verwundet gemeldet

1918 Rückkehr als Kriegsinvalide

1927 Umzug von Köthen nach Stadthagen

Mitglied der KPD

20.6.1938 verhaftet Aktion „Arbeitscheu“; inhaftiert in Sachsenhausen

22.7.1938 Ersuchen des Oberstaatsanwaltes in Verden/Aller

4.8.1938 von Sachsenhausen über Berlin nach Bassum

6.8.1938 Inhaftierung im Gerichtsgefängnis Bassum

Verhaftung in Stadthagen 10.11.1938; Horst Silberbach hinten im hellen Trenchcoat; Privatarchiv Jürgen Lingner

10.11.1938 Sohn Horst mit 17 Jahren verhaftet im „Pogrom“

27.1.1939 Sohn Horst aus Sachsenhausen entlassen

1939 Entlassung von Ernst nach Stadthagen

16. Juli 1939 Antrag auf Ausreise der Familie nach Shanghai

17.5.1939 in Stadthagen mit Ehefrau Johanna und Sohn Horst bei Minderheiten-Volkszählung

Zwangsarbeit im Tiefbau

22.11.1941 Schreiben der Gestapo Bielefeld an die Landräte:

„Die zur Abschiebung bestimmten Juden sind am 10.12.41 in ihren Wohnungen abzuholen und bis 16 Uhr nach Bielefeld zum „Kyffhäuser“, Am Kesselbrink, Großer Saal, zu überführen.“

10.12.1941 Transport nach Bielefeld, Sammellager Kyffhäuser

13.12.1941 Transport Bielefeld nach Riga mit Ehefrau Johanna und Sohn Horst

16.12.1941 Ankunft am Rangierbahnhof Skirotawa

16.12.1941 Fußmarsch ins Ghetto

1942 Aberkennung der Staatsangehörigkeit Schaumburg-Lippe

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

28.7.1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig

9.8.1944 Ankunft in Stutthof

13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald

16.8.1944 Ankunft von mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald

4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“

16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion

4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt

5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando

18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt

18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald

21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Wald in Zelten, dann Baracken im „Kleinen Lager“

10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau

11.4.1945 Befreiung des KL Buchenwald durch die 3. US-Armee

13.5.1945 Tod im US-Camp-Hospital im KL Buchenwald an Unternährung

Gedenken –

Quellen

Preußische Verlustlisten vom 15.11.1915 Seite 10138

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de961119

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de961122

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

http://www.hiergeblieben.de/pages/textanzeige.php?id=18742

http://synagoge.dev.werbecafe.de/biografien/ort/details/ernst-silberbach.html

Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997

Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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