Boris Paper
*30.11.1914 Nürnberg; Tod nach dem 10.4.1945
Buchenwald – Häftlingsnummer 82956
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Max Paper *21.11.1883 in Cherson; Elektriker; 7.2.1945 in Rehmsdorf „Wille“
Mutter Baschewa Brodsky *25.5.1893 in Cherson Russland; + Riga-Jungfernhof
Geschwister
Nechaine Paper *20.8.1913 in Nürnberg
Dorothea Paper *13.5.1917 in Nürnberg
Elise Paper *6.11.1922 in Nürnberg
Beruf Elektriker
Adressen Nürnberg, Hochstraße 15
Heirat ledig
Kinder–
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 in Nürnberg mit den Eltern, Dorothea und Nechaine Paper bei Minderheitenzählung
27.11.1941 Verbringung ins Sammellager Langwasser, ehem. Kriegsgefangenenlager Ecke Breslauer/Zollhausstraße nahe Reichsparteitagsgelände Nürnberg
29.11.1941 vom Bahnhof Märzfeld in Nürnberg nach Riga
2.12.1941 Ankunft am Rangierbahnhof Skirotawa; Fußmarsch ins Lager Jungfernhof
10.4.1942 weitgehende Auflösung des Jungfernhof, Rückkehr ins Ghetto
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
6. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft von Boris mit dem Vater mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
8.9.1944 Vater Max nach Rehmsdorf, Tröglitz, Kommando Wille
16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
7.2.1945 Vater Max stirbt in Rehmsdorf „Wille“, Außenlager von Buchenwald
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Wald in Zelten, dann Baracken im „Kleinen Lager“
Wohnhaus der Familie im Krieg zerstört
10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
Tod nach dem 10.4.1945, vermutlich auf dem Todesmarsch
25.2.1946 Suchanfrage an Schwester Elise Paper in Coventry
Gedenken –
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de942740
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de942739
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de942744
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/6773920?s=82956&t=222836&p=1
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011