Heinz Heinrich Robert Klotz
*26.10.1913 in Berlin; Überlebender
Buchenwald – Häftlingsnummer 83143
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Emil Klotz *24.4.1888 in Bernstein, Soldin;
Mutter Trude Henriette Bass*11.9.1887 in Meseritz
Geschwister
–
Beruf Dachdecker
Adressen Berlin, Mulatstraße 33
Heirat Selma Levy *11.3.1907 in Frankfurt; +22.10.1942 in Riga-Bikernieki
Tochter
Lydia Helga Klotz *14.3.1934 in Berlin; +22.10.1942 in Riga-Bikernieki
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 in Berlin bei den Eltern bei Minderheiten-Volkszählung
19.10.1942 21. Osttransport aus Berlin nach Riga

Transportliste: 21. Osttransport nach Riga mit 999 gelisteten Personen
Unter den Deportierten befanden sich nahezu 60 Kinder zwischen 2 und 16 Jahren aus dem Waisenhaus „Baruch Auerbach“ in der Schönhauser Allee 162 sowie drei ihrer Betreuer/-innen.
22.10.42 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa; alle werden bis auf 81 Männer erschossen
22.10.42 Tod der Ehefrau und der Tochter bei Massenerschießung in Riga-Bikernieki
81 Männer gehen in ein Außenlager, u.a. Heinz Levison, Kurt Metzger, Helmut Wendriner, Heinz Süsskind, Erwin Wilzig;
22.10.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa; bis auf 81 Männer wurden alle erschossen; weggeführt um in der Autowerkstatt der SS in Riga zu arbeiten
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
27.10.1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit 6382 Juden auf der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof

13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“

16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Wald in Zelten, dann Baracken im „Kleinen Lager“
10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
Heinz Klotz überlebt
Gedenken –
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/6293077?s=83143&t=222836&p=1
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Artur Levison/Harry Lawton, Interview, Holocaust Oral History Project July 18 1990 Holocaust Center San Francisco California
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011