Heinz Grünenklee
*30.6.1920 in Petershagen
Buchenwald – Häftlingsnummer 83331
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Hermann Grünenklee *24.8.1889 in Ovenstädt; Tischler; + in Riga
Mutter Berta Josefsohn *11.1.1886 in Hamburg
Geschwister –
Beruf Schlosser, Schweißer
Adressen Petershagen; Vollmerdingsen Nr. 310;
Heirat Ilse Sanders *29.4.1922 in Petershagen; +1944/45 in Stutthof
Kinder–
Weiterer Lebensweg
1929 Umzug der Familie von Petershagen nach Volmerdingsen
17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung
22.11.1941 Schreiben der Gestapo Bielefeld an die Landräte:
„Die zur Abschiebung bestimmten Juden sind am 10.12.41 in ihren Wohnungen abzuholen und bis 16 Uhr nach Bielefeld zum „Kyffhäuser“, Am Kesselbrink, Großer Saal, zu überführen.“
10.12.1941 Transport nach Bielefeld, Sammellager Kyffhäuser
13.12.1941 Transport Bielefeld nach Riga mit Ehefrau Johanna und Sohn Horst
16.12.1941 Ankunft am Rangierbahnhof Skirotawa
16.12.1941 Fußmarsch ins Ghetto
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
7. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit 6382 Juden auf der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum;
18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion
1.10.1944 Ankunft der Ehefrau in Stutthof
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Wald in Zelten, dann Baracken im „Kleinen Lager“
10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
Tod nach dem 10.4.1944 vermutlich auf dem Todesmarsch
Gedenken
Grünenklee-Mahnmal und Stolpersteine für die Eltern und Heinz und Ilse in Volmerdingsen
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de880590
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de880589
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411213_Bielefeld20.jpg
https://juedisches-leben.kommunalarchiv-minden.de/getperson.php?personID=I3380&tree=jews
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011