Josef Jazeps Benjamin Morein, auch Moreen
*1.12.1917 in Bolwa, Ludza, Lettland; +1945 in Theresienstadt nach der Befreiung
Buchenwald – Häftlingsnummer 83068
Staatsangehörigkeit Lette
Lettischer Pass von 1935
Vater Isaak Itzchok Morein * ca 1876 in Gostini; Fleischer; +vor 1944
Mutter Asne Noima Skuj *1881 in Gostini;
Geschwister–
Rachel Morein *1908 in Gostini;
Sara Gita Morein *1908 in Glazmanka; oo Aron Kodes Ulman
Genia Morein *4.2.1910 in Gostini; oo Morduch Genchel; Sohn Itzak; alle drei Tod 1941 (Blutsonntag 30.11.1941 Rumbula?)
David Morein *1920 in Gostini;
Beruf Elektriker
Adressen Gostini, Daugavpils; Riga, Springstraße = Avotu 22-15, Marijas 35, Stabu 46/48
Heirat –
Kinder–
Weiterer Lebensweg
1. Juli 1941 Einmarsch der Wehrmacht in Riga
20.7.1941 Verhaftungswelle von ca. 1.500 Juden, viele davon später erschossen
Liste der im Zentralgefängnis Inhaftierten und ihre konfiszierten Wertsachen
Sommer 1941 Zwangseinweisung ins lettische „Große Ghetto“ in Riga
25. 10.1941 Verriegelung des Ghettos Riga (29.602 lettische Juden im Ghetto)
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
Morein (ein Verwandter?) laut Max Kaufmann in „Churbn Lettland“
„Morein had a position at the Ministry of Foreign Affairs“
Und im Außenlager Straszdenhof:
„Later the leader of the work crew, Morein, also escaped.“
24.10.1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit 6382 Juden auf der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
18.9.1944 Eintreffen im Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum;
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt und Teilen der Lagerbaracken; 16 Häftlinge sofort und weitere 17 später an den Verletzungen verstorben
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Wald in Zelten, dann Baracke 51 im „Kleinen Lager“
25.3.1945 Belegliste des Blockältesten des Blocks 51
6.4.1945 Himmlers Befehl zur Evakuierung von Buchenwald (48 000 Häftlinge)
7.4.1945 Die SS beginnt mit der Evakuierung des Konzentrationslagers; etwa 28.000 Häftlinge des Stammlagers und mindestens 10.000 Häftlinge der Außenlager werden
auf insgesamt 60 Marschrouten – meist zu Fuß – auf die Todesmärsche getrieben
7.4.1945 Todeszug nach Dachau verlässt Weimar mit ca 7000 Juden ( Abrahamsohn)
10.4.1945 9.280 Insassen haben an diesem Tag Buchenwald in zwei Kolonnen verlassen. Die SS kündigt für den folgenden Tag die vollständige Räumung des Lagers an.
Evakuierung des KL Buchenwald in Güterwaggons nach Theresienstadt(Morein)
8.5.1945 Befreiung in Theresienstadt
Gibt Rolf Abrahamsohn den Rat:
„Geh bloß nicht nach Russland, da bist du verschwunden. Versuche von Deutschland aus, wegzukommen.“
Sommer 1945 Tod infolge Fleckfieber („Flecktyphus“) in Theresienstadt
Gedenken
Quellen
Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010, S. 42
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/4575048?s=Morein&t=222871&p=1
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/6656566?s=Morein&t=222836&p=1
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/5066065?s=Morein&t=6937&p=1
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11969915&ind=2
Max Kaufmann, Churbn Lettland; Jewish Survivors of Latvia, 2010
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4