Hugo Günther Naftali Kaufmann später Keinan
*26.10.1922 in Bochum; ✡+21.12.1986 in Tel Aviv
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Albert Aharon Kaufmann *15.12.1887 in Mülheim; Buchhalter; ✡24.7.1944 in Riga Kaiserwald
Mutter Irma Miriam Pollack *21.9.1897 in Köln; oo 20.1.1922 in Wattenscheid; ✡1945 Stutthof
Großeltern
Hugo Kaufmann *1848 in Hellenthal; ✡21.9.1911 in Bochum
Henriette Kaufmann geb. Moses *16.2.1847; ✡9.8.1926 in Bochum, jüd. Friedhof Wasserstraße
Salomon Sally Pollack *13.7.1873 in Röthgen, Eschweiler; ✡ 19.11.1933 in Bochum; jüd. Friedhof Wasserstraße
Friederike Pollak geb. Heumann *20.3.1871 in Röthgen; ✡8.6.1923 in Bochum; jüd. Friedhof Wasserstraße
Geschwister
Elfriede Kaufmann *24.9.1925 in Wattenscheid; Hachschara Schniebinchen; Riga, Stutthof, Buchenwald; oo David Magun
Gerd Kaufmann * 17.7.1928 in Wattenscheid; ✡ April 1945 auf dem Todesmarsch
Heirat Okt. 1946 in Havat Halimud mit Tamar Kaufman *15.9.1926 in Bobina, Rumänien; +12.3.2020 in Ra’anana Israel
Kinder
Tochter Keinan oo Aldor Rosenbloom
Tochter Keinan oo Dvir Doretzky
Beruf Schüler
Adressen Wattenscheid, Oststraße 33, Freiheitsstraße 8, Swidbertstraße 5, Voedestraße 63 ; Gelsenkirchen, Bismarckstraße 64 Johannesstraße 16
Weiterer Lebensweg
6.5.1933 Entzug der Zulassung des Vaters als Steuerberaters
19.3.1934 Umzug der Familie Kaufmann nach Gelsenkirchen
3.10.1938 Günter abgemeldet nach Hamburg, vermutlich zunächst in Hamburg Hachschara- Umschulung Wilhelmshöhe; später Emigration nach Palästina
21.12.1986 Tod in Tel Aviv als Naftali Keinan
Weitere Lebensdaten der Familie
17.5.1939 in Gelsenkirchen Eltern und Schwester Friedel bei Minderheiten-Volkszählung
2.1./3.1. -5.8.1940 Schwester Friedel ins Hachscharalager Schniebinchen
12.8.1940 – 23. 6.1941 Friedel in Hamburg, vermutliche Umschulung Wilhelmshöhe
Dezember 1941 Ankündigung der „Umsiedlung in den Osten“
24.1.1942 Transport der Eltern und Schwester Friedel zur Wildenbruchhalle in Gelsenkirchen
27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto
1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Der Weg des Bruders Gerd
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
23.8.1944 Ankunft Stutthof mit der Mutter; Gerd macht sich 2 Jahre älter, die Mutter 10 Jahre jünger
29.9.1944 Transport von Stutthof nach Natzweiler; Außenlager Dautmergen, Balingen
Arbeit im Ölschiefersteinbrüchen
Zwischen dem 17.-24. 4.1945 Tod auf dem Todesmarsch vom Lager Bisingen nach Ostrach
Gedenken
12.7.1955 Pages of Testimony für Bruder Gerd von Naftali Kaufmann
Mai 1999 Page of Testimony für Gerd von Schwester Friedel Kaufmann Magun
19.9.2011 Stolpersteine für Gerd und seine Eltern
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de896399
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de896001
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de896457
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11538933&ind=1
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Muenster11.jpg
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_420127.html
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017