Herbert, Ludwig

Ludwig Herbert

*25.1.1899 in Würzburg

Buchenwald – Häftlingsnummer 7932

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion katholisch

Vater

Mutter

Geschwister

Beruf Installateur, Metallarbeiter

Adressen Dortmund, Kirchenstraße 15

Heirat Katerina

Kinder zwei

Weiterer Lebensweg

1913-1915 Installateur

1915-1917 Reichsbahnarbeiter

1917-1919 Infanterist im 1. Weltkrieg

1919-1929 Reichsbahnarbeiter

1929-1936 erwerbslos

Sept 1940 – Januar 1941 in Haft wegen Wehrkraftzersetzung

1941-1943 Fabrikarbeiter

9.4.1943 inhaftiert wegen Verd. auf Sabotage

Verurteilung zu 6 Monaten Gefängnis durch das Landgericht Dortmund Verdacht auf Sabotage

viermal vorbestraft zu insgesamt 1 Jahr und 6 Monaten Gefängnis

7.10.1943 Schutzhaft

Ende Januar 1944 hat ein „Rumpfauffanglager“ neben einem Lager für sowjetische Kriegsgefangene an der Blankensteiner Straße in Hattingen seinen Betrieb aufgenommen

Bis zum 2.4.1944 Zwangsarbeitslager „Auffanglager“ Hattingen Blankensteiner Straße

2.4. 1944 Flucht aus Hattingen

Erneute Verhaftung in Dortmund, Polizeigefängnis Steinwache

28.4.1944 eingewiesen in das KL Buchenwald, Block 40

9.6.1944 Kdo 88 Gustloff-Werk II, Rüstungsbetrieb der SS

Transportliste EW Bochum 16.9.1944

16.9.1944 Transport in das Buchenwald – Außenlager Eisen- und Hüttenwerke Bochum, Castroper Straße 228, hier werden Panzerplatten produziert. Die Unterkünfte des KZ Außenlagers der Eisen- und Hüttenwerke AG Bochum lagen innerhalb der Werksmauern zwischen der Castroper Straße, der Karl-Lange-Straße und der in das Werk führenden Bahnlinie. Die genaue Lage dieser Unterkünfte unbekannt.

Die Bewachung des Lagers übernahm die zum Außendienst nach Bochum abkommandierte SS-Wache des KZ Buchenwald. Lagerkommandant war SS-Oberscharführer Johann Schmidt

24.8.1944 Bombenangriff, Zerstörung des Gustloff-Werk II

16/9 EH.Bm steht für Transport 16.9.1945 in die Eisen-Hüttenwerke Bochum
Transportliste EHW Bochum 16.9.1944

16.9.1944 Herbert Ludwig auf Transport mit 600 Männern von Buchenwald nach Bochum; 350 deutsche und lettische Juden aus dem Ghetto Riga kommen in das Außenlager Bochumer Verein; 250 überwiegend politische französische Häftlinge zu den Eisen- und Hüttenwerken Bochum.

4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt, die EHW Bochum und das Lager bleiben verschont.

 19. -20.1.1945 Rücktransport von 198 „nicht mehr geeigneten“ Häftlingen nach Buchenwald, davon 10 aus den EHW

18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt

18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald; angeschlossen werden 632 Männer aus den E&W-Werken.

21.3.1945 Ankunft von 1942 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Wald in Zelten, dann Baracken im „Kleinen Lager“

28.3.1945 Kdo 45 SS-Lazarett in Buchenwald

5.4.1945 Himmlers Befehl zur Evakuierung von Buchenwald (47500 Häftlinge)

6.-10.4.1945 Die SS beginnt mit der Evakuierung des Konzentrationslagers; etwa 28.000 Häftlinge des Stammlagers und mindestens 10.000 Häftlinge der Außenlager werden auf insgesamt 60 Marschrouten – meist zu Fuß – auf die Todesmärsche getrieben, 12000 (Schätzung) kommen auf diesen Märschen um.

6.4. 1945 von den ca. 6000 Juden im Lager, können etwa 3000 versteckt werden; 3105 Juden werden im Lager zusammengetrieben, in den Werkshallen der DAW (Deutsche Ausrüstungswerke) eingesperrt und Richtung Flossenbürg in Marsch gesetzt

7.4.1945 Todeszug nach Dachau verlässt Weimar mit ca. 7000 Häftlingen

10.4.1945 9.280 Insassen haben an diesem Tag Buchenwald in zwei Kolonnen verlassen. Die SS kündigt für den folgenden Tag die vollständige Räumung des Lagers an.

Evakuierung des KL Buchenwald in Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau

11.4.1945 Befreiung durch das 37. Panzerbataillon der 4. US-Panzerdivision

Gedenken –

Quellen

Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4

Persönliche Mitteilung von Thomas Weiß, Stadtarchivar von Hattingen vom 12.5.2022

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/6085084?s=Herbert%20Ludwig&t=222836&p=1

Hubert Schneider, Ungarische Juden als  Zwangsarbeiter in Bochum, in: Jan Erik Schulte (Hrsg) Konzentrationslager in Rheinland und Westfalen 1933-1945, Paderborn 2004

Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010

Kogon, Eugen, Der SS-Staat, 1974, Verlag Kindler

Gedenkstätte Buchenwald (Hrsg.) Buchenwald – Mahnung und Verpflichtung, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften 1983

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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