Fritz Dombrowski
*22.4.1904 in Gelsenkirchen
Buchenwald – Häftlingsnummer 4969
Häftlingsgruppe politisch RD
Religion evangelisch
Staatsangehörigkeit
Vater –
Mutter –
Geschwister–
Emma Dombrowski; oo Gelak
Willi Dombrowski
Beruf Arbeiter
Adressen Gelsenkirchen, Kronenstraße 15
Heirat ledig
Kinder keine
Weiterer Lebensweg
12 Jahre Corporal der französischen Fremdenlegion;
3 Vorstrafen wegen Diebstahl, Unterschlagung, Arbeitsvertragsbruch zu 2 Jahren Gefängnis
4.12.1942 verurteilt vom Landgericht Hanau wegen Arbeitsvertragsbruch zu 4 Monaten Gefängnis
12.10.1943 verhaftet durch Stapo Münster als „Staatsfeind“
12.10.1943-3.1.1944 im Polizeigefängnis Gelsenkirchen
11.1.1944 eingewiesen in das KL Buchenwald Block 42
2.2.1944 Kdo. 88 SS-Rüstungsbetrieb Gustloff II in Buchenwald
16.9.1944 Transport in das Buchenwald – Außenlager Eisen- und Hüttenwerke Bochum, Castroper Straße 228. Die Unterkünfte des KZ Außenlagers der Eisen- und Hüttenwerke AG Bochum lagen innerhalb der Werksmauern zwischen der Castroper Straße, der Karl-Lange-Straße und der in das Werk führenden Bahnlinie. Die genaue Lage dieser Unterkünfte unbekannt. Lagerkommandant war SS-Oberscharführer Johann Schmidt.
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt und drei Lagerbaracken; 37 Häftlinge sofort und weitere 21 später an den Verletzungen verstorben; die E&W-Werke Bochum bleiben verschont.
Bis Ende November erfolgten die Einäscherungen im Krematorium Essen oder Bochum
Ab 5.12.1944 erfolgt die Beisetzung auf dem jüdischen Friedhof Bochum, Wasserstraße
19. -20.1.1945 Rücktransport von 208 „nicht mehr geeigneten“ Häftlingen, davon 10 aus den EHW nach Buchenwald
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald; angeschlossen werden 632 Männer aus den E&W-Werken.
21. März 1945 Ankunft von 1942 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Block 51
5.4.1945 Himmlers Befehl zur Evakuierung von Buchenwald (47500 Häftlinge);
6.-10.4.1945 Die SS beginnt mit der Evakuierung des Konzentrationslagers; etwa 28.000 Häftlinge des Stammlagers und mindestens 10.000 Häftlinge der Außenlager werden auf insgesamt 60 Marschrouten – meist zu Fuß – auf die Todesmärsche getrieben, 12000 (Schätzung) kommen auf diesen Märschen um.
6.4. 1945 von den ca. 6000 Juden im Lager, können etwa 3000 versteckt werden; 3105 Juden werden im Lager zusammengetrieben, in den Werkshallen der DAW (Deutsche Ausrüstungswerke) eingesperrt und Richtung Flossenburg in Marsch gesetzt
7.4.1945 Todeszug nach Dachau verlässt Weimar mit ca. 7000 Häftlingen
10.4.1945 9.280 Insassen haben an diesem Tag Buchenwald in zwei Kolonnen verlassen. Die SS kündigt für den folgenden Tag die vollständige Räumung des Lagers an.
Evakuierung des KL Buchenwald in Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
11.4.1945 Befreiung durch das 37. Panzerbataillon der 4. US-Panzerdivision
5.5.1945 Entlassen aus Buchenwald von alliierter Kommission
Gedenken
Grabstein auf dem jüdischen Friedhof Bochum, Wasserstraße; Gräberfeld V, Grabstelle
Pages of Testimony für
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/5770426?s=Dombrowski%20Fritz&t=222836&p=1
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Hubert Schneider, Ungarische Juden als Zwangsarbeiter in Bochum, in: Jan Erik Schulte (Hrsg) Konzentrationslager in Rheinland und Westfalen 1933-1945, Paderborn 2004
Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010
Kogon, Eugen, Der SS-Staat, 1974, Verlag Kindler Gedenkstätte Buchenwald (Hrsg