Samuel Joseph
*23.9.1911 in Münster
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Louis Samuel *25.8.1883 in Drensteinfurt; Metzgermeister; + Ghetto Warschau
Mutter Henriette Klestadt *2.9.1878 in Deusen bei Dortmund; +9.6.1935 in Münster
Tante Johanna Samuel * 10.9.1887 in Drensteinfurt; oo Levy; oo Adolf Salomon; + Riga 1943
Großeltern Josef und Fani Samuel; Daniel Klestadt und Rika Meier
Geschwister
Cousinen
Frieda Salomon *10.10.1922 in Drensteinfurt;
Herta Salomon *29.8.1924 in Drensteinfurt; oo Herschkowitz
Beruf Metzger
Adressen Münster, Ritterstraße 42; Paderborn, Grüner Weg; Berlin, Prenzlauer Berg, Wörther Straße 56;
Heirat 3.5.1940 in Paderborn Edith Kaspari *12.10.1917 in Rosenberg, Westpreußen; +9.3.1943 in Auschwitz
Kinder –
Bela Samuel *28.10.1941 in Berlin
Weiterer Lebensweg
Vater Louis Samuel in den Preußischen Verlustlisten 4-mal genannt
3.11.1915 vermisst 8. Kompagnie des 354. IR
3.8.1916 in Gefangenschaft (A.N.?)
17.6.1917 war in Gefangenschaft in Saposhok, Löken
26.11.1917 bisher in Norwegen befindlich, jetzt Münster, ausgetauscht
Vater Louis im 1. WK verwundet, Granatsplitter , Verlust eines Auges
1918 Besuch der jüdischen Volksschule, auf Antrag vorzeitig entlassen
9.6.1935 Mutter stirbt im Klemenshospital in Münster
17.5.1939 in Münster mit Vater Louis bei Minderheiten-Volkszählung
Sommer 1939 Juden-Liste der Stadt Münster
26.7.1939 aus Münster ins Umschulungs- und Einsatzlager Paderborn, Grüner Weg
3.5.1940 Heirat im Standesamt Paderborn
13.7.1940 mit Ehefrau Edith abgemeldet nach Münster, Ritterstraße 42
24.9.1940 abgemeldet nach Berlin
13.12.1942 Tante Johanna Salomon mit den Töchtern Frida und Herta von Münster nach Riga
31.3.1942 Vater auf dem 3. Transport von Bielefeld über Hannover nach Warschau
Verhaftet in der Fabrikaktion Februar 1943 in Berlin
6.3.1943 mit Ehefrau Edith Transport 35 von Berlin nach Auschwitz
Auschwitz-Häftlingsnummer 106905
7.3.1943 Fernspruch aus dem Konzentrationslager Auschwitz an das SS-WVHA:
„Transport aus Berlin, Eingang 7.3.43, Gesamtstärke 690 einschliesslich 25 Schutzhäftlingen. Zum Arbeitseinsatz gelangten 153 Männer u. 25 Schutzhäftlinge (Buna) und 65 Frauen. Sonderbehandelt wurden 30 Männer u. 417 Frauen u. Kinder.“
Tod von Ehefrau und Sohn vermutlich kurz nach Ankunft in Auschwitz
Im Buna-Werk vermutlich Mitglied der zionistischen Gruppe „NOAM“ der Chawerim aus Paderborn, Leiter Issy Philipp aus Recklinghausen
18.1.1945 Todesmarschmit der Gruppe über 80 km von Auschwitz nach Gleiwitz;
Isidor Philipp berichtet:
„Wer sich hinlegte, wurde von den SS-Männern, die auf Motorrädern fuhren, erschossen.“
„Von dort begann dann – in offenen Kohlewaggons und bei 15 Grad unter Null – die Fahrt durch Polen, Tschechoslowakei und Österreich zurück nach Deutschland.“
2.2.1945 Dora Mittelbau
Arbeitskommando 32 BII Boelcke Kaserne
4.3.1945 notiert mit SS H 4/3 Hans ?
3.4.1945 fataler Luftangriff der Allierten auf die Boelcke Kaserne mit 1000 Toten und 2000 weiteren im Verlauf
März/April 1945 Tod im KL Mittelbau Dora, Boelcke Kaserne
Gedenken
10.3.1986 Page of Testimony für Louis und Josef Samuel von Cousine Hertha Herschkowitz
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/topic/1-2-1-1_8229402?s=8229402
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1149096
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1148798
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de958425
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de957673
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