Isaak Ferdinand

Ferdinand Josef Isaak

*8.1.1920 in Hausen, Oberaula, Ziegenhain; +7.2.1976

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Mordechai Max Markus Isaak *5.4.1879 in Oberklein, Wetzlar; +3.6.1942 in Izbica

Mutter Lina Goldine Liebermann *11.12.1880 in Hausen; +3.6.1942 in Izbica

Onkel Moritz Isaak *17.11.1884 in Hausen; +3.6.1942 in Izbica

Tante Selma Wallach *10.5.1888 in Hausen; +3.6.1942 in Izbica

Geschwister

Betty Isaak *20.7.1907 in Hausen; +3.6.1942 in Izbica

Jakob Isaak *9.8.1921 in Oberaula +27.9.1942 in Izbica

Cousins (Eltern Moritz und Selma Isaak)

Martin Isaak *8.1.1920 in Oberaula; +3.3.1945 Auschwitz; Ravensbrück

Theodor Isaak *19.6.1914 in Hausen; Reichensachsen, Gut Winkel, Neuendorf; +3.6.1942 in Izbica

Elfriede Isaak *2.5.1929 in Hausen; +3.6.1942 in Izbica

Nichte

Rahel Hertha Isaak *5.1.1935 in Berlin oder Ziegenhain; +3.6.1942 in Izbica

Beruf Landarbeiter

Adressen Oberaula; Kassel; Paderborn, Grüner Weg

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

9.11.1938 Cousin Martin im Pogrom verhaftet,

13.11.1938 -1.12.1938 Martin in Schutzhaft in Buchenwald

12.4.1939 Marin Isaak aus Buchenwald entlassen

17.5.1939 in Kassel bei Minderheiten-Volkszählung

30.2.1940 von Oberaula ins Umschulungs- und Einsatzlager Paderborn, Grüner Weg

16.9.1940 Cousin Martin von Gut Skaby, Friedersdorf, Schlesien ins Umschulungs- und Einsatzlager Paderborn

30.8.1940 mit einer Gruppe von 24 Chawerim aus Paderborn offiziell abgemeldet nach „Paraguay“

30.8.1940 mit dem Zug von Paderborn nach Wien, Ziel über die Schwarzmeerroute nach Haifa

Zwei bis drei Wochen in Wien, in einer jüdischen Schule

3. 9.1940 mit dem Zug von Wien nach Pressburg/ Bratislava an die Donau;

10.9.1940 zum Donauhafen von Bratislava; dort Verteilung der Chalutzim auf die drei Ausflugsdampfer URANUS, MELK und SCHÖNBRUNN

10.-20.9.1940 von Bratislava nach Tulcea am Schwarzen Meer;

Anfang Oktober 1940 werden 1000 Flüchtlinge auf die drei Schiffe SS PACIFIC, SS MILOS und SS ATLANTIC verteilt, Deutsche auf die PACIFIC, Tschechen auf die MILOS.

Zwischenstopp auf Kreta, um Kohle aufzunehmen

31.10.1940 von britischer Marine aufgebracht und in den Hafen von Haifa geleitet

1.11.1940 Ankunft der SS PACIFIC in Haifa. Die Passagiere der SS PACIFIC werden auf die SS PATRIA umgeschifft, dem von den Briten beschlagnahmten, als Truppentransporter umgebauten, großen französischen Frachtschiff (18 000 t)

5.11.1940 Ankunft der tschechischen Emigranten

8.11.1940 Registrierung im Camp Atlith; gibt als Referenz an Arthur Wallach (angeheirateter Cousin) in Haifa

25.11.1940 Ankunft zweier weiterer Schiffe in Haifa

25.11.1940 Sprengstoff-Anschlag der Haganah im Maschinenraum der SS PATRIA

Walter Steinitz, ebenfalls aus dem Umschulungslager Paderborn kommend, berichtet:

“ Am 25.November morgens um neun Uhr mussten alle auf die Reling, denn der Colonel hatte die Instruktion gegeben, aber um 9.12 Uhr hatte ein Kommando von 60-80 jungen Leuten ins Wasser zu springen, um die Engländer abzulenken, die mit kleinen Booten die Menschen auffischten. Zeitentsprechend zündete einer von uns eine Bombe, keine Zeitbombe, und ist mitgetötet worden. Es war der zweite Transportleiter – Hans Wendel. Niemand hatte von dieser Aktion gewußt – außer acht Leuten. Innerhalb von ein paar Minuten neigte sich das Schiff zur Seite. … Von den 4000 auf der SS PATRIA zusammengedrängten Menschen verloren etwa 260 ihr Leben.“

Die ins Wasser gesprungenen und die an Bord Überlebenden werden als Schiffbrüchige der SS Patria von den Briten an Land gebracht.

25.11.1940 Internierung in einer Lagerhalle im Hafen von Haifa; die von Bord gesprungenen werden in die Arrestzellen der Polizeiwache von Haifa; Serie von Verhören, insbesondere wenn sie von den Briten der Zugehörigkeit zur Haganah verdächtigt wurden.

26.11. und 8.12.1940 die Überlebenden der SS PATRIA werden mit Bussen in das Internierungscamp Atlith verbracht;

Dezember 1940 noch auf die Umladung wartenden 1581 Emigranten auf der MILOS und ATLANTIC werden als „Detainees“ mit holländischen Frachtschiffen nach Mauritius deportiert. Dort trafen sie am 26.12.1940 ein und wurden in das das Zentralgefängnis von Mauritius nahe Beau Bassin verbracht.

1940 zunächst nur Freilassung kleiner Gruppen aus dem Camp Atlith, die eine Aufnahmeadresse in Palästina vorweisen können

September -Dezember 1941 Entlassung der meisten Internierten aus dem Camp Atlith

12.8.1945 Es sollte noch bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges dauern, bevor die 1.310 überlebenden Flüchtlinge aus Mauritius auf der SS FRANCONIA in das ersehnte Eretz Israel gebracht werden konnten.

Weitere Daten der Familie

1.6.1942 Schwester Betty mit Tochter Rahel und den Eltern, Onkel Moritz und Tante Selma von Kassel über Halle nach Izbica

1.3.1942 Auflösung des Lagers Paderborn; Cousin Martin mit 96 Chawerim über Bielefeld nach Auschwitz

3.3.1945 Tod des Cousin Martin im KL Ravensbrück

 Gedenken

12.2.1957 Pages of Testimony von Josef Isaak für die Eltern, die Schwester Betty und Bruder Jakob

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de885509

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de885606

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de885624

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de885631

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de885657

https://www.statistik-des-holocaust.de/HPB_Isaak%20Martin.jpg

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/3767450?s=Isaak%20Martin%201920&t=1569&p=1

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11527927&ind=1

https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=9968956

https://www.ushmm.org/online/hsv/person_advance_search.php?SourceId=19584

https://www.ushmm.org/online/hsv/source_view.php?SourceId=19561

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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