Josephs Louis

Louis Josephs

*4.11.1916 in Jever; ✡9.11.1982 in Düsseldorf

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Benjamin Bernhard Wolf Josephs *1.3.1871 in Jever; ✡28.10.1942 in Theresienstadt

1. Frau des Vaters Helene Sternberg (*1876, ✡1908) starb bei der Geburt von Halbbruder Helmut

Mutter Caroline Cleffmann *16.2.1878 in Rhede, Borken; ✡29.10.1942 Theresienstadt

Onkel Siegfried Josephs *5.11.1885 Jever; Angestellter RVJD; ✡9.10.1944 Ausschwitz

Tante Elise geb. Josephs verw. Stein *11.8.1887; ✡ 9.10.1944 in Ausschwitz

Halbbrüder (Mutter Helene Sternberg)

Ivan Josephs *4.6.1906 in Jever; La Paz, Bolivien; ✡Jan. 1973 in New York

Helmut Josephs *19.11.1908 in Jever ✡10.6.1943 in Auschwitz

Geschwister (Mutter Caroline Cleffmann)

Alfred Josephs *20.10.1910 in Jever; ✡ 25.6.2002 in New York

Rosa Josephs *13.12.1913 in Jever; oo 1939 Martin Aron; ✡18.4.2012 in New York

Beruf Kaufmann

Adressen Jever, Wasserpfortstraße

Heirat 21.11.1945 in Haifa Annelise Miriam Cohen *27.11.1920 in Hamm; ✡9.2.2007

Kinder

Nurit Josephs; oo Balve

Yoram Josephs

Weiterer Lebensweg

10.11.1938 Verhaftet im Novemberpogrom, Gerichtsgefängnis Oldenburg

11.11.1938 „Schutzhaft“ in Sachsenhausen

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

26.7.1939 aus Jever ins Umschulungs- und Einsatzlager Paderborn, Grüner Weg

22.4.1940 Bruder Helmut von Oldenburg ins Umschulungs- und Einsatzlager Paderborn

30.8.1940 mit einer Gruppe von 24 Chawerim aus Paderborn offiziell abgemeldet nach „Paraguay“

30.8.1940 mit dem Zug von Paderborn nach Wien, Ziel über die Schwarzmeerroute nach Haifa

Zwei bis drei Wochen in Wien, in einer jüdischen Schule

3. 9.1940 mit dem Zug von Wien nach Pressburg/ Bratislava an die Donau;

10.9.1940 zum Donauhafen von Bratislava; dort Verteilung der Chalutzim auf die drei Ausflugsdampfer URANUS, MELK und SCHÖNBRUNN

10.-20.9.1940 von Bratislava nach Tulcea am Schwarzen Meer;

Anfang Oktober 1940 werden 1000 Flüchtlinge auf die drei Schiffe SS PACIFIC, SS MILOS und SS ATLANTIC verteilt, Deutsche auf die PACIFIC, Tschechen auf die MILOS.

Zwischenstopp auf Kreta, um Kohle aufzunehmen

31.10.1940 von britischer Marine aufgebracht und in den Hafen von Haifa geleitet

1.11.1940 Ankunft der SS PACIFIC in Haifa. Die Passagiere der SS PACIFIC werden auf die SS PATRIA umgeschifft, dem von den Briten beschlagnahmten, als Truppentransporter umgebauten, großen französischen Frachtschiff (18 000 t)

5.11.1940 Ankunft der tschechischen Emigranten

8.11.1940 Registrierung im Camp Atlith; gibt als Referenz an die Cousins Herbert Stein, Yokneam und A. Mählfelder, Kibutz Baharout, Borochow bei Tel Aviv

25.11.1940 Ankunft zweier weiterer Schiffe in Haifa

25.11.1940 Sprengstoff-Anschlag der Haganah im Maschinenraum der SS PATRIA

Walter Steinitz, ebenfalls aus dem Umschulungslager Paderborn kommend, berichtet:

“ Am 25.November morgens um neun Uhr mussten alle auf die Reling, denn der Colonel hatte die Instruktion gegeben, aber um 9.12 Uhr hatte ein Kommando von 60-80 jungen Leuten ins Wasser zu springen, um die Engländer abzulenken, die mit kleinen Booten die Menschen auffischten. Zeitentsprechend zündete einer von uns eine Bombe, keine Zeitbombe, und ist mitgetötet worden. Es war der zweite Transportleiter – Hans Wendel. Niemand hatte von dieser Aktion gewußt – außer acht Leuten. Innerhalb von ein paar Minuten neigte sich das Schiff zur Seite. … Von den 4000 auf der SS PATRIA zusammengedrängten Menschen verloren etwa 260 ihr Leben.“

Die ins Wasser gesprungenen und die an Bord Überlebenden werden als Schiffbrüchige der SS Patria von den Briten an Land gebracht.

25.11.1940 Internierung in einer Lagerhalle im Hafen von Haifa; die von Bord gesprungenen werden in die Arrestzellen der Polizeiwache von Haifa; Serie von Verhören, insbesondere wenn sie von den Briten der Zugehörigkeit zur Haganah verdächtigt wurden.

26.11. und 8.12.1940 die Überlebenden der SS PATRIA werden mit Bussen in das Internierungscamp Atlith verbracht;

Dezember 1940 noch auf die Umladung wartenden 1581 Emigranten auf der MILOS und ATLANTIC werden als „Detainees“ mit holländischen Frachtschiffen nach Mauritius deportiert. Dort trafen sie am 26.12.1940 ein und wurden in das das Zentralgefängnis von Mauritius nahe Beau Bassin verbracht.

1940 zunächst nur Freilassung kleiner Gruppen aus dem Camp Atlith, die eine Aufnahmeadresse in Palästina vorweisen können

September -Dezember 1941 Entlassung der meisten Internierten aus dem Camp Atlith

12.8.1945 Es sollte noch bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges dauern, bevor die 1.310 überlebenden Flüchtlinge aus Mauritius auf der SS FRANCONIA in das ersehnte Eretz Israel gebracht werden konnten.

Weitere Daten der Familie

1940 beide Eltern ins Altersheim Rothenbaum der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland), Rothenbaumchaussee 217, zuletzt Beneckestr. 6

25.1.1941 Bruder Helmut von Paderborn ins Lager Bielefeld, Schloßhofstraße 73 a

15.7.1942 Transport VI/1 beide Eltern von Hamburg, Beneckestraße 6 nach Theresienstadt zusammen mit Onkel Siegfried und Frau Elise sowie deren Sohn Claus sowie Tante Emma Josephs

28.10. 1942 Tod des Vaters in Theresienstadt

29.10. 1942 Tod der Mutter in Theresienstadt

2.3.1943 Bruder Helmut von Bielefeld nach Auschwitz mit den Chaverim der Lager Bielefeld und Paderborn, erhält die Auschwitz-Häftlingsnummer 104955

10.6.1943 Tod des Bruders Helmut in Auschwitz

6.10.1944 Transport E o Onkel Siegfried und Frau Elise von Theresienstadt nach Auschwitz

21.11.1945 Heirat in Haifa Anneliese Miriam Cohen

12.3.1946 Suchanzeige für Bruder Helmut von Louis Josephs

9.11.1982 in Haifa oder Düsseldorf

 Gedenken

Pages of Testimony für zahlreiche Familienmitglieder von Cousine Claudia de Levie

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/4990602?s=Josephs%20Elise&t=2547061&p=0

https://www.statistik-des-holocaust.de/VI1-21.jpg

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de889500

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de889496

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de889505

https://www.holocaust.cz/de/datenbank-der-digitalisierten-dokumenten/dokument/87546-josephs-caroline-todesfallanzeige-ghetto-theresienstadt/

https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/17516-joachim-claus-josephs/

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html

https://www.ushmm.org/online/hsv/person_advance_search.php?SourceId=19584

https://www.ushmm.org/online/hsv/source_view.php?SourceId=19561

https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=9968978

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Josephs&s_firstName=&s_place=Jever&s_dateOfBirth=&cluster=true

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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