Langenbach Hartwig

Hartwig Langenbach

*11.3.1918 in Darmstadt; ✡ 1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Ernst Hasting Hartwig Felix Langenbach *1.4.1884 in Darmstadt; Rechtsanwalt; ✡22.11.1941 im KL Sachsenhausen

Heirat der Eltern 1.3.1913 in Darmstadt

Mutter Paula Strohmberg *20.9.1890 in Darmstadt; 25.3.1943 ins Ghetto Piaski; ✡ in Polen

Geschwister

Anneliese Antonie Langenbach *2.1.1914; 1941 in England; ✡12.4.2003 in Chicago

Werner Fritz Langenbach *21.12.1919 in Darmstadt; ✡ 12.10.1941 in Zasavica

Beruf

Adressen Darmstadt, Annastraße 22; Chemnitz; Eichow,Paderborn

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

1911 Vater Ernst in Darmstadt als Rechtsanwalt zugelassen

November 1938 nach der Pogromnacht in das KZ Buchenwald verschleppt; November 1938 10.11.1938 Vater verhaftet im Novemberpogrom,

„Schutzhaft“ des Vaters in Buchenwald; Häftlingsnummer 22033

3.2.1939 Vater entlassen aus Buchenwald; Berufsverbot; dann als Angestellter der Jüdischen Gemeinde tätig;

Frühjahr 1941 Vater erneut verhaftet „Vergehen gegen die „Verordnung über Nachrichtenverkehr“, Urteil des Amtsgerichts Darmstadt: 6 Wochen Gefängnis; unmittelbar danach „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen

17.5.1939 Hartwig in Chemnitz bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Werner bei den Eltern in Darmstadt bei Minderheiten-Volkszählung

23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86

Madrichim in Schniebinchen 1939
Hartwig Langenbach, Benny Stein, Chaim Pinkus, Hans Wendel , Ludwig und Hilde Kuttner

4.7.1939 Bruder Werner aus Darmstadt ins Lager Paderborn, gehört zur Aufbaugruppe;

16.11.1939 Werner abgemeldet zur Auswanderung nach Palästina; Kladovo-Transport

12./13. Oktober 1941 Werner ermordet bei Massenerschießung in Zasavica von 2100 Männern als Vergeltungsaktion für 21 tote deutsche Soldaten

22.11.1941 Tod des Vaters im KL Sachsenhausen

16.12.1941 Hartwig nach Paderborn; kommt aus der Umschulungsgruppe Feldschneidemühle zwischen Krieschow und Eichow, Kreis Cottbus

25.3.1942 Mutter von Darmstadt ins Ghetto Piaski

1.3.1943 Auflösung des Arbeitslagers Paderborn; mit der Bahn nach Bielefeld; mit Bussen ins Sammellager Saal im Haus der Gesellschaft „Eintracht“ am Klosterplatz

2.3.1943 40 Stunden im geschlossenen Güterwaggon, Transport Bielefeld über Hannover – Erfurt – Dresden nach Auschwitz mit allen 98 Chawerim aus dem Arbeitslager

3.3.1943 Ankunft und Selektion in Auschwitz; Ernst Michel berichtet:

„Es gab nun zwei Reihen, beide rückten langsam voran. Männer an eine Seite, Frauen an die andere. … Issy schlurfte neben mir. Er war in Paderborn einer der charismatischen und zuverlässigsten Leiter. Er war dynamisch, optimistisch und stets hilfsbereit. Er war stark wie ein Stier. Er hatte Lilo in Paderborn geheiratet einige Wochen vor unserer Deportation. Sie war bereits auf der anderen Seite. Tränen rannen sein Gesicht hinunter. Ich berührte ihn. Er nickte nur.“

Hartwig bei Selektion zum Aufbau des IG-Farben Werkes Buna Monowitz zugeteilt, Häftlingsnummer 104969

Tod in Auschwitz

Gedenken

12.6 1945 Exhumierung und Beisetzung der Juden auf dem jüdischen Friedhof von Sabac

Oktober 2012 Gedenkfeier für die Opfer von Zasavica im Kibbuz Gan Shmuel in Israel mit über 1000 Teilnehmern

Gedenkstätte für die Opfer von Kladovo-Sabac im Museum für die „illegalen Einwanderer der Mandatszeit“ Athlit, Haifa, ehemaliges Internierungscamp

Stolpersteine für Werner, Hartwig Langenbach und ihre Elten in Darmstadt, Hügelstraße 69

5.4.1990 Page of Testimony für Hartwig Langenbach von Paderborn Chawer Alfred Ohnhaus

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de908407

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de908398

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de908402

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de908399

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430302-Paderborn3.jpg

Namensverzeichnis von im Oktober 1941 im Dorf Zasovica bei Schabac erschossenen Juden

https://collections.arolsen-archives.org/en/search?s=Zasovica

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/129110881?s=Langenbach%201919&t=229027&p=1

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420324-5.jpg

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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