Langenbach Werner

Werner Fritz Langenbach

*21.12.1919 in Darmstadt; + 12.10.1941 in Zasavica

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Ernst Hasting Hartwig Felix Langenbach *1.4.1884 in Darmstadt; Rechtsanwalt; +22.11.1941 im KL Sachsenhausen

Heirat der Eltern 1.3.1913 in Darmstadt

Mutter Paula Strohmberg *20.9.1890 in Darmstadt; 25.3.1943 ins Ghetto Piaski; + in Polen

Geschwister

Anna Antonie Langenbach *2.1.1914; 1941 in England; +12.4.2003 in Chicago

Hartwig Langenbach *11.3.1918 in Darmstadt; + 1943 in Auschwitz

Beruf

Adressen Darmstadt, Annastraße 22; Paderborn

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

1911 Vater Ernst in Darmstadt als Rechtsanwalt zugelassen

November 1938 nach der Pogromnacht in das KZ Buchenwald verschleppt; November 1938 10.11.1938 Vater verhaftet im Novemberpogrom,

„Schutzhaft“ in Buchenwald; Häftlingsnummer

3.2.1939 Vater entlassen aus Buchenwald; Berufsverbot; dann als Angestellter der Jüdischen Gemeinde tätig;

Frühjahr 1941 Vater erneut verhaftet „Vergehen gegen die „Verordnung über Nachrichtenverkehr“, Urteil des Amtsgerichts Darmstadt: 6 Wochen Gefängnis; unmittelbar danach „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen

17.5.1939 Werner bei den Eltern in Darmstadt bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Bruder Hartwig in Chemnitz bei Minderheiten-Volkszählung

23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86

4.7.1939 aus Darmstadt ins Lager Paderborn,

gehört zur Aufbaugruppe des Lagers; Werner Langenbach rechte Reihe, 3. Von unten

16.11.1939 abgemeldet zur Auswanderung nach Palästina; zunächst Bahnfahrten über Berlin nach Bratislava

Der Kladovo-Transport

Vom Hechaluz Österreich organisierte Alija beth, Sonderhachschara SH-5 mit dem Plan über die Donauroute, Schwarzes Meer, Mittelmeer letztlich Palästina illegal zu erreichen.

16.11.1939 abgemeldet aus Paderborn

19.11.1939 zunächst mit der Bahn nach Berlin

21.11.1939 von Berlin Bahnfahrt nach Wien; Martin Hirsch, Madrich in Ahrensdorf, begleitet die Chaluzim und war einer der Leiter der Sonderhachschara 5.

24./25.1939 mit 822 von Wien nach Bratislava; dort kamen weitere 130 aus Berlin, 50 aus Danzig, 100 aus Prag

Anfang Dezember auf die SS URANUS zunächst nach Gyor; dann wieder zurück nach Bratislava

12.12. 1939 weiter nach Bezdan

14./15.12.1939 in Budapest auf drei jugoslawischen Schiffen SS Kraljica Marija, Car Dusan and Car Nikola zur jugoslawisch-rumänischen Grenze. Die Rumänen verweigern die Einreise

18.12.-30. 12.1939 in Prahovo

31.12.1939 die Schiffe liegen im Winterliegeplatz in Kladovo, die Flüchtlinge bleiben an Bord

Januar 1940 ein umgebauter Schleppkahn wird angehängt, um mehr Platz zu haben

Mai 1940 die Schiffe fahren ab, die Flüchtlinge suchen bei Bauern Unterkunft

19. 9.1940 die Flüchtlinge werden auf dem Kahn nach Sabac geschleppt

Unterbringung in Sabac in einer alten Mühle und einem Getreidespeicher

März 1941 verlassen bevorzugt Kinder und Jugendliche Sabac mit legalen Visa

6.4.1941 Einmarsch der Wehrmacht in Serbien

August 1941 Juden von Sabac und die Flüchtlinge in einer alten Festung Camp Sabac interniert

11.10.1941 Jüdische Männer, Zigeuner und manche Serben verlegt in das Seniak Camp

12./13. Oktober 1941 Massenerschießung in Zasavica von 2100 Männern als Vergeltungsaktion für 21 tote deutsche Soldaten

22.11.1941 Tod des Vaters im KL Sachsenhausen

16.12.1941 Bruder Hartwig nach Paderborn; kommt aus der Umschulungsgruppe Feldschneidemühle zwischen Krieschow und Eichow, Kreis Cottbus

Anfang Januar 1942 Frauen und Kinder des Kladovo-Transportes (ca. 750 – 800) aus dem KL Šabac deportiert in das von der SS verwaltete KL Sajmište

25.3.1942 Mutter von Darmstadt ins Ghetto Piaski

19. 3. bis 10. 5.1942 tägliche Fahrten eines Gaswagens mit 50 – 80 Opfer zur Erstickung mit CO-Gas

1.3.1943 Bruder Hartwig bei Auflösung des Lagers über Bielefeld nach Auschwitz; Häftlingsnummer 104969

Gedenken

12.6 1945 Exhumierung und Beisetzung der Juden auf dem jüdischen Friedhof von Sabac

Oktober 2012 Gedenkfeier für die Opfer von Zasavica im Kibbuz Gan Shmuel in Israel mit über 1000 Teilnehmern

Gedenkstätte für die Opfer von Kladovo-Sabac im Museum für die „illegalen Einwanderer der Mandatszeit“ Athlit, Haifa, ehemaliges Internierungscamp

Stolpersteine für Werner, Hartwig Langenbach und ihre Elten in Darmstadt, Hügelstraße 69

5.4.1990 Page of Testimony für Hartwig Langenbach von Paderborn Chawer Alfred Ohnhaus

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de908407

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de908398

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de908402

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de908399

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430302-Paderborn3.jpg

Namensverzeichnis von im Oktober 1941 im Dorf Zasovica bei Schabac erschossenen Juden

https://collections.arolsen-archives.org/en/search?s=Zasovica

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&advancedSearch=true&sln_value=Yad%20Vashem%20Archives%20Yad%20Vashem%20Archives%20-%20O.10/12&sln_type=synonyms

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/129110881?s=Langenbach%201919&t=229027&p=1

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420324-5.jpg

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert