Ernst Piese Azriel Zimche

*22.5.1922 in Posen; ✡15.2.2015 im Kibbuz Netzer Sereni
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Berthold Zimche * 7.8.1897 in Schwersenz; ✡1943 in Auschwitz
Mutter Rosa Stargardt *4.5.1895 in Obornik; ✡1943 in Auschwitz
Onkel Adolf Zimche *28.9.1884 in Schwersenz; ✡19.5.1943 in Auschwitz
Tante Auguste Zimche geb. Brüll *18.9.1884 in Posen; ✡1943 in Auschwitz
Cousine Sophie Zimche *22.8.1912; Heil- und Pflegeanstalt Philippshospital
Geschwister
Beruf –
Adressen Berlin, Nächstestraße 22
Heirat Hilde Grynbaum *31.8.1923 in Berlin; spielt im Auschwitz Orchester Geige; befreit am 15.4.1945 in Bergen-Belsen
Kinder zwei Söhne
Weiterer Lebensweg
1923 Umzug der Familie nach Berlin Friedrichshain
Ostern 1929-1937 Volksschule
Arbeit in einem Lebensmittelbetrieb
17.5.1939 mit den Eltern in Berlin Friedrichshain bei Minderheiten-Volkszählung
Erste Hachschara in Bärfelde
1940 zur Hachschara ins Landwerk Ahrensdorf
Ende 1940 verlegt in das Lager Ellguth/Steinau
Zurück zu den Eltern nach Berlin
Zwangsarbeit im Kohlenhof, vermutlich mit Arthur Posnanski
4.6.1942 Cousine Sophie Zimche aus Heil- und Pflegeanstalt Philippshospital nach Auschwitz
November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“
März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert


3.3.1943 mit den Eltern 33. Osttransport von Berlin nach Auschwitz
4.3.1943 Ankunft und Selektion in Auschwitz; eingewiesen ins Lager zum Aufbau des IG-Farben Werkes Buna Monowitz, Häftlingsnummer 108319
18.1.1945 Todesmarsch über 80 km von Auschwitz nach Gleiwitz; Isidor Philipp berichtet:
„Wer sich hinlegte, wurde von den SS-Männern, die auf Motorrädern fuhren, erschossen.“
„Von dort begann dann – in offenen Kohlewaggons und bei 15 Grad unter Null – die Fahrt durch Polen, Tschechoslowakei und Österreich zurück nach Deutschland.“
Außenlager des KZ Buchenwald KL Mittelbau Dora bei Nordhausen, V2-Produktion
März 1945 Todesmarsch nach Bergen-Belsen
15.4.45 Befreiung im Bergen Belsen; hier lernt er seine Frau Hilde kennen

Sommer 1945 zusammen mit Chawer Issy Philipp bringt er ein defekten Wagen der „Jewish Brigades“ vom Gehringshof nach Eindhoven
Ende August 1945 verließ eine erste Gruppe des Kibbuz Buchenwald den Gehringshof in Richtung Palästina. Isi Philipp wird von der „Jewish Brigade“ bestimmt, diese Gruppe von Düsseldorf nach Antwerpen zu führen. Internierung im Camp Antwerpen. Mit dem LKW nach Marseille;
März 1946 von Marseille mit der SS TEL HAI illegal nach Haifa;

vor Haifa wird das Schiff von der britischen Marine aufgebracht und übernommen;

nach Ankunft in Haifa zunächst im Hafengelände
Internierung für zwei Wochen im Camp Athlith;

1948 Aufbau des Kibbutz Buchenwald, später Kibbutz Netzer Sereni; u.a. mit Zwi und Regina Steinitz, Peter Wolff

dort lebt seine Frau Hilde Zimche bis heute (2022)
9.2.1986 80. Geburtstag von Issy Philipp, Treffen der Chawerim aus Paderborn in Israel
Gedenken –
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Videointerview mit Issy Philipp link; https://collections.ushmm.org/search/catalog/irn502912
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1185893
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1185965
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1185947
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1185791
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de997520
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/127212641?s=Zimche&t=228869&p=0