Moritz Wilhelm Beer
*8.1.1922 in Hamburg; Überlebender; ✡ in Israel
Staatsangehörigkeit Protektorat Böhmen
Religion jüdisch
Vater Eduard Moshe Beer*10.10.1893 in Hamburg; ✡10.5.1942 in Kulmhof
Heirat der Eltern 5.8.1920 in Hamburg
Mutter Frieda Chana Sambor *13.12.1893 in Warschau; ✡10.5.1942 in Kulmhof
Geschwister
Ilse Sambor *16.4.1919 in Hamburg
Margot Beer*1920; ✡1923 in Hamburg
Ruth Beer *1923 in Hamburg; 1939 nach Palästina
Martin Beer*8.12.1924 in Hamburg; ✡10.5.1942 in Kulmhof
Frieda Beer* 24.1.1926; ✡10.5.1942 in Kulmhof
Lotte Beer*4.7.1927 in Hamburg; ✡10.5.1942 in Kulmhof
Siegfried Beer*13.2.1929 in Hamburg; ✡10.5.1942 in Kulmhof
Beruf –
Adressen Hamburg, Bartelsstraße 72; Paderborn, Grüner Weg 86;
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1928 bis 1936 die Talmud-Tora-Schule
Bote und Reinigungskraft beim jüdischen Schlachter Joseph Mayer in der Eppendorfer Landstraße
November 1938 Entlassung nach dem Novemberpogrom wegen Schließung der Schlachterei
10.11.1938 Verhaftet im Novemberpogrom,
„Schutzhaft“ in Buchenwald; Häftlingsnummer
3.2.1939 entlassen aus Buchenwald
17.5.1939 mit den Eltern und Geschwistern in Hamburg Eimsbüttel-Ost bei Minderheiten-Volkszählung
23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86; vom Hechaluz wird eine „Aufbaugruppe“ nach Paderborn geschickt
März 1939 ungelernter Erdarbeiter in den Kreis Stade bei Fa. E. Schmidt in Harsefeld hatte ihn ab
1939 Schwester Ruth emigriert mit der Jugend Alija nach Palästina
Juli -November 1939 Erntehelfer in Garzin, Hachschara auf dem Rittergut Fleming
13.11.1939 mit einer Gruppe von acht Chawerim aus Garzin angemeldet im Lager Paderborn
19.5.1940 abgemeldet aus Paderborn nach Hamburg, Bartelsstraße 72
Erneut in Harsefeld beschäftigt
25. Oktober wurde er mit seinen Eltern deportiert. In Lodz fand sich noch eine Spur von ihm: Er war untergebracht in der, und sein Name taucht. Von seiner Familie lebte zu diesem Zeitpunkt nur noch seine Schwester Ruth in Palästina. Anfang 1947 reiste auch Moritz Beer dorthin.
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennung „Jüdisches Arbeitseinsatzlager Paderborn“
25.10.1941 Moritz mit seinen Eltern Beer und vier Geschwistern deportiert von Hamburg ins Ghetto Lodz, Hausiererstraße 1 a
7.11.1941 auf einer Arbeiterliste des XX. Transports mit der Nummer 1328 deportiert von Lodz ins Arbeitslager Remo nach Posen; von dort ins KZ Auschwitz, Unterlager Fürstengrube.
18.1.1945 „Evakuierung aller drei Auschwitz-Lager; ca 60 000 Häftlinge auf dem Todesmarsch über 80 km von Auschwitz nach Gleiwitz; Isidor Philipp berichtet:
„Wer sich hinlegte, wurde von den SS-Männern, die auf Motorrädern fuhren, erschossen.“
„Von dort begann dann – in offenen Kohlewaggons und bei 15 Grad unter Null – die Fahrt durch Polen, Tschechoslowakei und Österreich zurück nach Deutschland.“
Außenlager des KZ Buchenwald KL Mittelbau Dora bei Nordhausen, V2-Produktion
März 1945 nach Neuengamme
2. 5.1945 von Neuengamme auf das in der Bucht von Lübeck liegende KL-Schiff CAP ARCONA,
21.-26.4.1945 10 000 Häftlinge aus Neuengamme von SS nach Lübeck gebracht, dort auf das Kreuzfahrtschiff Cap Arcona und die Frachter Thielbeck, Athen, Elmenhorst im Vorwerker Hafen
3.5. Fliegerangriff in der Lübecker Bucht bei Neustadt auf die Cap Arcona und die Thielbeck, die nach Volltreffern Feuer fangen und sinken; über 7000 Häftlinge ertrinken
er überlebt die irrtümliche Bombardierung durch die Royal Air Force
3.5.1945 Gerettet vom Internierungsschiff CAP ARCONA
Befreiung in Neustadt/Holstein
Rückkehr nach Hamburg, DP-Lager (Displaced Persons)
DP- Patient in der Kieferklinik Hamburg Blankenese
Anfang 1947 zur Schwester Ruth nach Palästina
Gedenken
19.4.1999 Pages of Testimony für die Eltern und Geschwister von Tochter Ariela Beer Azoulay
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.stolpersteine-hamburg.de/?&MAIN_ID=7&BIO_ID=2905
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de839910
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de840267
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de840268
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de841434
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de841595
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de842153
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411025-2.jpg
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411025-3.jpg
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013
Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998