Jacobowitz Siegmund

Siegmund Jacobowitz

*19.11.1921 in Berthelsdorf, Hirschberg, Riesengebirge; ✡ 1942 Zamosc

Staatsangehörigkeit

Religion jüdisch

Vater Fritz Jacobowitz*9.3.1886 in Breslau; ✡11.1.1940 in Buchenwald

Mutter Käte Adolph *5.4.1888 in Breslau;

Geschwister

Bernhard Jacobowitz *17.12.1920 in Hain

Beruf Klempnerlehrling

Adressen Berthelsdorf, Hirschberg; Beuthen, Krakauer Straße 26; Bielefeld; Paderborn

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

19.11.1936 Vater in Beuthen verhaftet

27.11.1936 Interniert im KL Buchenwald Häftlingsnummer 8276

23.8.1938 Verlegung des Vaters nach Buchenwald

17.5.1939 mit der Mutter und Bruder Bernhard in Hirschberg bei Minderheiten-Volkszählung

22.8.1939 Vater „Schutzhaft“ in Dachau; Häftlingsnummer 11393

23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86;

Das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a

1939 Nach­dem zahl­rei­che, in Bie­le­feld le­ben­de Jü­din­nen und Ju­den in „Ju­den­häu­sern“ zwangs­ein­ge­wie­sen wur­den, schloss die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) mit den jeweiligen Städten Verträge zur Errichtung der Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Ko­blen­zer Stra­ße 4 und Paderborn, Grüner Weg 86;

Anfang September ent­stan­d für zu­nächst 36 Praktikanten ein Wohn- und Ar­beits­la­ger in der Ko­blen­zer Stra­ße 4 (heu­te: Ar­tur-La­de­beck Stra­ße 6). Das Haus beherbergte zuvor die Praxis des nach Holland geflüchteten Orthopäden Dr. med. Bernhard Mosberg.

1939 zu Hachschara in das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Ko­blen­zer Stra­ße 4

11.1.1940 Tod des Vaters in Buchenwald, Häftlingsnummer1478

März/April 1940 wegen der räumliche Enge Wechsel in das Lager in der Schloß­hof­stra­ße 73a, einem ehemaligen Gutshof.

Dort bestand auch eine Un­ter­kunft für alte und kran­ke Jü­din­nen und Ju­den („Sie­chen­heim“) als Ein­rich­tung der RVJD. Vom Lager aus wurden die Männer kolonnenweise bei den Straßen-, Tief- und Gleisbauarbeiten der Fa. Nebelung & Sohn eingesetzt.

23.3.1940 Siegmund K. wechselt in das Lager in der Schloß­hof­stra­ße 73a

1940 erfolgte ein Austausch männlicher Bewohner mit dem Umschulungslager Paderborn; die zionistischen Chawerim wechselten nach Paderborn und umgekehrt.

10.6.1940 Siegmund aus Bielefeld angemeldet im Lager Paderborn

5.11.1940 aus Paderborn abgemeldet nach Hirschberg, Schlesien

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

3.5.1942 Deportation von Breslau in den Distrikt Lublin;

Tod in Zamosc

Gedenken

Quellen

Auszug aus dem Hausbuch Schloßhofstraße des Einwohnermeldeamtes Bielefeld (Signatur: StArchBi, Bestand 104,3 Einwohnermeldeamt, Nr. 1547)

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de887307

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/6154487?s=Jacobowitz%201886&t=0&p=0

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013

Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998

www.80jahrepogrom.jgpb.de/erwin-angress/

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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