Philipp Alfred Aharon

Alfred Aharon Philipp

*14.2.1904 in Bochum; ✡17.7.1970 in Jerusalem

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Heymann Philipp *7.1.1860; ✡14.6.1924 in Bochum

Mutter Rosalie Leeser *30.11.1859; ✡29.2.1936 in Bochum

Geschwister

David Philipp *1.6.1888; Kaufmann; ✡16.8.1934 in Bochum

Julie Philipp *15.1.1890 in Bochum; ✡2.7.1893 in Bochum

Louis Eliezer Philipp *11.3.1891 in Bochum; ✡1945 in Minsk; oo Erna Schartenberg

Hedwig Philipp *16.2.1894; ✡25.6.1894 in Bochum

Erna Philipp *15.6.1898 in Bochum; ✡ Juni 1989 in Camden, England

Beruf Dr. phil.; Rabbi in Wuppertal

Adressen Bochum

Heirat

1942 mit Luisa Weinmann*17.1.1902 in München; ✡22.7.1964 in Jerusalem

2. Ehe am 3.5.1967 in Jerusalem nach Luises Tod mit ihrer Schwester

Hilda Weinmann *23.10.1907 in München; ✡3.6.2008 in Jerusalem

Kinder

Weiterer Lebensweg

Studium in Berlin

Rabbiner Ausbildung an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin

1927 Promotion an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin zum Dr. phil. „eine antikritisch-bibliographische Studie zu Werner Sombart ‚Die Juden und das Wirtschaftsleben´“

Rabbiner in Oppeln, Wuppertal- Elberfeld

1928 Einstellung von Rabbiner Dr. Alfred Philipp als Jugendrabbiner in Elberfeld.

Aktives Mitglied in jüdisch-zionistischen Organisationen

  • Kartell Jüdischer Verbindungen (KJV) Korporationsverband jüdischer Studentenverbindungen im Deutschen Reich
  • Jung-Jüdischer Wanderbund (JJWB)
  • Vorsitzender des zionistischen Herzl-Vereins in Elberfeld
  • und in der bergischen Loge B’ne Briss (B’nai B’rith)

Erika Inow (*1920 in Elberfeld) 1936 nach Palästina emigriert, ließ sich von Philipp für die Jugend-Alija begeistern:

„Doktor Philipp hat immer am Ende vom Schabbat mit uns Oneg Schabbat gemacht. Da hat jeder von uns eine Scheibe Orange bekommen und wir haben die Lieder gesungen, von denen wir kein Wort verstanden haben, die übrigens bis heute in Israel gesungen werden. Ich muss heute immer lachen, wenn ich diese Lieder höre, weil ich diese Lieder damals immer gesungen habe, ohne ein Wort zu verstehen. Auch jiddische Lieder haben wir gesungen, haben wir auch nichts von verstanden. So haben wir die drei Jahre in der Nazizeit überstanden, weil wir wirklich etwas anderes hatten, etwas Eigenes.“

1925-1932 Herausgeber der Zeitschrift “Der Jugendbund” des “Verband der Jüdischen Jugendvereine Deutschlands” in Düsseldorf

1929-1933 Herausgeber des “Jüdisches Gemeindeblatt für das Bergische Land. Amtlicher Anzeiger der Synagogengemeinde Elberfeld,” verlegt in Kassel

5.8.1938 Certification  für Alfred Auerbach vor Emigration nach England

Herbst 1938 Dr. Alfred Philipp emigriert als letzter Rabbiner nach Palästina

14.11.1938 Ankunft Haifa

24.12.1940 Einbürgerung Palästina; als Unterstützer fungiert seine spätere Ehefrau Luise Weinmann

1942 erste Ehe mit Luise Weinmann

bis 1948 Vize-Rabbiner in der 1937 in Jerusalem von deutschen Einwandern gegründeten gemäßigt liberalen, später konservativen Gemeinde Emet-ve-Emuna

1948 -1970 Rabbiner Gemeinde Emet-ve-Emuna; außerdem Krankenhausseelsorger und Rabbiner der Hebräischen Universität; während seiner Amtszeit schloß sich die Gemeinde dem „World council of synagogues“ an

3.5.1967 zweite Ehe in Jerusalem nach Luises Tod mit ihrer Schwester Hilde

17.7.1990 Tod in Jerusalem

Gedenken

Stolperstein

Grabmale für die Eltern und die Geschwister David, Julie und Hedwig Philipp auf dem jüdischen Friedhof in Bochum-Wiemelhausen

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.ns-gedenkstaetten.de/nrw/wuppertal/wissenswertes/juedische-geschichte/zwischen-ablehnung-und-akzeptanz-1898-bis-1933

https://alte-synagoge-wuppertal.de/fileadmin/user_upload/BA_AugenBlicke_Biogramme-03.pdf

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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