Heymann Hannelore

Hannelore Heymann

*16.8.1927 in Münster (?); ✡19.8.2001 in Haifa

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Adolf Amschel Heymann *5.12.1885 in Schöppingen

Mutter Hanna Sternberg *14.12.1894 in Emden

Großvater Heimann Heymann *2.10.1844 Schöppingen; ✡27.5.1920 in Schöppingen

Großmutter Johanna Goldberg *20.10.1850 Westerkappeln; ✡18.3.1930 Schöppingen

Großvater (unsicher) Max Sternberg *24.7.1856 in Meppen; ✡15.8.1930 in Emden; oo 17.10.1887 mit

Großmutter Minna Levi (*4.7.1864 in Eschwege; ✡30.4.1924 in Emden)

Onkel

Siegmund Heymann *7.9.1878 in Schöppingen; 1940 ausgebürgert

Carl Heymann *2.9.1883 in Schöppingen; Dr. jur., Rechtsanwalt in Bochum; ✡17.10.1923 in Bochum

Geschwister

Werner Heymann *2.6.1926 in Münster

Beruf

Adressen Bochum, Kaiser-Wilhelmstraße 8

Heirat am 18.8.1946 in Cochabamba, Bolivien mit Israel Ferszt *28.9.1909 in Joszefow in Polen; 2.5.1959 in Miami

Kinder drei

Boris Ferszt

Eddie Ferszt

Geschichte der Familie Heymann und weiterer Lebensweg

1904 Onkel Siegmund Heymann wird Geschäftsführer im Bekleidungshaus Ferdinand Koppel in Bochum, Hellweg 2

Vater Adolf verzieht nach Westerkappeln, eröffnet Bekleidungsgeschäft Wiegbold 129

1925 Übergabe des Geschäftes in Westerkappeln an Ernst Ransenberg

2.6.1926 Geburt des Bruders Werner in Münster

1928 Mutter Hanna Bürgerschützenkönigin mit Bernhard Topp

1930 Vater Adolf kauft das Textilwarengeschäftes F. Koppel in Bochum, Hellweg 2 von Albert Rosenberg

Werbeanzeige im Bochumer Anzeiger vom 17.12.1932

1934-36 Mitglied im Sportverein Schild im RjF Bochum, Hannelore vorn 3. von re.

1936 Geschäftsaufgabe in Bochum, Verkauf an die nichtjüdische Fa. Suren

10.11.1938 Novemberpogrom; in Wiedergutmachungsprozeß beschreibt Hanna Heymann, wie „circa 120 Männer – mit Eisenstöcken bewaffnet – in das Privathaus der Heymanns eindrangen und die gesamte Wohnungseinrichtung zerstörten inklusive eines Antikzimmers“, dqas ein Erbe ihres Vaters Adolf war und allein auf einen Wert von 5000 Reichsmark geschätzt wurde.

9.5.1939 Emigration der Familie über Frankreich, dann nach Afrika – vermutlich Casablanca – von dort nach Bolivien

1956 Einreise von Vater Adolph aus Cochahamba, Bolivien nach Brasilien

Nach 15 Jahre währendem „Wiedergutmachungsverfahren“ schreibt Adolf Heymann 1962 an die Prozessteilnehmer: „Ich kann nicht mehr länger warten. (…) Ich bin mürbe und müde und habe nur den Wunsch, die Wiedergutmachungsangelegenheit so schnell als möglich zum Abschluss zu bringen. Ich bitte Sie, sich instrittigen Fragen zu einigen, sich zu vergleichen, wenn auch mit einem für mich niedrigerem Resultat.“

19.4.2001 Tod von Hannelore Ferszt in Haifa

21.4.2001 Beisetzung in Haifa

Gedenken

Grabstein für Onkel Carl Heymann auf dem Jüdischen Friedhof in Bochum-Wiemelhausen

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Matthias Frye, Nie wirklich entschädigt, Westfälische Nachrichten, 8.11.2022

https://www.wn.de/muensterland/kreis-borken/schoeppingen/nie-wirklich-entschadigt-worden-2656277?pid=true

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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